Die besten Wildwestromane & Seegeschichten. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Die besten Wildwestromane & Seegeschichten - Franz Treller страница 31

Название: Die besten Wildwestromane & Seegeschichten

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027238613

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СКАЧАТЬ das Amt des Kochs übertragen war, bald mit einem Becher Thee aufwarten, zu welchem Antilopenbraten verzehrt wurde, den der Indianer anbot.

      "So", sagte Stone, "das nenne ich einen guten Untergrund für den Tag legen," - er hatte nicht übel eingehauen - "und nun, mein roter Freund, wollen wir uns einmal nach unsern Tieren umsehen, wenn es dir recht ist. Der Gerechte erbarmt sich seines Viehes."

      Wenn der Indianer Verdacht gehegt hatte, so schien er jetzt geschwunden, und er erklärte sich bereit, Stone zu den Maultieren zu führen. Er ging mit beiden durch die Felsengänge in die Prairie hinaus, wo sie die Maultiere mit wohl dreißig bis vierzig Pferden grasend fanden. Jetzt im Tageslicht sah Paul, wie mächtig diese so überraschend aus der Ebene emporsteigenden Felsgebilde waren, und begriff, daß sie indianischen Horden einen willkommenen Zufluchtsort in Gefahren bieten konnten. Das Ganze, schroff aufsteigend, nur durch wenige schmale, leicht zu verteidigende Schluchten zugänglich, bildete eine natürliche Feste von großer Stärke. Auch bemerkte er, was ihm gestern in der Dunkelheit entgangen war, daß dieser Teil der Prairie mit kleinen Gehölzen durchsetzt war, die ihr den Charakter der Savanne verliehen.

      Sie gingen zurück und fanden vor ihrem Nachtquartier wohl ein Dutzend Kiowakrieger harren, welche ihre Büchsen zur Ausbesserung brachten.

      "Oh", sagte Bill, "da giebt es ja zu thun. Stellt alles hierher, Leute, wollen sehen, wie wir die Gewehre wieder in stand setzen."

      Auf seinen Befehl mußte Paul jetzt das Werkzeug auspacken, einen kleinen Amboß, Schraubstöcke, Feilen von verschiedener Größe, Hammer u.s.w., was eben ein Büchsenmacher braucht, und Bill machte sich sofort daran, die Waffen, unter denen nur einige wirklich gute waren, zu untersuchen.

      Aufmerksam schauten die Wilden dem allen zu, ohne durch ihre Neugierde zu belästigen. Nach und nach zerstreuten sie sich indes, und Bill und Paul waren endlich allein. Letzterer erzählte dem Büchsenmacher von seinen Erlebnissen am Morgen und teilte ihm seine Vermutung über den Aufenthaltsort des Trappers mit.

      "Wird so sein, wie ihr annehmt, Junge - sehe nur einstweilen nicht ab, wie wir dem Alten beispringen können. Müssen's abwarten. Wundere mich übrigens, daß so wenig Leute hier sind."

      "Die Mehrzahl wird in der Steppe sein."

      "Hast's getroffen, kalkuliere, ist so. Wird ein hartes Zusammentreffen mit den Cheyennes geben, nach dem, was da unten geschehen ist, aber ist mir recht, verhindert diese Bande, über die Unsern am Missouri herzufallen. Gott sei denen gnädig, wenn der wilde Sioux über sie hereinbricht." Nach einer Weile, während er sich ruhig mit den Waffen beschäftigte, sagte er leise: "Der junge Cheyenne muß ein Teufelskerl sein. War eine blutige Frolik dort unten."

      Paul schauderte bei der Erinnerung zusammen.

      "Ja", sagte Bill, dies bemerkend, "ist kein Anblick für Leute aus den Städten, sind grausige Hunde, die Roten, alle miteinander."

      Nach einiger Zeit sagte er dann: "Muß mir doch die Ortsgelegenheit etwas ansehen."

      Von den Indianern waren einige während dieser Zeit in die Steppe geritten, andre waren von dort eingetroffen, doch außer einem flüchtigen Blick wandte man den beiden Büchsenmachern, von denen ja Stone vielen der Kiowas von seinen früheren Besuchen bekannt war, keine Aufmerksamkeit zu.

      Als der Kentuckyer den Chamulpa genannten älteren Krieger erblickte, rief er ihn an und machte ihm klar, daß er einer Vorrichtung bedürfe, um den Schraubstock zu befestigen, ohne den er nicht weiterarbeiten könne, und forderte ihn auf, ihm passende Steine, womöglich Holz, den Teil eines Baumstammes, zu diesem Zwecke zu verschaffen.

