Название: LebensLust | Erotischer Roman
Автор: Alexa McNight
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783862773367
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Emma sah ihn wieder an. Ein neuer Schrei steckte in ihrem Hals und stieg aus ihrer Kehle in die frischer werdende Nachtluft, als Tom ein zweites Mal zustieß.
»Und ich liebe es, wenn du schreist, wenn du dich vergisst«, murmelte er und schwieg dann, um wieder in sie zu pumpen, scheinbar immer ein bisschen tiefer. Fester ohne Zweifel. Zu gern hätte Emma seine Eier gepackt und sie massiert, denn sie wusste, dass er darauf stand, doch er besorgte es ihnen beiden so hart, dass sie ihre Hände in seinem Nacken nicht zu lösen wagte.
Vom eben erlebten Orgasmus war Emmas Empfindsamkeit noch auf einem so hohen Level, dass der Weg zum Höhepunkt diesmal noch kürzer war. Sie grub die Finger in Toms Schultern, schlang die Beine um ihn, verkrampfte sich und spürte, dass das Pulsieren seines Schwanzes in die Zuckungen ihres Unterleibs einstimmte. Er kam mit einem Ächzen und sie folgte ihm nur wenige Sekunden später, erschlaffte in seinen Armen. Die Stirn auf seine Schulter gelegt, atmete sie auf. Tom streichelte ihren Rücken und setzte sie vorsichtig ab, um sich das Gummi abzuziehen und im Mülleimer zu entsorgen.
Emma richtete ihren Slip, die Strümpfe und zog das Kleid über ihre Hüften. Ihr Blick streifte den von Tom, der seine Hose schloss und sie angrinste.
»Darf ich dich jetzt nach Hause fahren?«
Emma hatte das Ja schon auf den Lippen, doch sie verbannte es. Warum auch immer, es erschien ihr richtig, trotzdem mit der El zu fahren, deren Lichter in der Ferne auch schon zu sehen waren.
Sie schüttelte den Kopf, schulterte ihre Tasche und ließ sich von Tom einen Kuss auf die Stirn geben.
»Dann bis Montag!«, sagte er.
»Bis Montag«, entgegnete sie und hielt das Seufzen zurück, bis sie in der Bahn war.
Das eigenartige Gefühl, das sie nach dem Sex gepackt hatte, verstärkte sich während der Fahrt. Eine Unruhe war es, eine Unzufriedenheit. So ganz andere Erwartungen hatte sie an diesen Abend gehabt. Zu Hause angelangt, lud sie die letzte Mail von TiWrites auf den Bildschirm und antwortete darauf, indem sie ihm drei neue Stichworte gab. Ohne echte Freude schrieb sie:
»Shopping, Reiz und Heimlichkeit.«
VIER
Wie sie es am Vortag versprochen hatte, war Emma am Sonntag bereits um zehn und nicht erst um elf Uhr zur offiziellen Brunch-Zeit bei Muriel, die diesmal die Gastgeberin war. Es war eine seit Jahren gepflegte Tradition, dass sich Emma, Muriel, Janis und Anne, die vierte im Bunde, an jedem dritten Sonntag im Monat zum ausgedehnten Schlemmen trafen.
Ein ungewöhnlich bunt gekleideter Leander öffnete ihr. Er hatte eine Strandtasche in der einen, den Autoschlüssel in der anderen Hand. Eine Sonnenbrille steckte in seinen Haaren. Seine Tochter Lina, die gerade zwölf geworden war, saß hinter ihm auf dem Fußboden, schnürte sich die Schuhe und kam ihm mit dem Gruß zuvor.
»Hi Emma«, sagte sie und klang wenig begeistert.
»Hey«, grüßte Emma zurück. »Wo wollt ihr denn hin?«
Leander schien antworten zu wollen, doch seine Tochter war abermals schneller. »Zum Strand. Ich würde viel lieber hier bleiben, aber Dad sagt, ich muss an die frische Luft.«
Emma schmunzelte. »Ja, wo er recht hat ...«
»Aber ich glaube, bei euch ist es viel lustiger!« Sie warf ihrem Vater einen bösen Blick zu, weil er geschnaubt hatte und sich abwartend zu ihr umwandte. »Worüber redet ihr denn so?«
»Lina! Bekommst du deine Schuhe heute wohl noch geschnürt?«, kam es nun von Leander.
