Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden

isbn: 9783740914288

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СКАЧАТЬ Stoß verpasste.

      »Ich bleibe nicht …« Weiter kam Teresa nicht. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie dabei zu, wie ihr Vater rückwärts taumelte und mit den Armen ruderte. Vergeblich! Ehe Daniel oder Fee reagieren konnten, stolperte Bernhard über die Teppichkante und stürzte mit einem Aufschrei zu Boden. Vor Schreck war Charlotte vom Stuhl aufgesprungen. Fassungslos starrte sie auf ihren Mann, der reglos liegen geblieben war.

      »Papa!« Teresas Stimme gellte durch das Reisebüro. Doch ehe sie Gelegenheit hatte, Bernhard zu Hilfe zu eilen, war Dr. Norden schon zur Stelle.

      Während er sich neben den bewusstlosen Freund auf den Boden kniete, zog Fee das Telefon aus der Tasche, um einen Wagen aus der Behnisch-Klinik anzufordern. Erst dann lief sie und holte die Arzttasche aus dem Kofferraum.

      *

      »Der Patient heißt Bernhard Beer, 56 Jahre alt, Sturz auf den Hinterkopf, initial bewusstlos«, erklärte Dr. Norden dem behandelnden Arzt in der Notaufnahme der Behnisch-Klinik sachlich. Er hatte den Transport begleitet und wich auch jetzt nicht von Bernhards Seite. Fee kümmerte sich inzwischen um ihre Freundin Charlotte und die Tochter Teresa, die dem Krankenwagen im Wagen der Nordens gefolgt waren. »Verdacht auf Hirntrauma, Atmung und Kreislauf stabil. Offenbar keine weiteren Verletzungen.«

      Jenny Behnisch war zufällig in der Notaufnahme. Als sie die bekannten Stimmen hörte, kam sie rasch herbei.

      »Danke, Kollege Fritsch. Ich übernehme das hier«, teilte sie ihrem Mitarbeiter mit. Widerspruchslos überließ er ihr das Feld.

      Während sie eine kleine Taschenlampe aus der Kitteltasche zog, begrüßte Jenny ihren langjährigen Freund und Kollegen Daniel. Dann wandte sie sich dem Patienten zu.

      »Die Pupillen reagieren sehr träge«, stellte sie mit deutlicher Sorge im Gesicht fest.

      »Vorhin war Bernhard kurz bei Bewusstsein. Trotzdem besteht der Verdacht einer Hirnblutung«, teilte Daniel Norden ihr seine Befürchtung mit.

      »Das sehe ich ähnlich«, nickte die Klinikchefin ernst und drehte sich zu der Schwester um, die neben der Liege im Behandlungsraum stand und auf Anweisungen wartete. »Bitte sagen Sie in der Radiologie Bescheid. Wir brauchen Aufnahmen vom Schädel. Und dann bereiten Sie bitte den OP vor.«

      Froh, sich nützlich machen zu können, eilte die Schwester zum Telefon, um die Aufträge der Chefin sofort auszuführen. Dann schob sie die Liege mit dem immer noch bewusstlosen Bernhard Beer aus dem Behandlungszimmer.

      Während Jenny und Daniel zurückblieben und sich leise über den zu erwartenden Eingriff unterhielten, warteten Charlotte und Teresa vor dem Behandlungsraum. Fee hatte die Gelegenheit genutzt, um kurz auf der Kinderstation nach dem Rechten zu sehen.

      Als Charlotte ihren Mann kalkweiß im Bett liegen sah, erschrak sie. Sie machte einen Schritt nach vorn.

      »Bernhard!«

      Teresa dagegen wirkte relativ gefasst. Nur das Zucken um ihre Mundwinkel verriet, was in ihr vorging. Im Gegensatz zu ihrer Mutter sagte sie kein Wort.

      »Lassen Sie uns bitte durch«, verlangte die junge Schwester freundlich, aber bestimmt.

      Es war Eile geboten, und beschämt machte Charlotte Platz.

      »Natürlich.« Hilflos blickte sie dem kleinen Transport nach.

      Teresa hatte unterdessen die beiden Ärzte bemerkt, die der Schwester mit kurzem Abstand gefolgt waren.

