Der exzellente Butler Parker 18 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Der exzellente Butler Parker 18 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740947132

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СКАЧАТЬ mit. »Außerdem gilt er als sicherer Kandidat für den Posten des Wirtschaftministers in der nächsten konservativen Regierung.«

      »Darf man noch fragen, Sir, ob die Entführer bereits Kontakt mit den Eltern des Jungen aufgenommen haben?« schaltete Parker sich wieder ein.

      »Bisher nicht, Mister Parker«, sagte McWarden mit kummervoller Miene. »Wenn es sich um Profis handelt, werden sie vermutlich auch eine gewisse Zeit verstreichen lassen, um die Angst der Eltern noch zu steigern.«

      »Eine Einschätzung, der auch meine Wenigkeit sich anschließen möchte, falls es genehm ist, Sir«, pflichtete Parker dem Beamten bei.

      »Wir haben natürlich längst die Umgebung abgesucht und dabei auch die beiden Hubschrauber eingesetzt, aber die Spur des Motorschlittens im losen Pulverschnee ist längst verweht«, fuhr McWarden fort. »Selbst die kleinste Jagdhütte in den Bergen haben wir überprüft – aber alles ohne Erfolg. Wir werden uns also in Geduld fassen müssen, bis die Gangster anrufen.«

      »So lange werde ich nicht warten, McWarden«, verkündete die Lady mit überlegenem Lächeln. »Ich will mich nur umziehen und ein wenig meinen Kreislauf therapieren, dann mache ich die Schurken dingfest und liefere Sie Ihnen ab.«

      »Das ist doch nicht Ihr Ernst, Mylady!« rief McWarden belustigt. »Sie wissen wohl schon, wer die Täter sind, obwohl ich Ihnen eben erst von dem Fall erzählte habe?«

      »Allerdings weiß ich, wer die Täter sind, mein Hochgeschätzter«, gab die ältere Dame in einem Tonfall zurück, dessen Liebenswürdigkeit schon an Unverschämtheit grenzte. »Doch davon später. Am besten warten Sie an der Hotelbar, bis ich fertig bin. Ihre Gehilfen können Sie auch nach Hause schicken. Die werden nicht mehr gebraucht.«

      Entschlossen humpelte Mylady weiter, ohne die verdutzten Blicke des etwas aus der Fassung geratenen Yardbeamten zu registrieren. Jetzt erst fiel McWarden auf, daß Agatha Simpsons linkes Bein eingegipst war.

      »Um Himmels willen, Mylady!« rief er. »Was haben Sie denn gemacht?«

      »Ich bin nur ein wenig Ski gelaufen«, sagte die passionierte Detektivin leichthin. »Wenn die boshaften Kinder ihren vermaledeiten Schneemann nicht mitten in meiner Bahn gebaut hätten, wäre alles glatt verlaufen.«

      »Es gab doch hoffentlich keine weiteren Verletzten?« erkundigte sich McWarden besorgt.

      »Natürlich nicht«, erwiderte die ältere Dame, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt. »Ich bin ja schließlich keine Anfängerin.«

      Agatha Simpsons Garderobenwechsel und die Behandlung ihres Kreislaufs dauerten etwas länger. Parker nutzte die Zeit, um sich an der Rezeption diskret nach der Nummer des Appartements zu erkundigen, das die drei Herren aus London gemietet hatten. Bei dieser Gelegenheit erfuhr er auch, daß das Trio erst am Tag zuvor angereist war und schon am nächsten Morgen Llanfynydd zu verlassen plante.

      »McWarden wird an Wunder glauben, wenn ich ihm die Lümmel überantworte«, feixte die passionierte Detektivin, als Parker in die Luxus-Suite zurückkehrte, die seine Herrin gemietet hatte.

