Название: Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman
Автор: Friederike von Buchner
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Toni der Hüttenwirt Paket
isbn: 9783740939748
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Pfarrer Zandler und die anwesenden Waldkogeler Männer nickten und grinsten.
Toni hatte über Handy seinen Freund Martin angerufen, der als Arzt in Waldkogel praktizierte.
Er kam.
»Den muß i ins Krankenhaus
bringen. Ans Steuer können wir
den net lassen. Der kann ja
nicht mehr aus den Augen sehen.
Der wird zwei schöne Veilchen bekommen. Genäht muß er auch werden.«
Gemeinsam packten sie Ruppert Schwarzer auf die Ladefläche des Geländewagens des Doktors. Dann fuhren sie im Konvoi ins Krankenhaus in die Stadt. Pfarrer Zandler fuhr Schwarzers Wagen.
Nachdem sie ihn dort abgeliefert hatten, kehrten sie um.
Es gab einen feuchtfröhlichen Abend auf dem Dössegger Hof.
*
Barbara hatte sich beim Arbeitsamt gemeldet. Sie konnte sich gleich bei der Konkurrenz von Schwarzer vorstellen und bekam die Stelle. Sie sollte am nächsten Ersten anfangen. Eine Woche lang sollte sie den Betrieb kennenlernen und dann eine weit entfernte Filiale in einer anderen Stadt übernehmen. Barbara wollte nur fort, weit fort. Bis zum Ersten war noch etwas Zeit. So schlief sie lange. Danach besuchte sie die alte Dame gegenüber.
»Hast du es schon in der Zeitung gelesen? Ein Bild ist drin von deinem ehemaligen Chef. Den haben sie ja grün und blau geschlagen. Eine Gruppe Männer soll ihn gefunden und im Krankenhaus abgeliefert haben. Schau! Ich habe kein Mitleid mit ihm. Nach allem, was du mir erzählt hast, mußte das früher oder später so kommen.«
Sie schob Barbara die Zeitung über den Tisch.
Die Überschrift lautete:
Eine Quittung für Ruppert Schwarzer?
Der bekannte Immobilienhändler und Investor war gestern augenscheinlich in eine Schlägerei verwickelt. Eine Gruppe Männer fand Ruppert Schwarzer und brachte ihn ins Krankenhaus, wo zahlreiche Prellungen und eine Platzwunde ärztlich versorgt wurden. Der Geschädigte kann sich an nichts erinnern. Er sah von einer Anzeige gegen Unbekannt ab. Er gibt bekannt, daß er wegen des Verdachts auf Rippenprellungen noch mindestens zwei Wochen im Krankenhaus bleiben wird.
»Was sagst du dazu, Barbara?« fragte die alte Dame und streichelte dabei liebevoll ihren Pudel.
»Da hat es ihm einer heimgezahlt. Irgendwann bekommt jeder die Quittung für sein Tun! Bei Schwarzer war diese Quittung überfällig. Im Krankenhaus hat er ja jetzt Zeit zum Nachdenken.«
»Das nützt auch nichts, Barbara. Solche Typen wie der Schwarzer, die ändern sich nie. Die sind so von Natur aus. Da hilft nur eins: denen muß man die Grenzen zeigen.«
Auch in Waldkogel wurde die Zeitung an diesem Morgen intensiv gelesen. Toni nahm seiner Anna eine Zeitung mit hinauf auf die Berghütte.
*
Die Dössegger Kinder hatten bei den Baumbergers übernachtet. Meta schickte sie morgens in die Schule und brachte die kleine Gundula in den Kindergarten. Sie trafen mit ihrem Vater erst beim Mittagessen zusammen.
»Du hast dem Schwarzer eine ganz schöne Abreibung verpaßt, Vater!« sagte Leander.
»Des war nötig«, antwortete Kilian kurz.
Die kleine Gundula löffelte lustlos den Eintopf, den ihr Vater gewärmt hatte.
»Schmeckt’s dir net, Gundi?«
»I hab’ keinen Hunger! Wann kommt die Barbara wieder?« sagte die Kleine weinerlich. Ihre Geschwister schauten ihren Vater erwartungsvoll an.
»Ja, wir wollen auch, daß die
Barbara wiederkommt. Wo is
sie denn hin? Warum is sie denn
fort? Ihre ganzen Sachen sind noch da.«
Kilian Dössegger suchte nach Worten.
»Des lag auch an dem Schwarzer. Der kennt die Barbara. Der is dran schuld, in gewisser Weise.«
Kilian wiegte den Kopf hin und her.
»Hast du deshalb den Schwarzer verprügelt?«
»Ja, Oswald. Deshalb auch. Der hat uns und der Barbara ganz übel mitgespielt. Auf der anderen Seite wäre die Barbara nie zu uns auf den Hof kommen, wenn des der Schwarzer net gewollt hätt’. Doch des hilft jetzt auch net weiter.«
»Dann mußt du mit der Barbara reden, Vater!« rief Hildelore.
»Des is einfacher gesagt als getan. I hab’ versucht, mit der Barbara zu reden, als sie noch bei uns war. Sie wollt aber nix sagen.«
Kilian Dössegger rührte mit dem Löffel in seinem Suppenteller herum.
»Kinder, irgendwann muß i es euch sagen. Ihr müßt es wissen, bevor ihr’s von jemand anderem gesagt bekommt. I hab’ mich in die Barbara verliebt.«
Ein strahlendes Lächeln huschte über die Kindergesichter. Vier strahlende Augenpaare hingen an seinen Lippen.
»I hab’ der Barbara auch einen Antrag gemacht. Versteht mich net falsch. I hab’ die Mutter immer noch lieb. Doch des is ganz was anderes als meine Lieb zu Barbara. I denk, ihr habt die Barbara auch lieb, oder?«
Statt einer Antwort platzte Leander heraus:
»Wann tut ihr heiraten?«
»Des kann i dir net sagen, Bub. Die Barbara wollt mich net. I meine net, daß sie mich net wollt, weil sie mich net mag. Die kommt net, wegen dem Schwarzer. Mei, des ist wirklich a sehr komplizierte Sach. I hab’ mich da erkundigt und rausgefunden, daß der Schwarzer da was ausgeheckt hat. Von den Erkundigungen wußte die Barbara nix. Sie hat es aber dann erfahren. Da is sie weggelaufen.«
Er seufzte.
»Dann is es ja gut. Daß es nur des war. Wir haben schon gedacht, daß die Barbara dich net heiraten will, weil’s uns gibt. Die Frau vom Postboten hat neulich gesagt, daß niemand als Bäuerin auf unseren Hof will, weil es uns vier Kinder gibt. Welche Frau würd sich die viele Arbeit schon antun.«
»Wann hat sie so dumm dahergeredet, Hildi?«
»I weiß nimmer genau, wann des war. Is schon a Zeitlang her.«
»Da mußt dir kein Kummer machen. Die Barbara mag euch alle. Daran hat es bestimmt net gelegen.«
Leander, der sich schon ziemlich erwachsen vorkam, weil er der älteste Bub war, bemerkte altklug:
»Dann mußt der Barbara den Hof machen, Vater! Mußt ihr Blumen schenken und sie küssen. Mußt lieb sein und Händchen halten. Die
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