Die Zigeuner-Prinzessin. Barbara Cartland
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Название: Die Zigeuner-Prinzessin

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

isbn: 9781782137290

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СКАЧАТЬ aussehen läßt.“

      „Das ganze Ding ist eine Fälschung“, rief der Prinz.

      „Natürlich ist es das“, bestätigte Sir Algernon, „und jeder Mensch mit Geschmack und Verstand sollte auf den ersten Blick Talmi von Gold unterscheiden können.“

      „Was ist denn Ihre Meinung, Ruckley?“ wollte Lord Alvanley wissen.

      „Ich schließe mich der Ihren an“, erwiderte der Marquis. „Wenn die betreffende Dame es geschickt anfängt, wird sie die Leute mit Leichtigkeit davon überzeugen können, daß sie ist, was sie zu sein vorgibt. Das Ganze ist doch lediglich eine Frage der Schauspielkunst.“

      „Keine Frau und kein Mann könnte mich täuschen“, rief Sir Algernon hitzig. „Ich rieche einen Emporkömmling auf eine Meile Entfernung.“

      „Würden Sie darauf eine Wette abschließen?“ fragte Lord Alvanley.

      „Aber selbstverständlich“, erwiderte Sir Algernon.

      „Wir wollen alle dagegen setzen und Gibbon auf sein Wort festnageln“, schlug Lord Worcester vor, „sonst wird er noch zu eingebildet.“

      Das allgemeine Gelächter nahm Sir Algernon gutgelaunt zur Kenntnis.

      „In Ordnung“, sagte er, „ich werde Ihre Wetten annehmen, ja, ich werde sogar noch ein Übriges tun. Ich setze eintausend Guineen dagegen, daß Sie weder einen Mann noch eine Frau finden, die mich von ihrer edlen Geburt überzeugen können, wenn dem nicht so ist.“

      „Großartig, Gibbon“, rief Lord Worcester, „nichts geht über einen Mann, der seine Überzeugung in harter Münze stützt. Übrigens könnte ich im Augenblick ganz gut etwas Geld gebrauchen.“

      „Sind Ausländer ausgeschlossen?“ erkundigte sich Prinz Esterhazy.

      „Niemand ist ausgeschlossen“, erklärte Sir Algernon. „Aber jeder Versuch, bei dem es nicht gelingt, mich hinters Licht zu führen, kostet fünfzig Guineen. Noch bevor das Jahr zu Ende geht, habe ich die Taschen voller Geld, das kann ich Ihnen heute schon versprechen.“

      „Möglicherweise behält er sogar recht“, wandte sich Captain Collington mit gedämpfter Stimme an den Marquis.

      Sir Algernon bat einen der Kellner, das ledergebundene Wettbuch zu bringen. Es stammte aus dem Jahre 1743- das erste war bei einem Feuer ein paar Jahre früher zerstört worden - und bot ein erstaunliches Bild von den verschiedensten Interessen der Clubmitglieder. Die Schrift zeigte nur zu deutlich, daß eine große Anzahl Wetten nach dem Dinner getätigt und von einer Hand eingetragen worden waren, die des Schreibens nicht mehr völlig mächtig war.

      „Wer von den Herren fordert mich nun heraus?“ fragte Sir Algernon.

      Nachdem er das Buch auf einen Tisch gelegt und sich auf einen Stuhl davor gesetzt hatte, schrieb er einen Namen nach dem anderen ein. Es waren fünf, Prinz Esterhazy, Lord Alvanley, Lord Worcester, Captain Collington und der Marquis.

      „Ich gebe Ihnen ein Jahr Zeit“, erklärte Sir Algernon. „Wenn Sie mir bis dahin nicht die tausend Guineen abgenommen haben, lade ich Sie zu dem besten Essen ein, das der Club zu bieten hat.“

      Nachdem Sir Algernon sorgfältig Bedingungen und Datum der Wette eingetragen hatte, legte er das Buch zur Seite.

      Charles Collington nahm es auf.

