Geheime Begierde | Erotischer Roman. Amy Walker
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Название: Geheime Begierde | Erotischer Roman

Автор: Amy Walker

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Erotik Romane

isbn: 9783862776313

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СКАЧАТЬ und eine schmerzende Dammnarbe von der Geburt habe ich mir vorher einfach keine Gedanken gemacht. Auch wenn Sven mir beteuert, dass er mich immer noch sexy findet, fühle ich mich einfach nicht so.

      Er fährt sich müde übers Gesicht und schüttelt wieder den Kopf. »Worum geht es hier eigentlich?«

      Ich igle mich regelrecht ein, so eng umschlinge ich inzwischen meinen Oberkörper, ein leises Schluchzen löst sich aus meiner Brust. »Es ist doch offensichtlich, dass es nicht gut läuft. Und ich habe keine Ahnung, was wir verändern können, damit es wieder besser wird.« Tränen quellen aus meinen Augen und laufen mir über die Wangen. Es tut erstaunlich gut, das mal loszuwerden, anstatt Sven nur Vorwürfe zu machen.

      Sein Gesichtsausdruck wird weich. Er kommt zu mir zurück und setzt sich dicht neben mich aufs Sofa. »Hey, das ist doch kein Grund zu weinen. Wir brauchen eben etwas Zeit, um uns an die Situation zu gewöhnen. Anderen ergeht es bestimmt auch so«, versucht er mich zu trösten. Dass er mich nicht einmal dabei berühren kann, ist wie ein Schlag ins Gesicht. »Leonie ist schon neun Monate alt. Wie lange soll diese Gewöhnungsphase denn noch dauern?« Ich schüttle verzagt den Kopf und starre auf die Fernbedienung, die Sven vorhin achtlos hingeworfen hat. Mir ist, als wäre sie das Symbol unseres Scheiterns. »Wir können inzwischen doch nicht einmal mehr so tun, als führten wir eine normale Ehe.«

      Sven zieht scharf den Atem ein. »Was willst du damit sagen?«

      Ich hebe den Blick, verunsichert schaut er mich an. Es ist seltsam beruhigend, dass er wie ich Angst davor zu haben scheint, dass wir nicht mehr aus diesem Loch herausfinden. Noch hat er uns nicht aufgegeben … Ich versuche mich an einem Lächeln. »Eigentlich will ich damit nur sagen, dass ich manchmal wirklich Angst davor habe, dich zu verlieren. Im Augenblick bin ich nicht gerade sehr liebenswert, und ich frage mich, was aus uns wird, wenn du die Nase voll davon hast.« Ich wollte neutral klingen und ehrlich, doch meine Stimme bricht.

      Svens Miene verzieht sich gequält, er schließt mich in seine Arme. Halt suchend, ohne den Trost zu finden, den ich so dringend brauche, lehne ich mich an ihn.

      »Du bist eine richtige Zicke geworden, das stimmt, aber du bist meine kleine Zicke«, flüstert er in mein Haar. »Ich liebe dich, Annabell, und daran wird sich auch nichts ändern. In guten wie in schlechten Zeiten, richtig?«

      Ich nicke schniefend und weine Svens T-Shirt nass. »Richtig. Aber wenn es so bleibt?«

      »Wir finden eine Lösung, das verspreche ich dir«, murmelt Sven beruhigend und presst seine Lippen auf meinen Scheitel. »Aber jetzt gehst du erst einmal ins Gästezimmer und schläfst dich richtig aus, in Ordnung? Morgen ist Samstag und ich kann mich heute Nacht um Leonie kümmern.«

      Ich will widersprechen, doch ich will auch die vertrauensvolle Stimmung nicht zerstören, die ich in Svens Gegenwart schon lange nicht mehr empfunden habe. »In Ordnung.«

      Als ich kurz darauf im Gästebett liege, hat sich der Funken Zuversicht in meiner Brust bereits wieder verflüchtigt. Worte können unser Problem nicht lösen. Es ist, als hätte die veränderte Lebenssituation uns aus dem Takt geworfen. Dabei sollte es jetzt eigentlich einfacher sein, nachdem ich keine Schichtarbeit mehr schiebe und Sven und ich uns viel häufiger sehen. Dennoch scheint es, als lebten wir aneinander vorbei – jeder in seiner eigenen Welt – und wir schaffen es nicht, sie zusammenzubringen. Begegnen wir uns an den Berührungspunkten, versuchen wir es angespannt, was jedoch immer häufiger in einem Desaster endet. Und es wird immer schlimmer …

      ***

      Als ich am nächsten Morgen blinzelnd erwache, ist es bereits taghell im Gästezimmer, in dem Sven während Leonies schwierigen Phasen nächtigt, um fit für die Arbeit zu sein. Doch ich war so erschöpft, dass nicht mal der Sonnenschein mich aufgeweckt hat. Benommen werfe ich einen Blick auf den Wecker und fahre hoch. Schon nach neun! Leonie hat bestimmt Hunger.

