Butler Parker 113 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 113 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740919399

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СКАЧАТЬ solche Dinge unmöglich entgangen sein. Bisher hatte sie sich immer noch auf ihn verlassen können.

      Die Dunkelheit war schrecklich. Wenn es doch nur ein Fünkchen Licht gegeben hätte! Das schleifende Scharren war schwächer geworden. Oder hatte sie sich nur geirrt? Nein, es wurde sogar lauter und noch peinigender. Irgendwo in der Dunkelheit war das Plantschen von Wasser zu hören. Fauliger Geruch von Wasser wehte heran und nahm ihr fast den Atem. Ein Zweifel war ausgeschlossen. Man hatte sie während ihrer Ohnmacht in ein Exotarium geschafft und wollte sie den Krokodilen zum Fraß vorwerfen.

      Kathy kniete hoch, richtete sich auf und preßte ihren nackten Rücken fest gegen die rauhe, feuchte und glitschige Betonwand. Mit beiden ausgebreiteten Armen und Händen tastete sie die Mauer ab und riskierte einen ersten Schritt nach links zur Seite, dann einen zweiten und schließlich einen dritten.

      Doch das war bereits zuviel.

      Sie rutschte mit dem nackten Fuß ab, konnte sich nicht mehr halten, suchend warf sie die Arme nach vorn und schrie entsetzt auf und... stürzte. Haltsuchend warf sie die Arme nach vorn und landete eine Sekunde später im aufspritzenden Wasser, das über ihrem Kopf zusammenschlug.

      Prustend und nach Luft schnappend kam sie wieder an die Oberfläche, suchte mit den Füßen Grund, mußte schwimmen, wenn sie nicht erneut untergehen wollte und wagte es nicht, einen energischen Schwimmstoß zu unternehmen.

      Absolute Dunkelheit zerrte an ihren Nerven, als ein fremdartiges Plantschen ganz in ihrer Nähe erfolgte. Bruchteile von Sekunden später spürte sie etwas Scharfkantiges an ihrem rechten Fuß.

      Kathy Porter schrie wie besessen...

      *

      Butler Parker hütete sich, im Galopp hinüber in den großen Garten zu rennen, nachdem er über den Sender den erstickten Aufschrei gehört hatte. Spontane Handlungen waren noch nie sein Fall gewesen. Bevor er etwas tat, pflegte er gründlich zu überlegen.

      Er .kam deshalb zu dem Schluß, daß man ihn mit größter Wahrscheinlichkeit bereits sehnsüchtig drüben erwartete. Ihm war klar, daß man ihn genau wie Kathy beobachtet hatte. Die Falle war gestellt, er brauchte nur noch in sie hineinzutappen.

      Nun, er fand eine andere und wohl auch bessere Lösung.

      Parker hatte bereits seine Gabelschleuder in der Hand, ein ungemein leistungsstarkes Gerät, mit dem sich große Entfernungen geräuschlos überbrücken ließen. Aus dem Handschuhfach seines Wagens hatte er eine flache Blechschachtel geholt und geöffnet. Sie enthielt eine Spezialmunition, die natürlich auch aus seiner privaten Bastelstube stammte. Parker entschied sich für ein Geschoß, das etwa taubeneigroß war. Er legte es in die breite Lederschlaufe, strammte die beiden Gummistränge und katapultierte dieses seltsame Geschoß dann hinüber zum ›Kloster der inneren Sammlung‹.

      Das Ergebnis war erstaunlich und konnte sich im wahrsten Sinn des Wortes hören lassen.

      Nach dem Aufprall löste sich eine Sperre in dem Ei und produzierte ein geradezu ohrenbetäubendes Sirenengeheul, das man unmöglich überhören konnte. Parker nickte äußerst zufrieden. Genau diesen Effekt hatte er beabsichtigt.

      Er begnügte sich keineswegs mit diesem einzigen Geräusch-Ei. Da er noch über zwei weitere Sirenen verfügte, platzierte er auch sie noch am Haus. Innerhalb weniger Sekunden herrschte ein derartiger Lärm, daß selbst Parker sich ein wenig gepeinigt die Ohren zuhielt.

      Die Stille der Nacht war empfindlich gestört. In der engeren und weiteren Nachbarschaft wurden Fenster aufgerissen und Licht eingeschaltet. Parker durfte davon ausgehen, daß man inzwischen bereits die Polizei informiert hatte. Bis zu ihrem Eintreffen konnte es nicht mehr lange dauern.

