Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman. Karin Bucha
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman - Karin Bucha страница 48

Название: Karin Bucha Staffel 5 – Liebesroman

Автор: Karin Bucha

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Karin Bucha Staffel

isbn: 9783740930264

isbn:

СКАЧАТЬ Sie mir ein solches Haus bauen.«

      »Dann werden Sie mich längst vergessen haben«, preßt er hervor und ist erstaunt über ihr spontanes: »Niemals!«

      Sekundenlang denkt er etwas ganz Irrsinniges. Warum hat er sich an eine Frau wie Marion verlieren müssen? Warum hat nicht ein Mensch wie diese Frau neben ihm gestanden?

      Und wieder überkommt ihn die Verzweiflung. »Mein Leben ist verpfuscht«, sagt er grimmig. »Wenn ich es recht bedenke, dann hält mich nur der Glaube an die Liebe Marion Wendlands aufrecht. Eine Welt würde für mich zusammenstürzen, wenn die Frau, der mein Herz immer noch gehört, gegen diese Liebe gesündigt hätte.«

      Ach, du lieber Gott – denkt Eva-

      Maria verzweifelt und verstört sieht sie zu ihm auf.

      Plötzlich fühlt sie sich an den Schultern gepackt. Ganz nahe ist sein Gesicht ihr.

      »Warum sagen Sie nichts, Eva-Maria Harris? Warum sehen Sie mich so mitleidig an? Habe ich meinen Verstand nicht mehr beisammen, daß ich nach alledem noch so fest an die Frau glaube, der mein Herz gehört?«

      Er sieht ihr tiefes Erschrecken und gibt sie ruckartig frei.

      »Verzeihen Sie«, murmelt er verstört und fährt sich mit beiden Händen durch das Haar. »Sie ahnen nicht, was ich durchmache. Ich bin mir meiner sicher, aber kann ich es auch für die Frau sein? Nachts überkommen mich Zweifel. Ich müßte mich von dem Vergangenen lösen und kann es nicht. Ich bin dauernd von Gefühlen hin und her gerissen.«

      »Machen Sie sich doch frei von diesen zermürbenden Dingen, Ulrich Karsten«, hört er ihre weiche Stimme, die wie sanftes Streicheln ist. »Beginnen Sie von vorn. Vergessen Sie die Frau. Versuchen Sie es wenigstens.«

      Er sinkt auf den nächsten Stuhl, vergräbt das Gesicht in den Händen und stöhnt. »Das will ich ja«, murmelt er zwischen den Fingern. »Aber ich brauche Gewißheit.«

      Sie reckt die hohe, so zart und zerbrechlich wirkende Gestalt.

      »Sie müssen die Frau suchen, Ulrich Karsten. Sie muß doch zu finden sein«, rät sie ihm, und zugleich denkt sie an Doktor Rauh und seine Nachforschungen, die alle im Sande verlaufen sind.

      Nicht einmal einen guten Rat geben kann ich ihm – überlegt sie und erkennt schmerzlich ihre Ohnmacht.

      Sie hört ihn wieder sprechen. Rauh ist seine Stimme, aber wieder gefaßt. »Verzeihen Sie«, sagt er noch einmal und erhebt sich »Ich habe mich unverantwortlich benommen. Warum belaste ich Sie mit meinen Sorgen.«

      »Sie haben mich nicht belastet«, wirft sie warmherzig ein.

      Da lächelt er ein schattenhaftes Lächeln. Wie müßte es erst sein, wenn er von ganzem Herzen lachen könnte?

      »Sie sind ein großartiger Mensch, Eva-Maria Harris. Es hat mir wohlgetan, Ihnen gegenüber sprechen zu dürfen. Ich weiß, daß ich Ihnen vertrauen kann.«

      Er vertraut mir? Eine Welle der Glückseligkeit durchströmt sie. Er hat Vertrauen zu mir? Ist das nicht schon Glück, ein unbegreifliches, kaum erhofftes Glück? Wie gut, Milli Bothe, daß du mich zu ihm geschickt hast.

      Wenig später sitzt sie Milli Bothe gegenüber, reibt die Handflächen hilflos gegeneinander

      »Nun?« forscht Milli Bothe.

      »Er muß allein hindurch, Frau Bothe«, sagt sie tonlos. »So gut wir es mit ihm meinen. Er muß das Selbstvertrauen zurückgewinnen. Und er braucht Arbeit – um zunächst abgelenkt zu sein. Viel Arbeit, damit er abends todmüde auf sein Lager fällt.«

      »Ich verstehe.« Ganz kläglich klingt das, und mutlos sieht die Frau zu Boden, weil sie das, was Eva-Maria Harris soeben ausspricht, selbst erkannt hat.

