Название: Butler Parker 171 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740953454
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Benommen und angestaucht blieben die vier Männer knapp vor der Garderobe liegen.
Parker spendierte der angejahrten Garderobenfrau eine Banknote und deutete auf die vier Männer.
»Verwahren Sie sie gut«, sagte er dann höflich, »ich bin sicher, daß man sie früher oder später hier an der Garderobe wieder abholen wird!«
*
»Sie hören, auch mir ist diese ›Schwarze Hexe‹ bereits über den Weg gelaufen«, sagte Mike Rander eine halbe Stunde später in seinem Studio zu Parker, »zwar nur akustisch, aber die Stimme reichte mir. Was wird nun eigentlich gespielt? Seit wann beschäftigen Sie sich mit dieser Hexe, Parker?«
»Erst seit heute, Sir.«
»Einzelheiten, wenn ich bitten darf!« Rander griff nach dem gefüllten Glas, das sein Butler gerade servierte, und lehnte sich dann erwartungsvoll in seinem Arbeitssessel zurück.
»Genau um 18.46 Uhr wurde ich von einer gewissen Sue Bornson angerufen«, berichtete Parker. »Miß Bornson stellte sich als Mannequin vor und bat um meine bescheidene Hilfe.«
»Wie kam sie ausgerechnet auf Sie, Parker?«
»Ich fürchte, Sir, daß ich bereits über eine gewisse Reklame verfüge, die ich so gar nicht schätze. Miß Bornson ließ sich über dieses Thema zudem nicht aus, möglicherweise, weil ich sie danach nicht fragte.«
»Diese Sue hatte also Schwierigkeiten?«
»In der Tat, Sir! Sie erzählte mir in Stichworten von besagter ›Schwarzer Hexe‹, von der sie und ihre Kolleginnen erpreßt wird.«
»Wie spielt sich das ab?«
»Eine Reihe prominenter Mannequins ist teils telefonisch, teils brieflich aufgefordert worden, pro Monat gewisse Dollarbeträge zu zahlen. Falls die Damen darauf nicht eingingen, erlitten sie Verkehrsunfälle und mußten gewisse Verdienstausfälle in Kauf nehmen.«
»Verdienstausfälle?«
»Die betreffenden jungen Damen verbrachten mehr oder weniger längere Fristen in Krankenhäusern und waren so nicht in der Lage, ihrem Beruf nachzugehen.«
»Nicht zu glauben. Haben Sie bereits so etwas wie eine Statistik darüber zusammengestellt?«
»Damit werde ich erst morgen dienen können, Sir, da die Ereignisse meine bescheidene Wenigkeit quasi überrollten.«
»Schön, erzählen Sie weiter! Miß Sue Bornson war also ein Mannequin, das auspackte.«
»Auspackten wollte, Sir ... Bevor sie in der Lage war, Details zu nennen, wurde sie ja leider getötet.«
»Sie wollten sich mit ihr im Atelier ›Modern Arts‹ treffen?«
»Gewiß, Sir. Leider kam ich zu spät. Die ›Schwarze Hexe‹ war schneller.«
»Glauben Sie an diese Hexe?« Rander lächelte ironisch-nachdenklich.
»Ich möchte betonen, Sir, daß Miß Sue von besagter Hexe am Telefon sprach. Demnach dürfte die Erpresserin unter diesem Namen arbeiten.«
»Haben Sie eine Ahnung, auf welche Art und Weise die Erpressungsgelder gezahlt werden?«
»Dies entzieht sich zur Zeit noch meiner Kenntnis, Sir, ich muß sehr bedauern.«
»Was halten Sie von Stage? Wieso gerieten Sie an ihn?«
Parker setzte es ihm auseinander.
»Warum kaufen wir uns nicht diesen Joel Crane?« fragte Mike Rander unternehmungslustig, »Sie haben doch herausgefunden, daß er zu dieser Blondine in den Bungalow gegangen ist?«
»Darf ich Ihrem Vorschlag entnehmen, Sir, daß Sie an diesem Fall interessiert sind?«
»Ich wollte ja eigentlich nicht mehr mitmachen«, gab Mike Rander zurück, »aber Prinzipien sind dazu da, über Bord geworfen zu werden. Und dann diese ›Schwarze Hexe‹! Glauben Sie, die ließe ich mir entgehen? Nee, Parker, selbst wenn Sie wollten, mich werden Sie nicht los!«
»Ich möchte meiner Freude darüber Ausdruck verleihen, Sir, daß Sie ...«
»Tun Sie das später, Parker! Beeilen wir uns, damit wir diesen Joel Crane erwischen. Wäre doch verdammt unangenehm, wenn die ›Schwarze Hexe‹ schneller wäre als wir.«
Die beiden Männer verließen nach zehn Minuten die Dachgartenwohnung und begaben sich damit auf den Kriegspfad.
*
Joel Crane sah Mike Rander und Josuah Parker aus großen, irgendwie fragenden Augen an, aber er reagierte auf seine beiden Besucher leider nicht mehr.
Möglicherweise hätte er dies gern getan, doch er war dazu nicht mehr in der Lage. Ein glatter Herzschuß hinderte ihn daran. Und dieser Schuß mußte vor etwa einer halben Stunde auf ihn abgefeuert worden sein, wie Butler Parker festgestellt hatte.
»So etwas hatte ich schon fast vermutet«, meinte der Anwalt, »die ›Schwarze Hexe‹ scheint schneller gewesen zu sein.«
»Falls sie für diesen Mord in Betracht kommt, Sir.«
»Lassen wir uns überraschen, Parker. Aber vergessen wir nicht, die Polizei zu informieren. Ich möchte mit Lieutenant Madford nicht schon wieder Ärger bekommen.«
»Ließe es sich einrichten, Sir, Lieutenant Madford noch ein wenig warten zu lassen?«
»Warum? Was haben Sie vor?«
»Ich möchte vorher jene Blondine sprechen, die Mister Crane Gastrecht gewährte. «
»Na schön Parker, inzwischen können wir uns ja etwas umsehen. Sagten Sie nicht, Crane habe eine Reisetasche mit sich herumgeschleppt? Nirgendwo zu sehen.«
»Dies fiel mir bereits auf, Sir. Vielleicht hat sie der Mörder an sich genommen.«
Bevor Mike Rander darauf antworten konnte, war draußen vor dem Bungalow das Knirschen und feine Quietschen einer Autobremse zu hören. Wenig später waren schnelle Schritte zu vernehmen, die sich der Tür näherten. Sekunden später betrat die Blondine arg- und ahnungslos den Wohnraum, stutzte, als sie die beiden Besucher sah und zog dann ein ängstliches Gesicht.
»Miß Urgent?« fragte Rander, der sich anhand einiger Papier in der Wohnung orientiert hatte.
Die Blondine, recht üppig und bereits etwas aus der Form, vielleicht fünfundzwanzig Jahre alt, nickte und sah irritiert zu Parker hinüber.
»Wo ist Joel?« fragte sie, »hat er sie reingelassen?«
»Dazu war er leider nicht mehr in der Lage!«
»Was soll das heißen?« Sie starrte den Butler СКАЧАТЬ