      Um den nächtlichen Ärger noch ein wenig anzuheizen, verschoß der Butler mit besagter Zwille zwei weitere Toneier. Diesmal beförderte er die Geschosse durch ein Fenster ins Innere der Villa. Sekunden später quollen aus dem zerbrochenen Glas pechschwarze Rauchwolken, die einen mittelschweren Zimmerbrand vortäuschten. Um das alles ein wenig aufzuhellen und auch optisch sichtbar werden zu lassen, vergeudete der Butler abschließend eine Lichtbombe.

      Sie war nicht größer als ein Gänseei.

      Als diese Lichtbombe im Garten zerplatzte, schien die Sonne aufzugehen. Greller Lichtschein breitete sich aus und ließ die pechschwarzen Rauchwolken besonders gut erkennen. In der Villa war inzwischen das Licht eingeschaltet worden. Der ›Erleuchtete‹ im ›Kloster der inneren Sammlung‹ schien seine nächtlichen Meditationen abrupt beendet zu haben. Dieser lautstarke Wirbel paßte dem Guru unmöglich in den Kram. Die Bewohner der Villa konnten sich leicht ausrechnen, daß die Polizei gleich erschien.

      Nun, sie brauchten tatsächlich nicht lange zu warten.

      Es fuhren gleich drei Streifenwagen vor, deren Insassen einen unbritischen, aufgeregten Eindruck machten, was aber wohl mit dem schrillen Sirenengeheul zusammenhing. Die Polizisten rannten auf die Villa zu, registrierten die aus dem Fenster quellenden, schwarzen Rauchwolken und alarmierten vorsichtshalber die Feuerwehr. Parker war rundherum zufrieden und schien sicher, daß Kathy Porter im Moment nichts passierte.

      Die Polizisten verschwanden im Haus und suchten nach der Quelle des vermeintlichen Brandes.

      Josuah Parker suchte natürlich mit.

      Er fiel überhaupt nicht auf, denn er trug die Kleidung eines Butlers. Die Polizisten kamen überhaupt nicht auf den Gedanken, ihn für einen Fremden zu halten, so gemessen und selbstsicher bewegte sich Josuah Parker.

      Sein Trick hatte sich ausgezahlt.

      Ihm war es gelungen, ganz offiziell in den ›Tempel der inneren Erleuchtung‹ zu kommen und stand dabei sogar noch unter Polizeischutz, wovon die Vertreter der Behörde allerdings nichts ahnten. Parker konnte sich im Haus umsehen, was er von vornherein beabsichtigte.

      Eine Minute später stand der Butler dem ›Erleuchteten‹ gegenüber. Er hatte den Guru bisher zwar noch nicht gesehen, doch er wußte sofort, daß es sich nur um ihn handeln konnte. Der Weise aus dem Osten hatte etwa Parkers Größe und trug ein mit Drachen besticktes Gewand, das die Körperlinien verhüllte. Und der Weise sah gar nicht friedlich oder milde aus. Seine Augen sprühten vor Zorn. Er wußte wahrscheinlich sehr genau, wem er diesen nächtlichen Trubel zu verdanken hatte.

      »Die Weisheit der Einsicht möge über Sie kommen, Erleuchteter«, begrüßte Parker den Guru. »Sie ahnen wahrscheinlich, daß ich Miß Porter abholen möchte. Sie muß sich in Ihrem Tempel, nun, sagen wir, ein wenig verirrt haben. Helfen wir gemeinsam dem armen Kind zurück auf den Pfad der Erkenntnis«

      Die Blicke des Guru waren wie scharf geschliffene Dolche, die er auf den Butler schleuderte. Diesmal aber holte der Guru sie nicht zurück. In seinen Augen stand nackter Mord, doch er konnte im Moment nichts machen. Parker hatte den ›Erleuchteten‹ überlistet.

      *

      Der Guru gab sich nicht geschlagen.

      »Man wird sie nicht finden«, sagte er, wobei sein hartes Englisch noch härter klang als sonst.

      »Es widerstrebt mir ungemein, Ihnen widersprechen zu müssen«, antwortete der Butler gemessen, »aber ich bin sicher, daß Sie sich irren, Mr. Ghandari.«

      »Sie kennen bereits meinen bürgerlichen Namen?« Der Guru lächelte spöttisch.

      »Nur Informationen aus zweiter Hand«, sagte der Butler, »aber schweifen СКАЧАТЬ