      »Myladys kriminalistische Fähigkeiten versetzen meine bescheidene Wenigkeit immer wieder in tiefes Erstaunen«, versicherte der Butler in seiner höflichen Art und schenkte noch einen Kognak nach. »Demnach darf man als sicher annehmen, daß Mylady Mister Ed Kenney und seine Begleiter für hinreichend verdächtig halten, den zwölfjährigen Oliver Bramfield entführt zu haben?«

      »Verdächtig ist gar kein Ausdruck«, erwiderte Lady Agatha großspurig. »Die Schurken sind praktisch schon überführt. Das Geständnis ist nur noch eine Formsache. Wer das nicht sieht, dem fehlt eben Talent, Mister Parker.«

      »Nie würde man es wagen, Myladys untrüglichen Instinkt in Zweifel zu ziehen«, versicherte Parker mit einer angedeuteten Verbeugung. »Dennoch dürfte der Umstand Beachtung verdienen, daß Mister Kenney bisher ausschließlich als Safeknacker aufgetreten ist, sofern die vorliegenden Informationen vollständig sind.«

      »Na und?« schob die Detektivin den Einwurf beiseite. »Vielleicht hat Pat Kennedy einfach Abwechslung gebraucht. Immer nur Geldschränke knacken – das wird irgendwann mal langweilig.«

      »Bedauerlicherweise verfügt man nicht über die einschlägigen Erfahrungen, Mylady«, antwortete der Butler. »Immerhin dürfte ein kurzer Höflichkeitsbesuch bei Mister Kenney und seinen Zimmergenossen zumindest für Unterhaltung sorgen.«

      Daß Parker sich in diesem Punkt nicht getäuscht hatte, stellte sich bald heraus.

      *

      Mit einem indiskreten Blick durchs Schlüsselloch überzeugte sich der sonst so diskrete Josuah Parker davon, daß das angegebene Appartement tatsächlich von Kenney und Co bewohnt wurde. Der behäbig wirkende Geldschrankspezialist hatte es sich auf einem Sofa bequem gemacht, vor dem ein niedriger Couchtisch mit Rauchglasplatte stand.

      Neben ihm saß einer der wesentlich jüngeren Männer, die ihm beim Frühstück Gesellschaft geleistet hatten. Beide pafften Zigaretten, starrten wortlos Löcher in die Luft und bekämpften ihre offensichtliche Nervosität mit einer Whiskyflasche, die schon halb geleert war.

      »Man wünscht einen möglichst erholsamen Aufenthalt im romantischen Llanfynydd, Mister Kenney«, sagte Parker, während er seine Herrin eintreten ließ.

      Kenney war derart perplex, daß ihm die glimmende Zigarette aus dem offenen Mund fiel und auf dem rechten Hosenbein einen kleinen Schwelbrand nebst schmerzhafter Blase verursachte.

      »Mi-mister Parker!« stammelte er.

      »Man dankt in aller Form für die überaus freundliche Einladung zum Eintreten, Mister Kenney«, fuhr der Butler fort und lüftete formvollendet die schwarze Melone. »Mylady wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich bereitfinden könnten, wahrheitsgemäß auf einige Fragen zu antworten.«

      »Wenn’s unbedingt sein muß ...«, entgegnete Kenney zögernd.

      Parker merkte dem Mann deutlich an, daß ihm die jahrelang zurückliegende Begegnung mit Agatha Simpson immer noch in den Knochen steckte. Ed Kenney hielt es für ratsam, die temperamentvolle Lady nicht unnötig zu reizen.

      Sein Sitznachbar, dem die nötige Erfahrung noch fehlte, zeigte sich dagegen weniger schüchtern.

      »Soll ich die komische Schachtel rausschmeißen, Chef?« erkundigte er sich genüßlich, stand vom Sofa auf und baute sich in drohender Haltung vor Mylady auf.

      »Könnte es zutreffen, Mister Parker, daß dieser junge Rüpel mich soeben in unverschämter Weise beleidigt hat?« erkundigte sich die ältere Dame und setzte ihren gipsbewehrten linken Fuß recht nachdrücklich auf die Hühneraugen ihres Gegenübers.

      Der Mann reagierte mit Verrenkungen, die an die Darbietung eines wild gewordenen Rock’n-Roll-Sängers erinnerten. Allerdings fehlte den Schreien, die er dabei ausstieß, der mitreißende Rhythmus.

      »Stellen Sie sich gefälligst nicht so zimperlich an, junger Mann!« herrschte Lady Agatha den zappelnden Ganoven an. »Das war nur eine kleine Lektion, die Ihnen zeigen sollte, daß man eine Lady Simpson nicht ungestraft beleidigt.«

      Jammernd hüpfte der Mann auf einem Bein herum, sobald die gewichtige Dame seinen Fuß freigegeben hatte. Mit beiden Händen massierte er vorsichtig die malträtierten Zehen. Dabei kam dem tapsigen Tänzer neben dem allgemeinen Wohlbefinden auch der Gleichgewichtssinn СКАЧАТЬ