Название: Lederstrumpf
Автор: Джеймс Фенимор Купер
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Klassiker bei Null Papier
isbn: 9783962813444
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Hiermit hörte der historische Teil der Papiere, wenn man so sagen darf, auf. Unter den vermischten Bruchstücken jedoch war eine alte Zeitung, einen Aufruf enthaltend, der eine Belohnung bot für die Festnehmung gewisser, mit Namen aufgeführter Freibeuter, worunter auch Thomas Hovey. Die Aufmerksamkeit des Mädchens ward auf diesen Aufruf und auf diesen Namen insbesondere hingelenkt durch den Umstand, dass beide mit Tinte schwarz unterstrichen waren. Sonst fand sich Nichts unter den Papieren, was zur Entdeckung des Namens oder des Wohnorts von Hutter’s Gattin führen konnte. Alle Daten, Unterschriften und Adressen waren von den Briefen weggeschnitten, und wo ein Wort im Text selbst vorkam, das einen Schlüssel liefern konnte, war es auf’s sorgsamste ausgelöscht. So fand Judith alle ihre Hoffnungen, zu erfahren, Wer ihre Eltern gewesen, getäuscht, und sie war genötigt, in Betreff ihrer ganzen Zukunft wieder auf ihre eignen Hilfsquellen und Lebensgewohnheiten zurückzukommen. Ihre Erinnerung an ihrer Mutter Benehmen, Gespräche und Leiden ergänzten manche Lücken in den jetzt von ihr entdeckten historischen Umständen; und die Wahrheit stand in ihren allgemeinen Umrissen deutlich genug vor ihr, um ihr in der Tat alle Lust zu benehmen nach weiteren Details. Sie warf sich wieder auf ihren Sitz zurück und bat einfach ihren Genossen, die Untersuchung der übrigen Artikel in dem Schranke zu beendigen, da er noch Etwas von Wichtigkeit enthalten könne.
Ich will es tun, Judith; ich will es tun, versetzte der geduldige Wildtöter, aber wenn noch mehr Briefe zum Lesen darin sind, werden wir die Sonne wieder am Himmel sehen, ehe Ihr mit dem Lesen fertig geworden! Zwei gute Stunden habt Ihr in diese Stücke Papier hineingeschaut!
Sie melden mir von meinen Eltern, Wildtöter, und haben meine Pläne für mein Leben bestimmt. Ein Mädchen ist wohl zu entschuldigen, das von seinem eignen Vater und Mutter liest, und dazu noch zum ersten Mal in ihrem Leben. Es tut mir leid, dass ich Euch habe lange warten lassen.
Seid unbekümmert wegen meiner, Mädchen, ganz unbekümmert. Es trägt Wenig aus, ob ich schlafe oder wache; aber obschon Ihr lieblich anzusehen und so schön seid, Judith, ist es doch nicht ganz angenehm, so lange dazusitzen und Euch Tränen vergießen zu sehen. Ich weiß, dass Tränen nicht umbringen, und dass es manchen Leuten besser wird, wenn sie dann und wann ein paar vergießen, besonders Frauen; aber ich möchte Euch doch immer lieber lächeln als weinen sehen, Judith.
Diese galante Rede ward belohnt mit einem süßen, obwohl melancholischen Lächeln; und dann bat das Mädchen ihren Genossen noch einmal, die Untersuchung des Schrankes zu beendigen. Das Durchsuchen dauerte notwendig noch einige Zeit, während welcher Judith ihre Gedanken sammelte und ihre Fassung wieder gewann. Sie nahm an der Durchsuchung keinen Anteil, überließ alles dem jungen Mann, und beobachtete selbst gleichgültig die verschiedenen Artikel, die zum Vorschein kamen. Es fand sich jedoch Nichts weiter von vielem Interesse oder Wert. Ein paar Degen, wie sie damals Gentlemen trugen, einige Schnallen von Silber, oder so stark plattiert, dass sie von Silber schienen, und einige wenige schöne weibliche Kleidungsstücke waren die wichtigsten Funde. Es fiel indessen Judith und Wildtötern ein, dass manche von diesen Dingen wohl benutzt werden könnten, eine Unterhandlung mit den Irokesen einzuleiten; nur sah dabei der letztere eine Schwierigkeit, die der Erstern nicht so in die Augen sprang. Das Gespräch ward zuerst wieder über diesen Umstand angeknüpft.
