Sing. Amy Hempel
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Название: Sing

Автор: Amy Hempel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: marix Literatur

isbn: 9783843806282

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СКАЧАТЬ dass sie einen auf ihr Zimmer schicken sollen. Sie wollte mit ihrer Mutter sprechen und hören, dass ihre Mutter ihr aus tausenden Kilometern Entfernung erzählt, dass James in seiner Krippe im Gästezimmer schlief, und dass es schwer zu verstehen war, was sie sagte – konnte sie lauter sprechen? – und dass sie sich besser fühlen würde, wenn sie morgens aufwachen würde, und dann hatte sie ihre Mutter gebeten, in der Leitung zu bleiben, während sie sich selbst in den Schlaf sang.

      Macario hat mich die Aufnahme nicht hören lassen: Ich musste seiner Erzählung darüber, was auf dem Band war, glauben, als er mich an James’ 10. Geburtstag zur Seite nahm und mir dieses scheußliche Geschenk machte. Warum mir das zu jenem Augenblick erzählen? Er hatte keine Antwort darauf, als ich ihn fragte.

      An diesem Morgen wollte ich meine eigene Aufnahme machen. Ich wollte meiner Tante von der Party in Malibu erzählen, auf der ich letzte Nacht war. Der Typ, der die Tür öffnete, war nicht der Gastgeber, sondern der französische Schauspieler, der Wüstling, der in seinem ersten Film einen Wüstling gespielt hatte, der meine Tante in Madrid vor so vielen Jahren verführt hatte. Er war sehr vorteilhaft gealtert; er hatte es noch, dachte ich.

      Ich wollte etwas durchspielen, also folgte ich ihm durch das Haus und fragte, ob er mit mir hinausgehen und mir den Nachthimmel zeigen würde. Ich stellte mich als Lauryn vor und buchstabierte die Stelle, an der das »y« das »e« ersetzte. Erwartete ich, dass er zusammenzuckte? Mit seinen Armen auf meinen Schultern erzählte er, was wir beim Hochblicken sahen. Ich hätte nicht beurteilen können, ob das, was er über die Konstellationen sagte, stimmte. Sein Akzent funktionierte fast bei mir. Als er aber aufhörte zu reden und sich für einen Kuss zu mir herüberlehnte, wich ich aus und sagte: »Du kannst mich in Erinnerung behalten als das Mädchen, dem Du den Neumond gezeigt hast.«

      »Aber Schätzchen«, sagte er, »es gibt jeden Monat einen neuen.« Dennoch wollte ich es meiner Tante erzählen. Die Zeit der Musikkassetten war vorbei, aber die Geräte mussten irgendwo aufzutreiben sein, und wenn ich diejenige wäre, die eins auftreibt, würde ich dann nicht eine Kassette aufnehmen, auf der ich ihr die Geschichte erzähle? Würde ich sie nicht an Macario in einer passenden Filztasche senden, damit er sie zu der Bank in Lissabon mitnehmen und das Schließfach öffnen und sie neben die Kassette legen könnte, auf der sich seine Frau im Safe hinfort redet?

      Greed

      Mrs. Greed war seit vierzig Jahren verheiratet, ihr Ehemann der größte Gehörnte aller Zeiten. Ein betulicher Mann mit einem beachtlichen Vermögen, der sie auf Besorgungen in der Nachbarschaft begleitete. Es war Ehrensache für Mrs. Greed zu sagen, dass sie ihn nie verlassen würde. Es spielte dabei keine Rolle, ob ihre Zuneigung für ihn von ihrer Hingabe an andere übertroffen wurde. Einschließlich, beispielsweise, an meinen Mann. Wenn sie zu Hause im Bett ihres Mannes schlief, interessierte es ihn dann, was sie tagsüber tat?

      Ich war diejenige, die es interessierte.

      Beschützt durch Männer, Geld und fehlendes Schamgefühl war Mrs. Greed lange in der Lage gewesen, dem zu entgehen, was sie verdient hatte. Sie besaß jene Fröhlichkeit, die Männer glauben ließ, sie vögelte nicht herum, sie dachten, sie verfüge über joie de vivre; sie hielten sie für einen Freigeist, nicht für eine Hure.

      Sie konnte es sich leisten, in wildem Verhalten zu schwelgen und die Morgen nach Nächten zu verschlafen, die sie vor ihren Freunden versteckt hielt. Sie bereiste die Welt und verwandelte sich an anderen Orten in die Person, die sie sein konnte, mit Menschen, die sie nie wiedersehen würde.

      Sie war viele Jahre älter als mein Mann und lebte von ihrer inzwischen auf Sparflamme brennenden Schönheit. Die ihre war eine konventionelle Schönheit, und ich schämte mich dafür, dass mein Mann ihr huldigte. Durch ihre Begegnung floss ein Strom des Bedauerns: darüber, dass sie sich nicht früher begegnet waren.

      Er fragte sie, ob sie mütterliche Gefühle für ihn hege. Sie antwortete, sie sei sich nicht sicher, was er hören wolle. Sie sagte ihm, sie fühle eine erotische Mischung aus Leidenschaft und Zärtlichkeit. Wenn er die Zärtlichkeit als mütterlich wahrnehmen wollte, lass ihn doch.

      Als sie sich kennenlernten, so sagte er, habe er die Tatsache nicht verheimlicht, dass sie aussah wie seine Mutter, eine schicke Frau, die grausam zu ihm gewesen ist und starb, als er noch ein Junge war. Er hatte das nicht gesagt, um ihr Alter zu betonen, noch hatte sie es für eine Obsession gehalten. Sie musste es so gehört haben, wie sie gespürt hatte, dass es gemeint war: als ein Kompliment, als zusätzliche Möglichkeit, ihre Verbindung zu stärken. Sie wäre glücklich gewesen, eine gute Mutter und zugleich die ultimative Sinnlichkeit zu sein. Und seht nur, wie ihre Suche nach Lust für jene in ihrem Umfeld Freude erschuf!

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