Emma beschloss, ihm zu helfen. Sie winkte ab. »Ach, nur über die Arbeit. Am Strand hast du garantiert mehr Spaß.«
Lina zog die Brauen hoch. »Wer’s glaubt ...«
»Lina, jetzt komm endlich!«, tönte Leander ungeduldig.
Die Kleine stöhnte, rappelte sich auf, zerrte ihren Rucksack von einer Bank und schleifte ihn zum Ausgang.
Leander machte ihr Platz, trat selbst in das Foyer, wo der Fahrstuhl, den Emma genommen hatte, noch wartete. Er wendete sich zu ihr um. »Wie war es eigentlich am Freitag? Bist du klargekommen mit Tristan?«
Augenblicklich schlug Emmas Stimmung um. Tristan, äffte sie Leander im Stillen nach und schickte ein Pff hinterher. Eine Bestätigung brachte sie einfach nicht über die Lippen. Sie war so schlecht im Lügen, dass Leander es sofort merken würde.
»Können wir nächste Woche darüber reden? In Ruhe?«, schlug sie also vor.
Eine Furche zeigte sich zwischen Leanders Brauen.
Indes blockierte Lina die Fahrstuhltür. »Komm schon, Dad!«, nöhlte sie. »Mir ist langweilig!«
Leander nickte. »Am Montag bin ich unterwegs, aber sei am Dienstag um zehn in meinem Büro.« Er ging zum Fahrstuhl.
Emma schloss die Tür des Appartements und gesellte sich zu Muriel, die in der Küche beschäftigt war, stellte den mitgebrachten Obstsalat ab. Bei der Begrüßung beließ sie es nicht beim obligatorischen Bussi links und rechts, sondern zog die Freundin in eine Umarmung und entschuldigte sich für die Bemerkung zum in-ein-Horn-mit-Leander-blasen. Muriel nahm es easy, wie es nicht anders zu erwarten gewesen war. Wenn jemand nicht nachtragend war, dann sie. Sie feixte und strich sich die dunklen Locken hinter die Ohren.
»Schwamm drüber«, sagte sie und linste in Richtung Schüssel. »Was hast du diesmal wieder gezaubert?«
»Da gerade Erdbeer-Saison ist«, entgegnete Emma, »habe ich mir einen Erdbeersalat ausgedacht. Wie gewünscht mit viel Kalorien.«
Muriel öffnete den Deckel, um einen Blick auf Emmas Kreation zu werfen, und ließ einen schmatzenden Laut hören. »Das sieht aber lecker aus! Ach, ihr werdet alle fett nach Hause rollen, während ich bloß auf die Couch zu fallen brauche.«
Für den Brunch hatte Emma ursprünglich ein paar kalorienarme Brotaufstriche vorbereiten wollen. Nicht überraschend hatte Muriel dies abgelehnt. Sie hielt nichts von Diäten, und auch Janis hatte darauf bestanden, an diesem Sonntag so richtig ungesund zu schlemmen. Lediglich Anne war ein wenig unglücklich mit Aussicht auf das englische Frühstück mit Rührei und Speck, Würstchen und gebackenen Bohnen, gebratenen Champignons und Kartoffel-Röstis, doch sie war überstimmt worden.
Der Speck und die Champignons waren bereits in den Pfannen. Muriel goss die Ei-Mischung in eine dritte Pfanne.
»Mit wem warst du nun gestern zum Essen verabredet?«
Emma haderte mit sich, denn eigentlich wollte sie gar nicht mehr darüber reden. Nicht mit der Retrospektive auf den Abend. Da sie Muriel aber nichts vorzumachen brauchte und die Sache ja einmal erwähnt war, verzichtete sie auf Floskeln.
»Mit Tom ... «
Muriel stellte die geleerte Schüssel ab und warf ihr einen entgeisterten Blick zu. »Nicht dein Ernst!« Sie nahm einen Rührlöffel aus einer Schublade, doch statt das Ei zu rühren, klopfte sie sich damit gegen die Wange. »Ich ahnte es ja.«
»Es ist nicht, wie du denkst. Es ist nur ...«
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