Название: SexGames | 9 Erotische Geschichten
Автор: Kira Page
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Geschichten
isbn: 9783862777662
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»Ich habe meine Grundsätze.«
»Was für Grundsätze?«
»Vermische niemals Privates und Geschäftliches. Daran halte ich mich.«
Courtney klappte beinahe der Mund auf. Die Kaltschnäuzigkeit, mit der Marvin sie abservierte, war unfassbar, und traf sie wie ein Vorschlaghammer vor die Brust. Sie war davon so perplex, dass sie nichts mehr sagen konnte, als er von der Bühne ging ...
Während sie jetzt daran dachte, spannten sich ihre Muskeln an. »Na warte, Mistkerl«, flüsterte sie. »Du hast es doch selbst gesagt: Mit Feuer spielt man nicht!«
Marvin war immer noch mit seinen Fackeln beschäftigt. Inzwischen hatte er sie entfacht.
Courtney war sich hundertprozentig sicher, dass ihr Boss keine Freundin besaß. Dass er homosexuell war, stand gar nicht zur Debatte. Es war wirklich der verrückte Grundsatz, Liebes- und Geschäftsleben nicht zu vermischen, wegen dem er sie hatte abblitzen lassen.
In den darauffolgenden Tagen tat er so, als hätte er den Vorfall schlicht und ergreifend vergessen. Er redete kein Wort mehr darüber und arbeitete weiter, als wäre nichts vorgefallen. Das provozierte sie nur noch mehr. Sie fing an, Marvins ausweichende Art und seine unterkühlte Professionalität zu hassen. Dutzende Male hatte sie darüber nachgedacht, ihm den verdammten Assistentenjob vor die Füße zu werfen. Aber eine Kündigung wäre bei Weitem nicht genug gewesen ...
Courtney verlagerte im Stehen ihr Gewicht, wobei der Messergriff leicht in ihr Fleisch drückte. Marvin fing im selben Moment die Fackeln auf, die langsam wieder herabgeschwebt waren, löschte sie mit einer magischen Geste und ließ sie zurück in die schwarze Box gleiten.
Jetzt ging es richtig los. Die Phase mit den Tricks, die er solo performte, war vorüber. Courtney merkte, wie eine Welle aus Energie durch ihren Körper flutete. Ein Lufthauch von irgendwoher machte ihr bewusst, dass ihre Stirn ganz verschwitzt war. Dabei war es während der Proben verhältnismäßig kühl auf der Bühne. Das kam im Wesentlichen daher, dass Marvin darauf verzichtete, die Bühne zu den Proben voll ausleuchten lassen. Die großen Scheinwerfer arbeiteten nur mit halber Kraft. Die Temperaturen hielten sich so in Grenzen, die Helligkeit natürlich auch. Es war schummrig um den Magier und seine Assistentin herum.
Schwungvoll und mit einem geheimnisvollen Lächeln im Gesicht eilte Marvin zur Mitte der Bühne. Er machte sich bereit für seinen berühmten Teleportationstrick. Es war diese Nummer, der er ein großes Stück seiner Popularität zu verdanken hatte. Im letzten Jahr war in sämtlichen großen Zeitungen der USA darüber berichtet worden. Seitdem galt Marvin mit seinen dreißig Jahren gemeinhin als der neue Shootingstar der Magierszene.
Die Teleportation lief immer gleich ab. Nach einer kurzen Vorrede führte Marvin seine Assistentin in einen gut fußballtorgroßen Rahmen aus blankem Stahl. An diesem Rahmen waren Ketten angebracht, mit denen er ihre Hände fesselte. In dieser Phase erinnerte der Trick unweigerlich an jene Szenen aus Monsterfilmen, in denen eine gefesselte Jungfrau darauf wartet, einem Ungetüm geopfert zu werden.
Wenn Marvin Courtney fest angekettet hatte, tigerte er ein paar Sekunden lang hin und her und redete davon, dass der menschliche Körper genauso flüchtig sein konnte wie ein Gedanke. Dann blieb er endlich stehen und warf ein großes Tuch in die Luft, das Courtney für den Bruchteil einer Sekunde den Blicken der Zuschauer entzog. Im nächsten Moment tauchte sie am Rand der Bühne auf einem Stuhl auf und winkte sexy lächelnd ins applaudierende Publikum. Das war der ganze Trick. Seine ungeheure Wirkung entstand durch die Geschwindigkeit, mit der alles geschah.
