Название: PANDORA (Shadow Warriors)
Автор: Stephen England
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Shadow Warriors
isbn: 9783958353671
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»Gibt es Meldungen von RAHAB?«, erkundigte er sich.
Der jüngere Mann schüttelte den Kopf. »Nicht seit unserem letzten Kontakt um 2430. Wir haben nichts mehr von …«
Seine Worte wurden unterbrochen, als sich hinter ihnen eine Tür öffnete und krachend zugeworfen wurde und eine junge Frau in der Uniform eines Corporals auf die Landeplattform gerannt kam.
»Sobel! Wir haben soeben erfahren, dass …« Dann hielt sie urplötzlich inne, als sie sah, dass der General persönlich anwesend war. »Entschuldigen Sie, Sir«, fuhr sie fort, nahm vor Shoham Haltung an und salutierte.
»Entschuldigung akzeptiert, Corporal«, antwortete Shoham, der angesichts ihrer Verwirrung schmunzeln musste. »Fahren Sie mit Ihrem Bericht fort.«
Sie nickte und brauchte etwas, um wieder zu Atem zu kommen. »Wir haben soeben einen Bericht von RAHAB über Satellit erhalten.«
»Und?«, fragte Shoham und trat einen Schritt auf sie zu. »Wie ist die Lage?«
»Sie haben SCHLIEMANN sicherstellen können. Und rücken zur Extraktionszone vor. Das ist alles.«
»Keine Verluste?«
»Nein, zumindest wurden keine gemeldet, Sir.«
»Dann verläuft also alles nach Plan«, schloss der General kurz angebunden und wandte sich an den Wachoffizier. »Geben Sie RAVEN die Startcodes. Schicken Sie sie rein und holen Sie sie raus.«
»Verstanden, Sir.«
Nahe der Absturzstelle, 03:32 Uhr Ortszeit
Major Hossein fluchte frustriert, als sich die Trucks holpernd den Gebirgspass hinaufquälten. Wenn BEHDIN nicht gewesen wäre …
Er wollte lieber nicht darüber nachdenken.
Seine Worte verwirrten ihn allerdings noch immer. FULLBACK an EAGLE SIX, das Lager ist leer. … hier ist es wie in einer Geisterstadt. Haben die Tangos denn gar niemanden zuhause gelassen?
Er hatte lange genug im Irak gegen die amerikanischen Streitkräfte gekämpft, um zu wissen, was mit »Tangos« gemeint war. Die Bezeichnung entstammte dem phonetischen Alphabet der NATO und war die Abkürzung der Spezialeinheiten für »Terroristen«. Sie sprachen über sein Basislager. Aber leer?
Thomas tauchte hinter einem der Felsen neben der Passstraße auf und seine Finger entsicherten die AK-47, die er in den Händen hielt. Eine weitere vollgeladene Kalaschnikow hing über seiner Schulter. Beide Waffen hatte er den von ihm getöteten Iranern abgenommen.
Die Lastwagen wirkten brandneu, chinesische Fabrikate, wie Thomas sich dunkel anhand der wenigen Überwachungsaufnahmen in Langley erinnerte. Dem Heulen nach zu urteilen, mit dem sie sich den steilen Bergpass hinaufkämpften, würden sie jedoch nicht mehr lange neuwertig bleiben und seine Anwesenheit ließ die Wahrscheinlichkeit zusätzlich noch zu einer statistischen Unmöglichkeit schrumpfen.
Der vordere Lastwagen war nun gleichauf mit seiner Position und durch sein Nachtsichtgerät hindurch konnte er im Führerhaus zwei grünlich leuchtende Personen erkennen.
Jetzt!
Die Wucht einer kurzen Gewehrsalve ließ die Windschutzscheibe vor Major Hosseins Augen zersplittern, das unverkennbare Geräusch einer AK-47 auf Automatik, welches wie das Krachen von Feuerwerkskörpern durch die Luft hallte. Der Fahrer stieß einen gurgelnden Schrei aus, und Hossein spürte, wie etwas Warmes und Feuchtes in sein Gesicht spritzte. Als er es abwischte, klebte Blut an seinen Händen.
