Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Staffel 3 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden

isbn: 9783740914288

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СКАЧАТЬ lächelte schmal.

      »Soll ich dich begleiten?«, bot Fee bereitwillig an, doch er schüttelte den Kopf.

      »Es reicht, wenn Leon einem den Kopf abreißt.« Er zwinkerte seiner Frau zu und machte sich dann auf den Weg zu Leon.

      Der wartete schon ungeduldig in Gesellschaft seines Trainers auf den Beginn der Therapie.

      »Herr Dr. Norden, da sind Sie ja!«, begrüßte er den Arzt, der das Behandlungszimmer mit bedauernder Miene betrat.

      Toni Kroith hingegen lächelte hoffnungsvoll.

      »Ich freue mich wirklich, dass Sie doch noch einen Weg gefunden haben, Leon auch ohne Operation zu helfen.«

      Daniel Nordens Herz wurde schwer, als er in die erwartungsvollen Gesichter blickte.

      »Ich fürchte, ich habe schlechte Nachrichten«, hielt er mit seiner Botschaft nicht länger hinter dem Berg. Je schneller er es hinter sich brachte, umso besser.

      Angesichts seiner ernsten Miene erlosch das erwartungsfrohe Lächeln auf Leons Gesicht.

      »Was ist los?«, fragte er schroff.

      Toni Kroith begnügte sich mit einem stummen Blick.

      »Wir haben heute früh die Laborergebnisse bekommen. Deine Blutwerte lassen eine Schmerztherapie nicht zu«, erklärte Dr. Norden ernst.

      »Was soll das heißen?«, machte der Trainer keinen Hehl aus seinem Entsetzen. »Und wieso so plötzlich?« Seine Stimme war forsch und unfreundlich, und Daniel spürte, wie er zornig wurde.

      »Diese Frage müssten Sie wohl am allerbesten beantworten können«, wies er ihn barsch zurecht. »Hätten Sie Ihrem Schützling nicht wahllos Schmerzmittel verabreicht, wäre das nicht passiert«, konnte er ihm einen Vorwurf nicht ersparen.

      Im ersten Augenblick machte der Trainer den Eindruck, als wollte er etwas erwidern. Doch dann verzichtet er darauf. Beleidigt presste er die Lippen aufeinander und schwieg.

      Doch Leon war außer sich.

      »Das glaub ich einfach nicht!«, rief er und schlug mit der Faust auf die Behandlungsliege. »Das kann doch nicht wahr sein.« Er wusste nicht, auf wen er wütender war: Auf seinen Trainer, der seine Gesundheit so leichtfertig aufs Spiel gesetzt hatte. Oder auf sich selbst, weil er ihm so kritiklos gefolgt war. Als er Toni Kroith wütend anstarrte, senkte der den Kopf.

      »Es tut mir leid. Das wollte ich nicht«, murmelte er eine kaum verständliche Entschuldigung.

      »Was soll ich mit Ihrem Mitleid?«, schimpfte Leon unbarmherzig weiter. »Sie haben mir so große Hoffnungen gemacht. Fast mein ganzes Leben lang hab ich auf alles verzichtet, was Spaß macht. Und jetzt das!«

      »Tennis macht dir doch auch Spaß …«, wagte der Trainer einen vorsichtigen Einspruch.

      »Ach ja?« Leon lachte hämisch. Plötzlich musste er wieder an Anneka denken, daran, was sie alles erlebt, wie viel Spaß sie bisher in ihrem Leben gehabt haben musste. Ihre fröhliche Ausstrahlung, das zufriedene Leuchten in ihren Augen sprachen eine deutliche Sprache. »Aber das Leben besteht nun mal nicht nur aus Tennis, auch wenn Sie mir das weismachen wollten. Und fast wäre es Ihnen gelungen.« Vor Wut und Verzweiflung standen ihm Tränen in den Augen, und hilflos wandte sich Toni Kroith an Daniel Norden.