Courtney verfolgte jetzt jede von Marvins Bewegungen. Endlich hatte er seinen Text aufgesagt und streckte die Hand nach ihr aus. Das war das Signal. Sie tippelte mit wackelnden Hüften lächelnd auf ihn zu und ließ sich zu den Ketten führen. Marvin schloss die erste Schelle um ihr Handgelenkt. Kurz bevor er die zweite zuschnappen ließ, schien etwas gründlich schief zu laufen. Courtney schrie panisch auf.
»Was ist los?«, fragte Marvin und sah sie ratlos an. Ihr Aufschrei hatte ihn aus der gewohnten Routine herausgerissen.
»Mach mich los«, jammerte Courtney mit schmerzverzerrtem Gesicht. »Schnell!«
Sofort griff Marvin an die Ketten und öffnete sie. Courtney rieb ihr Handgelenkt.
»Was ist denn nur passiert?«, fragte Marvin.
»Die Scheißdinger sind defekt. Ich hab mir fast meinen Arm gebrochen.«
»Wirklich?«
»Probier’s doch selbst aus.«
Marvin führte die Handschellen dicht vor seine Augen und musterte sie. »Tatsächlich. Der Knopf für die Tricköffnung ist abgebrochen. Ich kann aber nicht sehen, was dir wehgetan haben soll.«
»Dann leg die Dinger mal an. Du wirst schon merken, was ich meine.«
Marvin zuckte mit den Schultern und schlug eine der Ketten um sein Handgelenk. »Ich merke nichts.«
»Nein?«
»Nee.«
»Dann mach mal so.« Sie packte seinen freien Arm, riss ihn hoch und schlug ihn ebenfalls in Ketten.
Marvin starrte sie irritiert an. »Ich fühl immer noch nichts.«
»Das kommt noch«, sagte sie süffisant. »Glaub mir, das kommt noch.« Courtney schenkte ihm ein Lächeln, schnappte ihm wie selbstverständlich den Handschellenschlüssel weg und ging gemächlich zu dem Stahlrahmen. Dort gab es einen kleinen Schalter, mit dem man bequem die Kettenlänge einstellten konnte.
»Courtney, was machst du denn da?«, hörte sie ihn fragen, während sie die Ketten soweit verkürzte, dass Marvin aussah, als hinge er am Kreuz. »Was wird das?«
Courtney kicherte auf eine Art und Weise, die selbst für ihre Ohren etwas verrückt klang. Dann ging sie zurück und baute sich breitbeinig vor Marvin auf. Sie war mehr als zufrieden. Die Ketten standen ihm fantastisch. Dieser Mann war wirklich dafür geboren, um von ihr gefesselt zu werden. Er hatte nur noch zu viele Klamotten am Leib, aber das ließ sich ja leicht ändern ... Courtney merkte, wie ihr Herz einen Hüpfer machte.
»Sag mir jetzt endlich, was das hier werden soll«, forderte Marvin erbost, doch dann blickte er sie nur noch mit großen Augen an. Anscheinend hatte er sich seine Frage selbst beantwortet.
Sie streckte ihre Hand aus und streichelte seine warme, glatte Wange.
»Heute wird niemand mehr weggezaubert. Niemand verschwindet und niemand rennt einfach von der Bühne.« Abrupt schlug sie ihm eine Ohrfeige. »Heute bleiben wir zwei schön hier.«
»Courtney, du ...«
»Psst«, schnitt sie ihm das Wort ab. »Ich weiß schon: Der große Magier hat seine Grundsätze. Leider ist niemand hier, den das interessiert.«
Marvin sah so aus, als wollte er etwas sagen, wofür er noch eine kleine Ohrfeige kassierte. Courtney ließ ihre Hand tiefer wandern und packte ihm fest zwischen die Beine. Marvin riss die Augen auf. Sie konnte genau erkennen, was er dachte. Er war wie ein offenes Buch. Er begriff, dass er ihr vollständig ausgeliefert war. Durch das Abbrechen des Tricköffners an den Handschellen, hatte sie ihn matt gesetzt. Ohne den Schlüssel hätte sich jetzt nicht einmal mehr der große Houdini aus den Ketten befreien können.
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