Название: Schlittenfahrt ins Glück
Автор: Barbara Cartland
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
isbn: 9781782137634
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„Ich kämme mir die Haare streng nach hinten“, fuhr Nerita fort, „und setze eine Brille auf.“
„Eine Brille?“ wiederholte Emily. „Sie haben doch ausgezeichnete Augen.“
„Natürlich habe ich ausgezeichnete Augen, aber sie sehen nicht gouvernantenhaft aus. Sie sind viel zu auffällig. Wie wir damals mit Papa in Ägypten waren, da hatte ich doch eine Brille mit getönten Gläsern. Wegen der starken Sonne, erinnern Sie sich?“
„Ja, aber ich habe keine Ahnung, wo diese Brille ist, Miss Nerita.“
„Wenn Sie vermeiden wollen, daß ich unnötig Geld ausgebe, Emily, dann suchen Sie die Brille lieber.“
Mit einem Stöhnen, das ihre ganze Hilflosigkeit verriet, verschwand Emily wieder im Nebenzimmer.
Daß sie schon nach kurzer Zeit wieder zurückkam - mit der Brille -, war für Nerita der Beweis, daß sie genau gewußt hatte, wo sie hatte suchen müssen.
Nerita hatte inzwischen ihr Haar gelöst, hatte es zurückgebürstet und schlang es gerade zu einem strengen Nackenknoten.
Wenn ich erst einmal eine Stellung habe, dachte sie, dann kann ich ja mit der Zeit eine etwas weniger spröde Frisur machen.
Sie schnitt sich im Spiegel Grimassen zu und versuchte zu lachen, doch sie war den Tränen nahe, denn sie hatte plötzlich das Gefühl, dem allen nicht gewachsen zu sein.
Doch schon nach einer Sekunde hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Sie mußte allein zurechtkommen, das war sie ihrem Vater schuldig, der alles getan hatte, um einen selbständigen Menschen aus ihr zu machen.
„Ich habe die Brille, Miss Nerita“, sagte Emily in ihre Gedanken hinein. „Aber nützen wird sie Ihnen nichts. Wenn Sie glauben, daß jemand eine Gouvernante anstellt, die schlecht sieht, dann irren Sie sich.“
Damit drückte sie Nerita die Brille in die Hand.
Neritas Vater hatte sie in Ägypten gekauft, und sie war weiß Gott kein Aushängeschild für ihren Hersteller: runde, in einem häßlichen Gelb getönte Gläser in einem einfachen Metallgestell.
Nerita setzte sie auf und sah sofort total verändert aus.
Wäre das Oval ihres Gesichts nicht so perfekt gewesen, ihre Nase nicht so gerade und der Schwung ihrer Lippen nicht so lieblich, sie hätte grotesk und wie ein Clown gewirkt.
„Wir behaupten einfach, daß es sich um eine momentane Entzündung handelt, die wieder vergeht“, sagte sie lächelnd. „Und jetzt bringen Sie mir bitte das schlichteste Hütchen, das ich besitze. Oder meinetwegen machen Sie von dem, das ich gestern aufhatte, die Federn ab, und wenn ich für das Vermittlungsbüro nicht die passende Jacke habe, müssen Sie mir bitte eine von Ihren leihen.“
„Das Ganze ist heller Wahnsinn!“ jammerte Emily.
„Vielleicht“, entgegnete Nerita. „Aber wir können nicht einfach hier sitzen und mit dem Schicksal hadern. Wir müssen etwas unternehmen. Und - wer nicht wagt, der nicht gewinnt - würde Papa sagen.“
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