Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler. Артур Шницлер
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Читать онлайн книгу Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler - Артур Шницлер страница 18

Название: Die bekanntesten Dramen und Lustspiele von Arthur Schnitzler

Автор: Артур Шницлер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027209309

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      Anatol. Also – eine alte Bekanntschaft? ... Einer, mit dem du seit Jahren täglich zusammen bist – und mit dem du mich auch wahrscheinlich schon längere Zeit betrügst! –

      Annie. Da hätt' ich dir nichts gesagt! – Ich habe mich auf dein Wort verlassen – drum gesteh ich dir ja alles, bevor es zu spät ist!

      Anatol. Aber – verliebt bist du schon in ihn – weiß Gott, wie lange? – Und im Geiste hast du mich längst betrogen! –

      Annie. Das läßt sich nicht verbieten!

      Anatol. Du bist eine ...

      Max. Anatol!!

      Anatol. ... Kenne ich ihn? –

      Annie. Na – aufgefallen wird er dir wohl nicht sein ... er tanzt nur im Chor mit ... Aber er wird avancieren –

      Anatol. Seit wann ... gefällt er dir –?

      Annie. Seit heute abend!

      Anatol. Lüge nicht!

      Annie. Es ist die Wahrheit! – Heut hab ... ich gefühlt, daß es meine Bestimmung ist ...

      Anatol. Ihre Bestimmung! ... Hörst du, Max – ihre Bestimmung!!

      Annie. Ja, so was ist auch Bestimmung!

      Anatol. Hörst du – ich will aber alles wissen – ich habe ein Recht darauf! ... In diesem Augenblicke bist du noch meine Geliebte! ... Ich will wissen, seit wann diese Dinge schon vorgehen ... wie es begonnen ... wann er es gewagt –

      Max. Ja ... das sollten Sie uns wirklich erzählen ...

      Annie. Das hat man nun von der Ehrlichkeit! ... Wahrhaftig – ich hätte es machen sollen, wie die Fritzel mit ihrem Baron – der weiß heut noch nichts – und dabei hat sie schon seit drei Monaten die Bandlerei mit dem Leutnant von den Fünferhusaren!

      Anatol. Wird auch schon drauf kommen, der Baron!

      Annie. Schon möglich! Du aber wärst mir nie darauf gekommen, nie! – Dazu bin ich viel zu gescheit ... und du viel zu dumm! (Schenkt sich ein Glas Wein ein.)

      Anatol. Wirst du aufhören zu trinken!

      Annie. Heut nicht! – Einen Schwips – will ich kriegen! – Es ist sowieso der letzte ...

      Max. Auf acht Tage!

      Annie. Auf ewig! – Denn beim Karl werd ich bleiben, weil ich ihn wirklich gern hab – weil er lustig ist, wenn er auch kein Geld hat – weil er mich nicht sekieren wird – weil er ein süßer, süßer – lieber Kerl ist! –

      Anatol. Du hast dein Wort nicht gehalten! – Schon längst bist du in ihn verliebt! – Das ist eine dumme Lüge, das von heute abend!

      Annie. So glaub's mir meinethalben nicht!

      Max. Na, Annie ... erzählen Sie uns doch die Geschichte ... Wissen Sie – ganz – oder gar nicht! – Wenn Sie schon in Frieden auseinandergehen wollen – so müssen Sie ihm das doch noch zuliebe tun, dem Anatol ...

      Anatol. Ich erzähle dir dann auch was ...

      Annie. Na ... angefangen hat's halt so ... (Kellner tritt ein.) ...

      Anatol. Erzähle nur – erzähle nur ... (Setzt sich zu ihr.)

      Annie. Das sind vielleicht jetzt vierzehn Tage ... oder länger, da hat er mir ein paar Rosen gegeben – beim Ausgangstürl ... Ich hab lachen müssen! – Ganz schüchtern hat er dabei ausgeschaut –

      Anatol. Warum hast du mir nichts davon erzählt –

      Annie. Davon? – Na, da hätt' ich viel zu erzählen gehabt! (Kellner ab.)

      Anatol. Also weiter – weiter!

      Annie. ... Dann ist er bei den Proben immer so merkwürdig um mich herumgeschlichen – na – und das hab ich bemerkt – und anfangs hat's mich geärgert – und dann hat's mich g'freut –

      Anatol. Höchst einfach ...

      Annie. Na ... und dann haben wir gesprochen – und da hat mir alles so gut an ihm gefallen –

      Anatol. Worüber habt ihr denn gesprochen? –

      Annie. Alles mögliche – wie s' ihn aus der Schul' hinausg'worfen haben – und wie er dann in eine Lehr' hätte kommen sollen – na – und wie das Theaterblut in ihm zu wurl'n ang'fangen hat ...

      Anatol. So ... und von alledem hab ich nie etwas gehört ...

      Annie. Na ... und dann is heraus'kommen, daß wir zwei, wie wir Kinder waren, zwei Häuser weit voneinander g'wohnt haben – Nachbarsleut' waren wir –

      Anatol. Ah!! Nachbarsleute! – Das ist rührend, rührend!

      Annie. Ja ... ja ... (Trinkt.)

      Anatol. ... Weiter!

      Annie. Was soll's denn weiter sein? – Ich hab dir ja schon alles gesagt! Es ist meine Bestimmung – und gegen meine Bestimmung ... kann ich nichts tun ... und ... gegen ... meine Bestimmung ... kann ... ich ... nichts ... tun ...

      Anatol. Vom heutigen Abend will ich was wissen –

      Annie. Na ... was denn – (Ihr Kopf sinkt herab.)

      Max. Sie schläft ja ein –

      Anatol. Weck sie auf! – Stelle den Wein aus ihrer Nähe! ... Ich muß wissen, was es heute abend gegeben hat – Annie – Annie!

      Annie. Heut abend ... hat er mir g'sagt – daß er – mich – gern – hat!

      Anatol. Und du –

      Annie. Ich hab g'sagt – daß es mich freut – und weil ich ihn nicht betrügen will – so sag ich dir: Adieu –

      Anatol. Weil du ihn nicht betrügen willst!! – Also nicht meinetwegen –? ... Seinetwegen!?

      Annie. Na, was denn! – Dich hab ich ja nimmer gern!

      Anatol. Na, gut! – Glücklicherweise geniert mich das alles nicht mehr ...!

      Annie. So!?

      Anatol. Auch ich bin in der angenehmen Lage – auf deine fernere Liebenswürdigkeit verzichten zu können!

      Annie. So ... so!

      Anatol. Ja... ja! – Schon längst liebe ich dich nicht mehr! ... Ich liebe eine andere!

      Annie. Haha ... haha ...

      Anatol. Längst nicht mehr! – Frag nur den Max! – Bevor du gekommen bist – hab ich's ihm erzählt!

      Annie. ... So ... so ...

      Anatol. Längst nicht mehr! ... Und diese andere ist tausendmal besser und schöner ...

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