Butler Parker 150 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 150 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740936747

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СКАЧАТЬ kam. Sie ging hinter einigen Sträuchern in Deckung und dachte selbstverständlich an Lady Simpson und Mike Rander, vor allen Dingen aber an einen gewissen Butler Parker.

      *

      Der normal aussehende Kugelschreiber in Parkers Hand entpuppte sich als gefährliche Waffe. Nachdem der Butler auf den Halteclip gedrückt hatte, schoß ein heller Lichtblitz aus der Schreiböffnung, der den englischen Soldaten blendete. Der Mann wurde derart überrascht, daß er nicht mehr in der Lage war, seine Maschinenpistole abzufeuern. Von Schmerz gepeinigt, riß der Mann die Hände hoch, knallte sich dabei ohne seinen Willen den Lauf der Waffe gegen die Stirn und sorgte zusätzlich für allgemeine Verwirrung.

      Parker, der inzwischen auf dem Boden des Grabens stand, benutzte den bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms, um nach dem linken Fußgelenk des Mannes zu angeln. Er hakte den Griff hinter die Ferse und zog ruckartig an. Daraufhin setzte der immer noch geblendete und verwirrte Soldat sich in Bewegung und rutschte zu Parker herunter. Der Butler beendete diesen kleinen Zweikampf, indem er den Bambusgriff auf die Stirn des Mannes legte. Mit gequältem Ächzen brach der Soldat in sich zusammen.

      Parker untersuchte die Maschinenpistole, die zu seinen Füßen lag. Sie war echt und geladen, eine Tatsache, die der Butler gelassen zur Kenntnis nahm. Er entlud die Waffe und hakte das Magazin aus. Dann wartete er, bis der Mann sich endlich wieder rührte und stöhnte.

      »Meine Augen. Ich bin blind!« Der Mann hielt sich die Hände vor, da er nicht sehen konnte. Der Lichtblitz war schließlich ungemein grell gewesen.

      »Einer ärztlichen Behandlung steht nichts im Wege«, schickte Josuah Parker voraus, »und falls Sie es hilfreich finden, werde ich mich entschließen, Sie zu führen.«

      »Schnell, ich brauch’ einen Arzt.«

      »Meine Wenigkeit hingegen braucht einige Anmerkungen zu der gegenwärtigen Situation«, erwiderte Parker, »hätten Sie möglicherweise die Güte, mit einigen Erklärungen zu dienen?«

      »Ich bin blind«, stöhnte der englische Soldat.

      »Dies erwähnten Sie bereits. Zu wem sollten Sie meine Wenigkeit bringen? Für wen arbeiten Sie, von wem werden Sie bezahlt?«

      »Burnham«, lautete prompt die Antwort.

      »Sprechen Sie vielleicht von einem gewissen Willy Burnham?« Parker wußte mit diesem Namen etwas anzufangen.

      »Willy Burnham«, bestätigte der junge Mann und nickte vorsichtig, »bringen Sie mich jetzt bitte weg.«

      »Umgehend und sofort«, versprach der Butler, »und wo, wenn ich weiter fragen darf, hält Mr. Burnham sich zur Zeit auf?«

      »Da drüben im Bunker«, stöhnte der englische Soldat weiter, »machen Sie doch endlich, bevor meine Augen restlos kaputt sind ...«

      »Was wissen Sie von Lady Simpson?« wollte der Butler noch wissen.

      »Die... Die wird auch geholt«, jammerte der Mann, »mehr weiß ich wirklich nicht.«

      »Nun denn, ich biete Ihnen meine hilfreiche Hand«, erklärte Josuah Parker, führte den Mann durch den Graben, nahe an den Bunker heran, und schob ihn dann vor sich her. Der englische Soldat machte kleine, vorsichtige Schritte und schien nicht zu merken, wohin er geführt wurde. Parker erreichte den Bunker und dirigierte den Mann um die Ecke. Vor dem Eingang zu dieser Bunker-Attrappe stand ein Mann, der zum Aufnahmestab zu gehören schien. Er trug eine Golfkappe mit überlangem Schirm, einen salopp geschnittenen Sportanzug und blätterte in Papieren, Er machte einen überaus beschäftigten Eindruck.