      Nachdem der Kiowa begriffen hatte, um was es sich handelte, sagte er: "Komm mit zum Oshonta, dort findest du Steine und auch Bäume, sage, was du brauchst."

      Das war's, worauf Bill gerechnet hatte; er wollte das Terrain selbst erkunden, hieß Paul in rauhem Tone weiter arbeiten, nahm die schwere Holzaxt, die er mit sich führte, und folgte dem voranschreitenden Wilden zum Flusse auf demselben Wege, den Paul früher zurückgelegt hatte. Als sie die jenseits liegenden Felsen erblicken konnten, ließ Chamulpa einen Pfiff erschallen, von dem Stone sich sagte, daß er drüben zur Vorsicht mahnen sollte. Er beachtete ihn nicht, warf auch kaum einen Blick über den Fluß und sah sich nur aufmerksam nach Steinen und den Bäumen um. Er bezeichnete einige der Felsbrocken als für seinen Zweck geeignet und begann dann mit der Geschicklichkeit und Kraft eines amerikanischen Waldbewohners auf einen der Bäume loszuhauen. Die Axthiebe weckten das Echo des Felsenthales. "Wenn das der Graue Bär hört", dachte er, "wird ihm das schon sagen, daß ein Weißer hier die Holzaxt handhabt."

      So oft er auch den Blick verstohlen hinübergleiten ließ, zeigte sich doch in den Felsen jenseits nichts Lebendes.

      Er hatte den Baum etwa in der Höhe eines Tisches gekappt und erklärte dem Kiowa nun, er müsse sich des Stumpfes als Werkbank bedienen, um seinen Schraubstock daran zu befestigen. Dies schien dem Wilden nicht angenehm zu sein, doch gab er es zu, da er den Büchsenmacher schon früher hatte arbeiten sehen.

      Paul wurde mit allem Werkzeug nach dem Flusse beordert und die Werkstatt an dem Baumstumpf aufgeschlagen.

      Der Jüngling bewunderte die Schlauheit, mit welcher der Kentuckyer so dem vermutlichen Gefängnisse des Trappers gegenüber sich niedergelassen hatte.

      Als sie allein waren, sagte Stone: "Weiß zwar immer noch nicht, wie ich dem alten Gentleman nützlich werden kann, denn mit den Wilden will ich's nicht ohne Not verderben; möchte mir nicht ohne weiteres die Kehle abschneiden lassen, aber denke, wird schon kommen. Will dem Alten ja gerne helfen, wenn ich es vermag, ohne meinen Hals in Gefahr zu bringen."

      "Wir dürfen hoffen", entgegnete Paul, "daß unsre Freunde draußen nicht unthätig sind. Sehr wesentlich für alles fernere wäre es, festzustellen, wo sich der Oheim befindet."

      "Ist richtig, aber wie?"

      "Ich will in der Nacht hinüberschwimmen und die Höhlen dort untersuchen. Gewiß liegt er da, wo ich den Indianer gesehen habe."

      "Ihr seid es Teufels, Junge. Der Alte wird drüben bewacht, und es werden erfahrene Krieger sein, denen man die Aufgabe anvertraut hat, einen so furchtbaren Gefangenen zu bewachen. Schneiden euch die Kehle ab, ehe ihr nur Pip sagen könnt."

      "Aber wir müssen doch etwas thun", entgegnete Paul hiernach kleinlaut.

      "Alles recht, aber was sollen wir zunächst thun? Kalkuliere, müssen die Gelegenheit abwarten. Damit aber der Graue Bär sicher weiß, daß Weiße hier sind, nimm ein Stück Eisen und verarbeite es ein wenig auf dem Amboß."

      Alsbald weckte Paul mit hellem Amboßklang das Echo. Einige hierdurch herbeigelockte Indianer kehrten wieder um, als sie die Ursache des Tones erkannten.

      Paul machte seinen Gefährten auf das von unterhalb des Felsenkessels herauftönende Geräusch aufmerksam. Stone horchte.

      "Ist richtig, ist ein Wasserfall dort oder eine Stromschnelle."

      Sie arbeiteten noch einige Zeit, dann und wann einen verstohlenen Blick nach den Felsen werfend, als ein wildes Geschrei aus dem Lager sie aufschauen machte.

      Mehrmals wiederholte sich dieses Geheul. Chamulpa erschien eilig und forderte sie auf, ihm zu folgen.

      Als sie in den Felsenkessel traten, sahen sie sich von den wilden Gestalten einer großen Anzahl Kiowas umgeben, die teils zu Pferde saßen, teils umherstanden.

      Chamulpa führte Bill und СКАЧАТЬ