Название: Mein Weg: Der Weg der weißen Wolke
Автор: Osho
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: Edition Osho
isbn: 9783947508310
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Die Gesellschaft kann Ekstase nicht dulden, weil Ekstase die größte Revolution ist. Ich wiederhole: Ekstase ist die größte Revolution. Wenn die Menschen ekstatisch werden, wird die Gesellschaft verändert, weil unsere Gesellschaft auf Not und Unglück basiert.
Man kann keine glücklichen Menschen in einen Krieg führen, nach Vietnam oder Ägypten oder Israel. Nein! Ein glücklicher Mensch kann da nur lachen und sagen, dass ein Krieg völliger Unsinn ist. Glückliche Leute kann man nicht geldgierig machen. Sie werden ihr Leben nicht damit vertun, Reichtümer anzuhäufen. Für sie ist es Irrsinn, wenn jemand sein Wesen zerstört und sein Leben für tote Gegenstände hingibt. Man hat sich selbst abgetötet und besitzt eine Menge Geld, das ist doch vollkommener Wahnsinn! Aber es wird nicht als Wahnsinn erkannt, es sei denn, man wird ekstatisch. Wenn die Leute ekstatisch werden, muss sich die gesamte Gesellschaftsstruktur ändern.
Diese Gesellschaft lebt von Not und Elend, darin liegt ihre größte Investition. Von Anfang an erziehen wir unsere Kinder zum Unglücklichsein, darum wählen sie auch später immer das Unglück.
Jeder hat morgens die Wahl. Und nicht nur morgens, wirklich immer, immer hat man die Wahl, glücklich oder unglücklich zu sein. Wir wählen immer wieder das Elend, weil es sich auszahlt, und weil wir es so gewohnt sind. Es ist ein Verhaltensmuster. Ihr habt euch immer ausgesucht, unglücklich zu sein, und jetzt seid ihr geübt darin. Wenn der Verstand die Wahl hat, tendiert er sofort zum Unglücklichsein. Unglücklichsein ist scheinbar eine Reise bergab und Ekstase geht bergauf. Es sieht so aus, als wäre es sehr schwierig, ekstatisch zu sein, aber das ist nicht wahr. Im Gegenteil. Ekstase geht bergab und Unglück geht bergauf… Unglück ist sehr schwer zu erlangen, aber ihr habt es geschafft, ihr habt das Unmögliche möglich gemacht, denn Unglücklichsein ist gegen die Natur. Keiner möchte unglücklich sein und alle sind es.
Die Gesellschaft hat da Großes vollbracht. Die Erziehung, die Kultur, die Eltern und Lehrer haben gute Arbeit geleistet. Sie haben unglückliche Kreaturen aus ekstatischen, kreativen Menschen gemacht. Jedes Kind wird ekstatisch geboren. Jedes Kind ist von Geburt aus ein Gott, und jeder Mensch stirbt als Verrückter. Wenn ihr euch nicht davon erholt und eure Kindheit zurückfordert, könnt ihr nicht zu den weißen Wolken werden, von denen ich gesprochen habe. Das ist die ganze Anstrengung, die ganze Sadhana – wie wird man wieder zum Kind? Wenn ihr wieder zu Kindern werden könnt, seid ihr von dem Elend befreit. Nicht, dass ein Kind keine unglücklichen Momente hätte, die gibt es sicher, aber es lebt nicht im Unglück.
Das müsst ihr verstehen: Ein Kind kann unglücklich sein, ungeheuer unglücklich in einem Augenblick, aber es ist so vollkommen versunken in seinem Unglück, so eins mit dem Unglück, dass keine Trennung zwischen ihm und dem Gefühl existiert. Das Kind ist nicht von dem Unglück getrennt, es betrachtet das Unglück nicht als getrennt von sich. Das Kind ist das Unglück selbst, so sehr ist es verschmolzen.
Wenn ihr mit eurem Unglück eins werdet, ist ein Unglück kein Unglück mehr. Wenn man völlig eins wird, liegt selbst darin eine eigene Schönheit. Schaut euch ein Kind an, ich meine, ein unverdorbenes Kind, wenn es wütend ist … Die ganze Energie wird Wut, nichts wird zurückgelassen, es gibt kein Zurückhalten. Das Kind ist zur reinen Wut geworden, niemand innen, der manipuliert und kontrolliert. Da ist kein Verstand. Das Kind ist nicht wütend, es ist zur Wut selbst geworden. Seht diese Schönheit, das Erblühen der Wut. Kinder sehen nie hässlich aus, selbst im Zorn sind sie schön. Sie sehen einfach lebendiger, vitaler, intensiver aus, ein Vulkan, zum Ausbruch bereit. Ein so kleines Kind und so viel Energie … Danach ist das Kind ruhig. Ganz friedlich und entspannt. Wir denken, dass es schlimm ist, so wütend zu sein, aber das Kind fühlt sich nicht schlecht. Für ihn war es ein Genuss. Wenn man mit irgendetwas eins wird, fühlt man sich glücklich. Wenn man sich von etwas absondert und getrennt fühlt, selbst wenn es Freude ist, fühlt man sich schlecht.