      „Wer immer dieses Buch in späteren Zeiten liest, wird annehmen, daß die meisten Clubmitglieder von ,White's‘ nicht ganz bei Trost waren. Zum Beispiel steht hier Lord Lincoln wettet mit Lord Winchelsea hundert gegen fünfzig Guineen, daß die Herzoginwitwe von Marlborough die Herzoginwitwe von Cleveland nicht überlebt.“

      „Den Eintrag kenne ich“, sagte der Marquis. „Ich habe mal in einer ruhigen Minute das ganze Buch durchgelesen. Dabei bin ich zu der Auffassung gelangt, daß ein Großteil der Wetten entweder von Verrückten oder von Säufern getätigt wurden. Aber es wird spät, sollen wir nicht aufbrechen?“

      Zu seinem Erstaunen erhielt er nicht gleich eine Antwort. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis Captain Collington mit merkwürdig veränderter Stimme sagte: „Schau dir das an, Fabius.“

      Als der Marquis auf die angedeutete Zeile im Buch schaute, las er: „Mr. Jethro Ruck wettet mit Sir James Copley, daß er bis Ende des Jahres 1818 im Besitz des Familientitels und -vermögens ist.“

      „Das gibt dir noch acht Monate Zeit“, sagte Charles.

      „Aber du kannst doch nicht glauben ...“, begann der Marquis.

      „Sei kein Narr, Fabius. Die Angelegenheit ist völlig klar. Ich habe dir doch erzählt, daß Jethro um deinen Tod gebetet hat. Heute Abend ist er ein bißchen aktiver vorgegangen, das Beten hat ihm nicht mehr genügt.“

      „Ich glaube, du hast recht.“

      „Und was willst du tun?“

      Der Marquis zuckte die Achseln.

      „Ohne Beweis kann ich Jethro kaum beschuldigen, daß er vorhin versucht hat, mich umzubringen.“

      „Um Himmels willen, du willst doch nicht etwa tatenlos dasitzen und abwarten. Früher oder später wird er dich erwischen.“

      „Eigentlich ist das eine ziemliche Herausforderung, findest du nicht?“

      „Sei nicht leichtsinnig“, bat Charles Collington. „Wie du wohl weißt, habe ich deinen Vetter noch nie leiden können, und es wundert mich nicht ein bißchen, daß er dich ermorden will. Was ich aber unerträglich finde, ist die Vorstellung, daß er Erfolg haben könnte.“

      „Diese Vorstellung behagt mir selbst auch nicht sonderlich“, sagte der Marquis trocken.

      „Dann unternimm etwas dagegen“, drängte Charles.

      „Was schlägst du vor?“

      „Es muß doch etwas geben.“

      „Es gibt etwas“, erwiderte der Marquis langsam, erklärte sich jedoch nicht deutlicher, obwohl sein Freund ihn mit neugierigen Fragen bestürmte.

      Am folgenden Nachmittag empfing Lady Walden in ihrem Haus nahe St. Albans in Hertfordshire einen Besucher.

      „Fabius“, rief sie erstaunt, als der Marquis ihr gemeldet wurde. „Das ist aber eine Überraschung. Was führt Sie aufs Land, nachdem die Saison in London begonnen hat?“

      „Ich wollte Sie sehen“, erwiderte der Marquis.

      „Wie schmeichelhaft“, sagte Lady Walden lächelnd. „Da ich den am Donnerstag stattfindenden Ball der Herzogin von Devonshire nicht versäumen will, wäre ich morgen sowieso in die Stadt gefahren.“

      „Ich habe nie daran gezweifelt, Sie dort zu treffen.“

      „Und trotzdem haben Sie den weiten Weg nicht gescheut, mich heute zu besuchen.“

      Als Eurydice Walden vor sechs Jahren die Schule verlassen hatte, drehte sich ganz St. James um sie. Sie war nach dem Geschmack ihrer Zeit eine echte Schönheit mit ihren blonden Haaren, den blauen Augen und den sanften СКАЧАТЬ