      »Herr Dr. Norden, wie geht es Papa?«, stellte sie die alles entscheidende Frage.

      »Ihr Vater hat wahrscheinlich eine Hirnblutung erlitten.«

      Auch Charlotte hörte diese Worte.

      »Eine Hirnblutung?«, wiederholte sie ängstlich.

      Jenny nickte.

      »Wenn sich der Verdacht bestätigt, müssen wir sofort operieren«, übernahm Jenny Behnisch das Wort. »Leidet Ihr Mann unter Allergien oder Bluthochdruck? Nimmt er irgendwelche Medikamente oder ist er zuckerkrank?«

      »Nein, nichts dergleichen.« Charlotte schüttelte den Kopf. »Bis jetzt war Bernhard immer kerngesund.«

      Wenigstens das war eine gute Nachricht.

      »Gut.« Jenny Behnisch gab Daniel ein Zeichen, ihr zu folgen. »Wir halten Sie auf dem Laufenden.« Schon wollte sie sich abwenden, als Charlotte sie mit einer Frage zurückhielt.

      »Muss das denn sein? Ich meine, eine Operation?«

      Daniel und Jenny tauschten vielsagende Blicke.

      »Unserer Ansicht nach ist die Blutung zu groß, als dass sie von selbst weggehen könnte. Wenn wir abwarten, riskieren wir bleibende Schäden.«

      »Aber bei einer Operation kann doch auch was passieren«, wehrte sich die besorgte Ehefrau mit aller Macht gegen den drohenden Eingriff, als sie spürte, wie sich eine Hand auf ihren Arm legte.

      »Mama, natürlich wird Papa operiert«, klang die leise, aber entschiedene Stimme ihrer Tochter an ihr Ohr. Gleichzeitig sah Teresa die beiden Ärzte an und nickte.

      Da die Zeit drängte, lag es Jenny am Herzen, die Diskussion zu beenden.

      »Wir halten Sie auf dem Laufenden!«, erklärte sie und wandte sich endgültig ab.

      Dr. Norden folgte ihr, nachdem er Charlotte noch einmal Mut zugesprochen hatte.

      Dann eilten die beiden Ärzte davon, und Mutter und Tochter blieben allein auf dem Flur zurück, die Herzen voller Angst, aber dennoch unfähig, wenigstens für den Moment Frieden mit der Vergangenheit zu schließen.

      *

      Die Nacht in der Klinik zog sich in die Länge, und es war schon spät, als das Ehepaar Norden endlich nach Hause kam. Glücklicherweise war der nächste Tag ein Samstag, sodass Fee und Daniel ausschlafen konnten. Auch die anderen Bewohner des Hauses Norden nutzten die günstige Gelegenheit, um so lange wie möglich im Bett zu bleiben.

      Nur Anneka geisterte seit dem frühen Morgen durchs Haus. Heute war der große Tag: Endlich würde sie ihren Freund Leon wiedersehen! Sie war aufgeregt wie ein kleines Kind vor Weihnachten und hatte in der Nacht kaum ein Auge zugetan.

      Um die Spuren der Übernächtigung zu tilgen, war sie schon eine Runde joggen gegangen, hatte geduscht und sich drei Mal geschminkt und wieder abgeschminkt. Erst beim vierten Versuch war sie mit dem Ergebnis zufrieden und ging in ihr Zimmer, um das neu erstandene Shirt anzuziehen. Skeptisch drehte sie sich vor dem Spiegel am Schrank hin und her.

      »O Mann, wenn ich nur wüsste, ob Leon das gefällt«, seufzte sie. Je länger sie über diese Frage nachdachte, desto unsicherer wurde sie. »Vielleicht ist das doch viel zu gewagt, und er hält mich für aufdringlich.« Ohne ihr Spiegelbild aus den Augen zu lassen, strich Anneka mit den Fingern über den zarten Spitzeneinsatz des Shirts. Dann gab sie sich einen Ruck und wandte sich ab. »Schluss damit! Wenn ich noch lange überlege, ziehe ich mich aus und leg mich wieder ins Bett«, schalt sie sich selbst und setzte sich an den Schreibtisch, um die letzte Stunde Wartezeit bis zu Leons Rückkehr mit Lernen zu überbrücken.

      Der Plan misslang gründlich, СКАЧАТЬ