Das ist also der Schlüssel. Getrennt sein, als ein Ego, ist die Basis allen Unglücks. Einszusein, dahinzufließen mit allem was das Leben uns bringt, so völlig total darin versunken zu sein, dass man nicht mehr ist, dass man sich völlig vergisst, ist Seligkeit. Man hat immer die Wahl. Aber ihr habt das vollkommen vergessen. Ihr habt fortwährend das Falsche gewählt und eine schlechte Gewohnheit daraus gemacht. Dann bleibt euch keine Wahl.
Wacht auf! Erinnert euch jeden Augenblick daran, dass ihr es so gewollt habt, wenn ihr beschließt, unglücklich zu sein. Schon allein das Bewusstsein, die Erkenntnis, dass dies eine Wahl ist, dass ich verantwortlich bin, dass ich mir das selbst antue, dass dies mein Tun ist, ist eine große Hilfe. Ihr werdet sofort den Unterschied merken. Die Qualität des Bewusstseins hat sich geändert, und jetzt ist es leichter für euch, in Richtung Glücklichsein zu gehen.
Wenn ihr einmal begriffen habt, dass es eure eigene Wahl ist, dann seht ihr, dass das Ganze ein Spiel geworden ist. Wenn du gerne unglücklich bist, dann sei unglücklich, aber vergiss nicht, dass du es dir selbst ausgesucht hast. Und beschwere dich nicht. Niemand anders ist dafür verantwortlich. Es ist dein Drama. Wenn du es so haben willst, wenn du gerne leiden willst und dein Leben im Unglück verbringen möchtest – es deine Wahl, dein Theaterstück. Du spielst es, und spiele es gut! Aber dann geh nicht zu anderen Leuten und frage, wie man aus dem Unglück herauskommt. Das ist absurd. Frage keinen Erleuchteten und keine Gurus, wie man glücklich wird. Die sogenannten Gurus gibt es nur, weil ihr so dumm seid. Ihr schafft euch euer Unglück, und dann geht ihr hin und fragt andere, wie man es ungeschehen machen kann. Und ihr werdet damit immer weitermachen, wenn ihr nicht merkt, was ihr tut.
Versucht doch, jetzt in diesem Moment, sofort froh und glücklich zu sein! Ich will euch eines der tiefsten Gesetze des Lebens verraten. Wahrscheinlich habt ihr noch nie daran gedacht … Ihr habt von Ursache und Wirkung gehört – die ganze Wissenschaft basiert auf diesem Gesetz; man schafft eine Ursache und die Wirkung folgt. Das Leben ist eine gesetzmäßige Kausalfolge. Man pflanzt einen Samen in den Boden, und der Same wird zum Baum. Wenn die Ursache da ist, folgt die Wirkung.
Man nimmt Gift und daraufhin stirbt man; man schafft die Voraussetzung und der Effekt ist da. Das ist das grundsätzlichste aller wissenschaftlichen Gesetze, der allerinnerste Zusammenhang des Lebensablaufes. Die Religion kennt aber ein zweites und noch tieferes Gesetz. Aber das klingt vollkommen absurd, wenn man es nicht kennt und nicht damit experimentiert hat.
Die Religion sagt: Stelle die Wirkung her und die Ursache folgt… Das klingt vollkommen absurd in der wissenschaftlichen Terminologie. Die Wissenschaft sagt, wenn die Ursache da ist, folgt die Wirkung. Die Religion sagt, dass das Gegenteil ebenso wahr ist – man stellt die Wirkung her, und siehe da – die Ursache folgt. Nehmen wir einmal an, dass ein Freund gekommen ist, oder dein Geliebter hat angerufen, und du bist glücklich. Die Situation, das Kommen des Freundes, ist die Ursache. Die Wirkung ist, dass du glücklich bist.
Die Religion sagt: Sei glücklich, und der Geliebte wird kommen. Schaffe die Wirkung und die Ursache wird folgen. Das ist meine eigene Erfahrung – dieses zweite Gesetz ist noch grundlegender als das erste. Ich habe es praktiziert, und es klappt. Sei einfach glücklich, und der Geliebte wird kommen. Sei einfach glücklich, und du wirst Freunde um dich haben. Sei einfach glücklich, und alles andere ergibt sich von selbst.
Jesus sagt das Gleiche mit anderen Worten: „Finde erst das Himmelreich, dann wird alles andere folgen.“ Das Himmelreich ist das Endresultat – die Wirkung. Findet erst das Endresultat, stellt den Effekt her, und die Ursache dafür ergibt sich von selbst. So sollte es sein. Wenn man ein Samenkorn in die Erde legt, wächst nicht nur ein Baum daraus, aus dem Baum ergeben sich auch wieder Millionen Samenkörner. Wenn die Wirkung auf die Ursache folgt, dann müssen wieder neue Ursachen auf die Wirkung folgen. Es ist eine Kette. Die Kette wird zum Kreis – fangt beliebig irgendwo an, schafft die Ursache oder schafft die Wirkung. Ich kann СКАЧАТЬ