Mein Weg: Der Weg der weißen Wolke. Osho
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Название: Mein Weg: Der Weg der weißen Wolke

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Edition Osho

isbn: 9783947508310

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СКАЧАТЬ lebt, wird man ewig; wenn man in Zeitlosigkeit lebt, wird man zeitlos.

      Aber eine Frage bleibt immer noch offen, überall in der Welt fühlen die Menschen, dass zu einer bestimmten Zeit, in einer bestimmten Epoche, ein Höhepunkt, ein Crescendo nahe ist, als ob etwas explodieren wollte, als ob man einen besonderen Punkt in der menschlichen Entwicklung erreicht hätte. Aber ich muss euch sagen, dass das ein epochaler Ego-Trip ist. In jeder Epoche glaubt man, dass irgendein außergewöhnlicher Höhepunkt erreicht wurde. Wir sind am Leben, also muss doch etwas Außergewöhnliches auf Erden los sein! Das war schon immer so.

      Man berichtet, dass Adam zu Eva sagte, als sie aus dem Garten Eden vertrieben wurden, gerade als sie zum Tor hinaustraten: „Wir erlebten soeben den größten Umbruch der Menschheitsgeschichte!“ Der erste Mensch – und er denkt an den größten Umbruch…

      Seitdem glaubt jedes Zeitalter, dass man zu einem Höhepunkt gelangt ist, zu einem letzten Ultimatum, einem absoluten Endpunkt, wo alles explodiert und ein neues Wesen geboren wird. Das sind Hoffnungen, Selbsttäuschungen, und es ist alles nicht sehr bedeutend. Ihr werdet ein paar Jahre hier sein, und andere werden kommen und genauso denken.

      Ein Höhepunkt wird nicht mit einem Zeitalter erreicht, sondern mit Individuen. Ein Crescendo entsteht durch ein erwachtes Bewusstsein und nicht durch kollektiver Unbewusstheit. Ihr könnt religiöse Leute werden. Die Zeiten sind gut, die Zeiten sind immer gut! Denkt nicht so viel über Andere nach, das ist nur eine Flucht vor euch selbst. Denkt nicht an Epochen und an die Menschheit schlechthin. Der Verstand ist so hinterlistig. Ihr macht euch keinen Begriff, wie hinterlistig er ist.

      Ich las neulich einen Brief von einem Freund. Er schrieb, er sei völlig frustiert von all seinen Liebesbeziehungen, und dass er nur Unglück in der Liebe hatte, und nun hat er aufgehört, Personen zu lieben. Jetzt liebt er die gesamte Menschheit.

      Die gesamte Menschheit kann man leicht lieben. Wenn man nicht lieben kann, liebt man einfach die gesamte Menschheit! Kein Problem. Aber eine einzelne Person zu lieben, ist viel schwieriger – es kann die Hölle sein. Es kann die Hölle sein, weil es auch der Himmel sein kann. Wir weichen immer aus. Die Leute denken über andere nach, bloß, um nicht über sich selbst nachdenken zu müssen. Sie denken über Epochen, die Gezeiten, die Planeten nach und was mit dem menschlichen Bewusstsein geschehen wird, einfach nur, um das Grundproblem zu vermeiden, das, was mit ihrem eigenen Bewusstsein los ist.

      Kümmert euch um euer eigenes Bewusstsein! Jede Zeit ist gut; alle Zeiten sind gut.

      Genug für heute.

      3. Kapitel

       Unglücklich oder glücklich sein …

      Du hast uns einmal eine Geschichte von einem Mann erzählt, der über hundert Jahre alt war. Eines Tages, an seinem Geburtstag, wurde er gefragt, warum er immer so glücklich sei. Er antwortete: „Jeden Morgen, wenn ich aufwache, habe ich die Wahl, glücklich oder unglücklich zu sein, und ich beschließe, glücklich zu sein.“ Wie kommt es, dass wir meistens beschließen, unglücklich zu sein? Wieso merken wir nicht, dass wir die Wahl haben?

      DAS IST EINES DER WEITREICHENDSTEN PROBLEME DER MENSCHEN. Man muss da ganz tief hineinsehen. Und nicht nur theoretisch, es betrifft euch direkt. So machen es alle, immer suchen sie sich das Falsche aus, das Traurige, Deprimierende, Elende. Dafür muss es schwerwiegende Gründe geben.

      Zum ersten, die Art und Weise wie ein Mensch erzogen wird, spielt eine entscheidende Rolle. Wenn man unglücklich ist, wird man immer irgendwie dafür belohnt, und wenn man glücklich ist, zieht man den Kürzeren. Ein aufgewecktes Kind spürt sofort den Unterschied, immer wenn es unglücklich ist, sind alle freundlich zu ihm. Es wird mit Sympathie belohnt. Jeder versucht, so liebevoll wie möglich zu sein. Es wird mit Liebe belohnt. Und mehr noch, wenn ein Kind unglücklich ist, wird ihm mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Aufmerksamkeit ist Futter für das Selbstgefühl und wirkt wie eine alkoholische Stimulanz. Es gibt uns Energie, und wir fühlen, dass wir jemand sind. Darum dieses starke Bedürfnis, dieser Wunsch nach mehr Beachtung.