Ein Reifen platzte. Der Lastwagen geriet ins Schlingern, kam von der Straße ab. Der Körper seines Fahrers prallte gegen ihn, als der Laster seitlich umkippte, und drückte ihn von innen gegen die Tür. Dann lag er da, spürte, wie sich Glasscherben in sein Fleisch bohrten, und rang nach Atem.
Oben auf der Straße war erneut Gewehrfeuer zu hören, doch es blieb nicht unbeantwortet. Sie brauchen mich!, schrien seine Gedanken, doch ihm fehlte die Stärke, dem Ruf Folge zu leisten. Sein Corporal lag im Sterben, sein Gewicht drückte gegen Hossein Brust, und aus seinem Hals tropfte dem Major Blut ins Gesicht. Über ihm funkelten die Sterne zwischen vereinzelten dunklen Wolken. Der Schusswechsel dauerte unvermindert an …
Das Basislager, 03:34 Uhr
Irgendetwas war ganz gehörig schiefgelaufen. Dem jungen Wachposten war der komplette Hinterkopf weggeschossen worden. Harry rollte den Leichnam auf den Rücken und bemerkte das einzelne Einschussloch direkt zwischen seinen Augen. Der Schuss eines Profis.
Selbst trainierte Soldaten neigten dazu, mehr Schüsse als unbedingt nötig abzugeben, um mit reiner Feuerkraft ihren Mangel an Präzision auszugleichen.
Dieser Mann hatte dafür jedoch keine Notwendigkeit gesehen. Ein einzelner Schuss genügte und deshalb wurde auch nur einziger Schuss abgefeuert.
Harry spürte, wie es ihm kalt den Rücken hinunterlief. Alarmiert stellen sich ihm die Haare im Genick auf. Auch wenn es nicht besonders hoch sein mochte, bestand doch das Risiko, dass sich der Killer noch immer in dem Lager vor ihnen befand. Er schaltete sein Mikrofon ein und unterbrach nun selbst die Funkstille. Sein Team musste wissen, womit sie es zu tun hatten.
»EAGLE SIX an Alpha Team. Ich habe hier eine Leiche gefunden, Kopfschuss. Bitte kommen.«
Tex’ typische barsche Stimme drang aus dem Funkgerät. »Verstanden, EAGLE SIX. Gleiches Bild hier.«
»Wieso hast du es nicht gemeldet?«, stieß Harry frustriert hervor.
»Hey, Boss. Du hattest Funkstille angeordnet, und außerdem habe ich kein Funkgerät mehr.«
Harry nickte schweigend. »In Ordnung. FULLBACK? Bericht.«
»Jemand muss vor uns hier gewesen sein, Harry«, stellte Hamid kühl fest. »Ich sehe gerade auf eine Leiche herunter. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass das nicht die Letzte sein wird.«
»Wir fahren fort wie geplant. Aber macht euch auf stärkeren Widerstand gefasst, als wir von der IRGC erwarteten …« Harry unterbrach sich, denn seine Ohren hatten ein schwaches Geräusch aufgeschnappt. »Was war das?«
»Ich weiß es nicht, EAGLE SIX.«
Er hörte es wieder. Ein Geräusch, das der Wind mit sich trug. Es kam aus dem Inneren des Lagers. Das Geräusch einer Frau, die weinte …
NCS-Einsatzzentrale, Langley, Virginia, 18:35 Uhr Ortszeit
»Wie geht es voran, Ron?«, fragte Kranemeyer, der plötzlich in der Tür des kleinen Büros aufgetaucht war. Obwohl bereits Mitte vierzig, bewegte sich der DCS noch immer wie ein Soldat der Spezialeinheit, so lautlos wie eine Katze.
Der Analytiker sah von seinem Computer auf. »Schleppend«, gestand er widerwillig ein. »Ich muss mich tatsächlich in die Datenverschlüsselung des TACSAT hacken. СКАЧАТЬ