      Parker hob seinen Universal-Regenschirm in die Waagrechte und machte sich bereit, auch diesen Mann außer Gefecht zu setzen. Gleichzeitig aber ließ er den Geblendeten los und versetzte ihm einen leichten Stoß gegen den Rücken. Der englische Soldat stolperte und fiel gegen die Wand des Bunkers, die leicht knirschte.

      »Was is’ denn mit dir los?« fragte der Beschäftigte erstaunt und ging sofort auf den Soldaten zu.

      »Meine Augen, meine Augen«, stöhnte der Gefragte und streckte suchend seine Hände vor.

      »Wo ist der Butler geblieben?« erkundigte sich der Saloppe.

      »Zu dienen, Parker, Josuah Parker«, meldete sich der Butler zu Wort und setzte noch mal den bleigefütterten Schirmgriff ein. Der Mann hatte keine Möglichkeit mehr, diesem Schlag auszuweichen. Er mußte ihn voll hinnehmen, verdrehte kunstvoll die Augen und faßte dann nach seiner Stirn. Anschließend legte er sich über den Mann, der sich gerade aufrichten wollte. Beide Männer rutschten zurück zu Boden und behinderten sich gegenseitig. Josuah Parker aber schritt an ihnen vorüber und warf einen Blick in den Bunker.

      Er war leer.

      Der Butler schloß daraus, daß gewisse Pläne dieser Leute noch keineswegs in Erfüllung gegangen waren.

      *

      »Sind Sie verrückt?« brauste Fletcher Stalton auf. »Für solche Scherze habe ich keinen Sinn, merken Sie sich das!«

      »Halten Sie’s Maul«, herrschte der amerikanische Sergeant ihn an, »los, marschieren Sie ’rüber in die Teeküche!«

      »Das ist ein Überfall, wie?« fragte Mike Rander gelassen.

      »Sie sind vielleicht ein Blitzdenker«, lobte ihn der englische Sergeant, »gehen Sie davon aus, daß unsere Waffen scharf geladen sind.«

      »Sie wollen mich entführen, ja?« freute sich Lady Agatha bereits im vorhinein.

      »So ungefähr«, gab der deutsche Offizier zurück, »gehen Sie schon endlich ’rein in die Teeküche, sonst werden wir stinksauer.«

      »Sie wollen verhindern, daß ich diesen Erpressungsfall verhindere?« fragte die Detektivin weiter.

      »Wir wollen verhindern, daß Sie gleich niedergeschossen werden«, meinte der amerikanische Sergeant, der eine gewisse Nervosität zeigte. Noch war man schließlich im Vorraum, hinter dem das Casino lag, allein, doch jeden Moment konnten weitere Besucher aufkreuzen.

      »Ich weiche, aber nur der Gewalt«, bekundete Agatha Simpson, deren Pompadour bereits in beachtliche Schwingung geraten war, was die drei Soldaten aber kaum zur Kenntnis nahmen, »Sie nutzen die Hilflosigkeit einer angejahrten Frau geradezu schamlos aus.«

      »Nun mach’ schon, Mädchen«, sagte der deutsche Offizier. Er hatte die Tür zur kleinen Teeküche geöffnet und ... handelte sich eine Sekunde später – fast im wahrsten Sinn des Wortes – einen Pferdetritt ein. Im Pompadour nämlich befand sich ein echtes Pferdehufeisen, das wirklich nur oberflächlich in Schaumstoff gewickelt war. Der Getroffene hätte später schwören können, von einem auskeilenden Pferd getroffen worden zu sein. Der sogenannte ›Glücksbringer‹, wie Eingeweihte dieses Hufeisen nannten, landete genau im Gesicht des Mannes, dessen Nase sich nachdrücklich verformte. Der Mann fiel gegen einen der beiden Sergeanten, der gegen die Wand des Vorraumes gedrückt wurde. Den zweiten Sergeant erwischte Mike Rander mit einem hart aus der Schulter geschlagenen Haken. Seine Faust vergrub sich in der Magenpartie des Mannes, der sich tief verbeugte und dabei jämmerlich ächzte.

      Der Mann, der an die Wand gedrückt wurde, wollte sich von der Last seines Begleiters befreien, doch dazu kam es nicht mehr. Agatha Simpson war in der Wahl ihrer Kampfmittel mehr als unkonventionell. Sie trat diesem Gegner mit ihrem großen Schuh heftig gegen das СКАЧАТЬ