      Schnell stehe ich auf und tapse leise – für den Fall, dass sie doch schon wieder im Bett liegt und ihren Vormittagsschlaf hält – in den Wohnraum. Am Esstisch sitzt Sven mit unserer Kleinen und füttert sie. Befangen bleibe ich stehen und betrachte das harmonische Bild, das die beiden abgeben.

      Sven regt sich nicht mal auf, als Leonie wieder einmal den Brei auf dem Tisch verteilt und mit ihren pummeligen Fingerchen darin herummatscht, sondern wischt die Unordnung lachend auf. Ich beneide ihn um seine Gelassenheit. Als spüre er meinen Blick, dreht er den Kopf in meine Richtung und lächelt erfreut.

      »Schau mal, Maus, die Mami ist auch schon wach.« Leonie quietscht ausgelassen, als sie mich sieht, und streckt ihre Arme nach mir aus. Ermutigt von dem freundlichen Empfang stoße ich mich vom Türrahmen ab und geselle mich zu meiner kleinen Familie. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, dass Sven eine schlimme Nacht hinter sich haben muss. Und dass wir uns gestern fast nur gestritten haben, macht die Sache auch nicht besser.

      »Morgen, ihr zwei. Warum habt ihr mich nicht geweckt?« Ich gebe Leonie einen Kuss und setze mich auf den Stuhl neben ihrem Hochstuhl. Sven räumt die Breischale ab und haucht mir im Vorbeigehen einen Kuss auf die Schläfe.

      »Wieso sollten wir? Wir hatten alles im Griff … Magst du einen Kaffee?« Ich nicke dankbar. »Ja, gern. Wie lange habt ihr denn geschlafen?« Dass Sven ohne mich bestens mit unserer Tochter zurechtkommt, gibt mir ein Gefühl von Unzulänglichkeit. Es ist doch eigentlich meine Aufgabe, mich um sie zu kümmern. Meine einzige.

      Sven drückt auf den Knopf des Kaffeevollautomaten und gibt ein Stück Zucker und einen kleinen Schuss fettarme Milch in die Tasse. Natürlich weiß er genau, wie ich meinen Kaffee trinke, immerhin kennen wir uns jetzt schon seit zwölf Jahren. Elf davon sind wir ein Paar, vier verheiratet.

      »Die Nacht war echt heftig und um sechs endgültig vorbei. Leonie war ständig wach und wollte trinken, dann hat sie aber nur ein paar Schlucke Milch genommen und konnte kaum mehr einschlafen, ständig hat sie den Schnuller verloren …«

      Ich nicke wissend. »So geht das schon seit einer Woche. Ich glaube langsam wirklich, dass die oberen Schneidezähne durchbrechen.« Leonie hat erst zwei Mäusezähnchen. Aber als die kamen, war es genauso wie jetzt.

      Sven stellt mir den Kaffee vor die Nase und setzt sich mir gegenüber an den Tisch. »Ich weiß echt nicht, wie du das tagelang am Stück aushältst. Ich würde das nicht packen, und dann auch noch jeden Morgen pünktlich aufstehen.«

      Ich lächle geschmeichelt, seine Anerkennung tut mir gut und ich fühle mich nach der ungestörten Nacht ungewohnt entspannt. Dennoch habe ich das Gefühl, seine Bewunderung nicht zu verdienen. »Irgendwie muss es ja gehen, letztendlich habe ich keine andere Wahl«, murmle ich verlegen und nehme einen Schluck Kaffee. Stark und heiß rinnt er mir belebend die Speiseröhre hinunter.

      Sven greift nach seiner eigenen Tasse, die schon an seinem Platz steht, und nippt ebenfalls daran. »Wieso fällt es dir so schwer anzuerkennen, dass du das einfach fabelhaft machst, Annabell? Du kümmerst dich liebevoll um Leonie, das Haus ist immer ordentlich und sauber und du lässt dich kein bisschen gehen. Nimm es doch einfach mal an, wenn ich dir sage, dass ich dich dafür bewundere.«

      Ich verziehe nachdenklich den Mund. Letztendlich ist es genau das, was ich wollte: Svens Anerkennung. Dennoch fällt es mir schwer, seine Worte ernst zu nehmen. Das Problem liegt bei mir, nicht bei Sven. »Vielleicht liegt es daran, dass ich so viel Kraft dazu benötige. Ich habe immer das Gefühl, dass es anderen Müttern leichter fällt, das alles zu bewältigen.«

      Sven macht eine abwehrende Handbewegung und sieht mir aufmerksam in die Augen. »Vergiss das lieber mal ganz schnell. Du kannst nicht in andere reinschauen, und vielleicht denken sie ja dasselbe über dich.«

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