      Am nächsten Morgen. Eva-Maria hat sich in schlaflosen Nachtstunden entschlossen, wieder in ihr Heim zurückzukehren, als Milli Bothe mit Zeichen größter Erregung bei ihr eintritt.

      »Verzeihen Sie, Fräulein Harris«, spricht sie mit einer Stimme, in der Tränen schwimmen. »Er ist fort. Hier«, sie streckt Eva-Maria ein Blatt Papier entgegen, »diesen Brief hat er dagelassen.«

      Eva-Marias Hand zittert, als sie das Schreiben im Empfang nimmt. Er ist fort! Weiter kann die augenblicklich nichts denken.

      Liebe Milli Bothe!

      Sie haben Ihre Güte keinem Unwürdigen geschenkt. Ich schwöre es Ihnen beim Andenken an meine Mutter. Aber ich kann Ihre Güte nicht länger in Anspruch nehmen. Anbei achtzig Mark. Zwanzig Mark nehme ich mit. Marion Wendland hat mein Vermögen bis auf hundert Mark abgehoben. Ich kann keine Almosen annehmen, aber ich kann arbeiten. Noch-mals, von Herzen Dank,

      Ihr Ulrich Karsten

      N. B. Fräulein Harris meine tiefste Verehrung.

      Wollen Sie ihr das übermitteln?

      »Wie furchtbar«, flüstert Eva-Maria, und der Brief flattert zu Boden.

      *

      Für Ulrich Karsten beginnt jetzt erst die Leidenszeit. Das, was hinter ihm liegt, dünkt ihn eine Kleinigkeit gegen die Demütigungen, denen er täglich auf der Suche nach Arbeit ausgesetzt ist.

      Auf jedem Neubau ist er herumgekrochen. Hat in Baubüros vorgesprochen und immer abschlägigen Bescheid erhalten. Er hat sich indessen weit von der Stadt entfernt. Vielleicht kommt er auf dem Lande schneller zu Arbeit? Zuerst hat er täglich noch einen Teller Suppe zu sich genommen. Später nur einmal eine kalte Mahlzeit. Jetzt ist sein Geld restlos ausgegeben.

      Er sucht mit verbissener Hartnäckigkeit nach Arbeit. Jetzt denkt er schon nicht mehr an Arbeit auf dem Bau. Jetzt ist er geneigt, alles anzunehmen.

      Für ein paar Tage darf er bei der Ernte bei einem kleinen Bauern helfen.

      Schweigend hat er Karstens Papiere geprüft und schweigend sie zurückgereicht.

      »Sie können anständig zu essen bekommen. Geld besitze ich selbst keines. Wenn Ihnen das genügt?«

      Karsten genügt es. Er arbeitet alles, was ihm gesagt wird. Morgens ist er der erste – und abends der letzte. Der Bauer betrachtet ihn oft verstohlen von der Seite. Er sagt aber nichts. Kein Lob. Aber Karsten hat das Empfinden, daß er mit ihm zufrieden ist. Heimlich hofft er, über den Herbst und Winter dableiben zu können.

      Doch als der Wind über die Stoppeln weht, die Ernte unter Dach und Fach, die Geräte in Ordnung gebracht, da sagt ihm der Bauer, daß er ihn nicht länger behalten könne.

      Er sieht wohl, wie der Mann, der so fleißig war, zusammenzuckt, wie schwer es ihn trifft, und er tut ihm leid.

      »Passen Sie auf, Karsten«, sagt er und deutet mit einer Handbewegung Karsten an, er möge sich neben ihn setzen. Schwerfällig läßt Karsten sich nieder. Der Schreck ist ihm in die Glieder gefahren. Zerstreut hört er dem Bauer zu, der kein Freund von großen Reden ist. »Ich war sehr mit Ihnen zufrieden. Sie sehen selbst, wieviel Mäuler ich zu stopfen habe, und ein neues kommt demnächst hinzu. Ich bin nur ein kleiner Bauer. Aber Sie haben mir Achtung abgenötigt. Gestern traf ich den Besitzer der Tankstelle, den Erich Meier. Er könnte jemand zur Bedienung der Kundschaft, zum Wagenwaschen und was alles damit СКАЧАТЬ