      »Ich flehe Sie an, Herr Doktor. Das können Sie Leon nicht antun«, überging er den Vorwurf seines Schützlings einfach. »Bitte lassen Sie ihn nicht im Stich. Sie sind unsere ganze Hoffnung! Irgendeine Möglichkeit muss es doch geben.« Ein Gedanke kam ihm in den Sinn, und seine Augen leuchteten auf. »Vielleicht wurden die Untersuchungsergebnisse ja vertauscht. Sie könnten noch einmal Blut abnehmen …«.

      Es kam nicht oft vor, dass Daniel Norden wütend würde. Doch in diesem Augenblick war es so weit.

      »Sie zweifeln allen Ernstes lieber die Kompetenz der Mitarbeiter an statt Ihren eigenen Fehler einzusehen?«, fragte er scharf.

      »Aber …«.

      »Kein Aber!« Mit einer resoluten Handbewegung schnitt Dr. Norden dem Trainer das Wort ab. »Ich habe jetzt keine Zeit mehr. In der Praxis warten Patienten, die meine Hilfe nötiger brauchen. Sie entschuldigen mich.« Bevor er ging, wandte er sich noch einmal an Leon. »Falls du dich doch zu einer Operation entschließt oder meinen Rat und ärztliche Hilfe brauchst, kannst du mich jederzeit anrufen. Meine Nummer hast du ja«, erinnerte er den jungen Mann an die Visitenkarte, die er ihm bei seinem letzten Besuch gegeben hatte.

      Einen Moment lang sagte Leon nichts. Dann nickte er.

      »Ich melde mich«, sagte er leise. Seine Worte klangen fast wie ein Versprechen.

      *

      Versonnen saß Anneka in ihrem Zimmer am Schreibtisch und starrte aus dem Fenster. Der Himmel war eisgrau und die Luft kalt. Kein Lüftchen regte sich, kein spielendes Kind war zu sehen und kein Vogel saß in einem der Bäume und zwitscherte ein fröhliches Lied. Man hätte meinen können, dass die Welt still stand. Von alledem bemerkte die Arzttochter jedoch nichts. Ihre Gedanken kreisten einzig und allein um den jungen Mann, der sie nicht mehr losließ, seit sie ihn nach so vielen Jahren so unvermutet wiedergetroffen hatte. Leons Bild verfolgte sie bis in den Schlaf und am Morgen wachte sie wieder mit ihm auf. Und auch jetzt war sie so vertieft, dass sie das Klopfen an ihrer Zimmertür nicht hörte.

      »Was gibt’s denn da draußen so Spannendes zu sehen?«, fragte Felix, der schließlich einfach hereingekommen war.

      Erschrocken zuckte Anneka zusammen und fuhr zu ihm herum.

      »Wegen dir bekomm ich irgendwann nochmal einen Herzinfarkt.«

      »Da ist es doch ungemein praktisch, dass wir in einem Arzthaushalt leben und dich jederzeit wiederbeleben können. Findest du nicht?«, fragte er frech grinsend und setzte sich auf die Schreibtischkante. Sein forschender Blick ruhte auf seiner Schwester.

      »Einfacher wäre es, wenn du dir mal Manieren angewöhnen und anklopfen würdest«, erwiderte Anneka unbarmherzig.

      »Aber ich hab doch angeklopft«, empörte sich Felix. »Vielleicht solltest du mal einen Termin bei Dad ausmachen, um dir mal in die Ohren schauen zu lassen.«

      »Schon okay, meinen Ohren geht’s gut«, winkte Anneka ab. »Vielleicht hab ich’s wirklich nicht gehört«, räumte sie zum großen Erstaunen ihres Bruders friedfertig ein.

      Irritiert legte Felix den Kopf schief.

      »Was ist denn mit dir los? Bist du krank?« Die Sorge in seiner Stimme war so echt, dass Anneka lachen musste.

      »Nein. Mir geht’s gut«, versicherte sie und wurde unter seinem forschenden Blick rot.

      »Aber irgendwas stimmt nicht … du bist so verändert … War die Klassenfahrt nicht schön?«

      »Doch, doch, die war in Ordnung.«

      »Dann hab ich nur noch eine Idee«, sagte Felix seiner älteren Schwester schließlich auf den Kopf zu.

      »Und zwar?«

      »Du bist verliebt.«

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