      Wenn sich alle um dich kümmern, fühlst du dich wichtig. Wenn dich keiner beachtet, meinst du, du bist gar nicht da, dich gibt es nicht, du bist eine Nicht-Existenz. Wenn dich die Mitmenschen beachten und sich um dich sorgen, bekommst du Energie.

      Das Ego lebt von Beziehungen. Je mehr Leute dich beachten, desto stärker wird das Selbstgefühl. Wenn keiner zu dir hinschaut, verschwindet das Ego. Wenn dich alle völlig vergessen haben, wie kann das Ego existieren? Wie kannst du fühlen, dass du bist? Darum dieses Bedürfnis nach Gesellschaft, Verbindungen, Klubs.

      Überall in der Welt gibt es Klubs, Rotary Club, Lions Club, Freimaurerlogen, Millionen von Klubs und Gesellschaften. Diese Klubs sind nur dazu da, den Leuten Beachtung zu verschaffen, die sonst völlig unbeachtet bleiben würden. Es ist schwierig, der Präsident eines Staates zu werden oder Vorsitzender einer Aktiengesellschaft. Da ist es einfacher, Präsident von Lions Club zu werden. Man wird von einer gewissen Gruppe von Leuten beachtet, bekleidet einen wichtigen Posten und muss nichts weiter leisten. Wenn man Präsident von irgendeinem Klub ist, fühlt man sich wichtig, selbst wenn man überhaupt nichts tut. Und die Präsidenten wechseln immer. Einer für dieses Jahr, ein anderer für nächstes Jahr, und auf diese Weise werden alle mal beachtet. Es ist ein gegenseitiges Einverständnis, dass alle einmal wichtig sein dürfen.

      Ein Kind lernt diese Regeln schon im Frühstadium. Die Politik ist, unglücklich auszusehen, dann sind alle freundlich und man wird beachtet. Sieh krank aus, und du erlangst eine gewisse Bedeutung. Ein krankes Kind wird zum Diktator, und die ganze Familie muss gehorchen, und was das Kind sagt, wird gemacht. Wenn ein Kind fröhlich ist, hört ihm niemand zu. Wenn es ihm gut geht, kümmert sich niemand darum. Von Anfang an lernen wir das Elende, Traurige, das Pessimistische, die dunkle Seite des Lebens zu schätzen. Das ist das eine.

      Und zum anderen: Wenn man fröhlich ist, wenn man sich ekstatisch fühlt und ausgelassen ist, sind alle eifersüchtig. Mit Eifersucht meine ich, dass alle dagegen sind, keiner ist freundlich, alle sind Feinde. Darum habt ihr gelernt, nicht so ekstatisch zu werden, dass alle anderen feindlich gesinnt sind. Ihr habt gelernt, eure Seligkeit und euer Lachen zu verbergen.

      Schaut euch die Leute an, wenn sie lachen … Meistens lachen sie aus Berechnung, es kommt nicht aus dem Bauch, nicht aus der Tiefe des Wesens. Sie schauen erst um sich, taxieren dich, und dann lachen sie. Und auch nur eine bestimmte Zeit lang, so lange, wie es sich gehört, so lange, dass es nicht missverstanden werden kann und niemand eifersüchtig wird. Selbst euer Lachen ist Politik. Das echte Lachen ist verschwunden, Seligkeit ist heutzutage unbekannt und ekstatisch zu sein, ist schier unmöglich geworden, weil es verboten ist. Wenn du unglücklich bist, kommt keiner auf die Idee, dass du verrückt bist, aber wenn du ekstatisch bist und herumtanzt, denken alle, dass du wahnsinnig geworden bist. Herumtanzen und singen gilt als schlechtes Benehmen.

      Wir sehen jemanden, der selig ist, und denken, dass irgendwo etwas nicht in Ordnung ist. Was für eine Gesellschaft ist das? Wenn jemand kaputt und elend ist, ist alles in Ordnung, er passt ins Bild, weil die ganze Gesellschaft mehr oder weniger unglücklich ist. Er ist ein ordentliches Mitglied und gehört dazu.

      Wenn jemand ekstatisch ist, denken wir, dass er durchgedreht ist, irre geworden. Er gehört nicht zu uns, und wir sind neidisch. Wir verurteilen ihn aus Neid. So versuchen wir, ihn mit allen Mitteln in seinen früheren Zustand zurückzubringen. Diesen Zustand nennen wir normal. Die Psychoanalytiker, die Seelenärzte werden dafür sorgen, dass der Mensch wieder normal unglücklich wird. Im Westen ist die ganze Gesellschaft gegen psychedelische Drogen. Das Gesetz, der Staat, die Regierung, die Anwälte, die Gerichte, die Legislative, die Priester, der Papst – alle sind dagegen.

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