Und nun, Wildtöter, sagte Judith, können wir von Euch sprechen, und von den Mitteln, Euch aus den Händen der Huronen zu befreien. Ein Teil oder alles, was Ihr in dem Schrank gesehen habt, wird von mir und Hetty mit Freuden hingegeben, um Euch in Freiheit zu setzen.
Nun, das ist großmütig – ja, es ist durchaus mit freigebigem Herzen und freigebigen Händen gehandelt und großmütig. Das ist die Art bei Weibern, wenn sie eine Freundschaft fassen, so tun sie Nichts halb, sondern sind so bereit, ihr Hab und Gut hinzugeben, als hätte es gar keinen Wert in ihren Augen. Indessen so sehr ich Euch beiden danke, gerade wie wenn der Handel schon geschlossen, und Rivenoak, oder irgend ein anderer von den Vagabunden hier wäre, um es in Empfang zu nehmen und den Vertrag zu schließen, sind dennoch zwei Hauptgründe, warum das nimmermehr geschehen kann, und ich kann sie Euch sogleich sagen, damit nicht in Euch unwahrscheinliche Erwartungen, oder in mir nicht zu rechtfertigende Hoffnungen rege werden.
Welcher Grund kann vorhanden sein, wenn Hetty und ich bereit sind, Euretwillen diese Kleinigkeiten hinzugeben, und die Wilden geneigt, sie anzunehmen?
Das ist’s, Judith – Ihr habt die rechten Ideen, aber sie sind ein wenig aus der Ordnung gerückt, etwa wie wenn ein Hund der Spur rückwärts statt vorwärts folgte. Dass die Mingo’s geneigt sein werden, diese Dinge anzunehmen, oder alles, was Ihr ihnen von der Art noch weiter anbieten mögt, ist wahrscheinlich genug; aber ob sie Etwas dafür vergüten werden, ist eine ganz andere Sache. Fragt Euch selbst, Judith, wenn Euch jemand eine Botschaft schickte, des Inhalts, für den und den Preis könnt Ihr und Hetty diesen Schrank samt allem, was er enthält, haben, würdet Ihr es der Mühe wert halten, über einen solchen Handel viele Worte zu verlieren?
Ha, dieser Schrank mit allem was darin ist, ist schon unser; wir hätten keinen Grund, zu kaufen, was schon unser ist.
Gerade so rechnen die Mingo’s! Sie sagen, der Schrank sei schon ihr, oder so gut als ihr, und sie wollen für den Schlüssel niemand großen Dank sagen.
Ich versteh’ Euch, Wildtöter; sicherlich aber sind wir jetzt noch im Besitz des See’s, und können uns im Besitz behaupten, bis Hurry Truppen schickt, um den Feind zu verjagen. Das können wir sicherlich, vorausgesetzt, dass Ihr bei uns bleiben wollt, statt zurückzukehren und Euch wieder als Gefangner auszuliefern, wie Ihr jetzt entschlossen scheint zu tun.
Dass Hurry Harry so schwatzte, ist natürlich, und den Gaben des Mannes gemäß. Er versteht es nicht besser, und daher ist nicht zu erwarten, dass er besser fühlt oder besser handelt; aber Judith, ich lege es Euch an’s Herz und an’s Gewissen – würdet Ihr, könntet Ihr von mir so vorteilhaft denken, als Ihr jetzt, wie ich hoffe und glaube, tut, wenn ich meinen Urlaub vergäße und nicht ins Lager zurückkehrte?
Vorteilhafter von Euch zu denken, Wildtöter, als ich jetzt schon tue, wäre nicht leicht; aber ich würde fortwährend ebenso vorteilhaft von Euch denken – es scheint mir wenigstens so – ich hoffe ich könnte es; denn eine Welt würde mich nicht verlocken, Euch zu Etwas zu veranlassen, was meine wirkliche Meinung von Euch ändern könnte.
Dann sucht nicht mich zur Verletzung meines Urlaubs zu verlocken, Mädchen! Ein Urlaub ist etwas Heiliges unter Kriegern und Männern, die ihr Leben in ihren Händen tragen, wie wir in den Wäldern tun; und welch eine schmerzliche Täuschung würde es für den alten Tamenund, und Unkas, den Vater von Schlange, und meine anderen Freunde im Stamme sein, wenn ich mich auf meinem ersten Kriegspfade entehrte? Dies gilt, das werdet Ihr auch noch einsehen, Judith, ohne dass man ein Gewicht legt auf natürliche Gaben und eines weißen Mannes Pflichten. Nichts zu sagen vom Gewissen. Das ist König bei mir, und ich suche nie seinen Befehlen zu widersprechen.
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