Название: Der exzellente Butler Parker 8 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der exzellente Butler Parker
isbn: 9783740934415
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Sie stand auf und setzte ihre majestätische Fülle in Bewegung. Erfahrungsgemäß war sie jetzt nicht mehr zu stoppen.
*
»Das hier is’ privat«, sagte ein stämmiger Angestellter des Clubs, als Parker die bewußte Tür aufgedrückt hatte. Der Mann baute sich vor dem Butler auf und fühlte sich unüberwindbar.
»Mylady und meine Wenigkeit sind in der Tat völlig privat hier«, antwortete der Butler gemessen und ... setzte ihm den bleigefüllten Griff seines Universal-Regenschirmes ohne jede Vorankündigung auf die Stirn.
Dieser Begegnung war der Mann nicht gewachsen.
Er verdrehte die Augen nach oben, senkte sie dann wieder und schielte Parker an. Anschließend wurden seine Knie weich.
Der Stämmige rutschte haltlos in sich zusammen und scheuerte mit dem Rücken an der Wand des Korridors nach unten in Richtung Boden. Parker beobachtete interessiert diesen Weg in die totale Ruhelage.
»Nicht unbegabt, Mister Parker«, konstatierte die ältere Dame und nickte wohlgefällig, »aber vielleicht hätten Sie doch ein wenig kräftiger zuschlagen sollen.«
»Ein Rat, Mylady, den meine Wenigkeit sich zu Herzen nehmen wird«, gab der Butler zurück und stieg über den am Boden liegenden Stämmigen.
Agatha Simpson folgte und marschierte energisch zu einer Tür, die am Ende des Korridors zu sehen war. Man hörte eine Stimme, die nachdrücklich und nervös zugleich klang. Sie gehörte eindeutig dem Club-Manager, wie Parker heraushörte.
»... jetzt endlich begriffen?« fragte der Manager. »Ich werd’ deine Adresse nennen, Junge. Und wenn die beiden Typen dann aufkreuzen, laß die Falle zuschnappen und sorg dafür, daß sie für die nächsten Wochen in Gips liegen.«
Parker und Mylady verharrten vor der angelehnten Tür und hörten weiter zu. Der Club-Manager schärfte seinem Gesprächspartner größte Vorsicht ein und nannte in diesem Zusammenhang die Namen der beiden Besucher, die er vorbeischicken wollte.
»Schnapp dir ein paar erstklassige Leute«, schloß der Club-Manager das Gespräch. »Laßt euch bloß nicht täuschen. Die Alte und ihr Butler sehen leicht bescheuert aus, aber sie haben’s faustdick hinter den Ohren.«
Man hörte ein feines Klicken, als der Manager auflegte. Ein Stuhl wurde gerückt, ein Feuerzeug in Tätigkeit gesetzt. Der Manager entspannte sich und kam dann auf die Tür zu.
»Mylady und meine Wenigkeit müssen die Orientierung ein wenig verloren haben«, meinte Parker und lüftete die schwarze Melone. »Wo, bitte, geht es zu den Waschräumen?«
»Seit... seit wann sind Sie hier?« wollte der Manager wissen. Er blinzelte den Butler ausgesprochen nervös an, entdeckte dann den Stämmigen auf dem Boden des Korridors und wollte sich umgehend in sein Büro zurückziehen.
Natürlich war er nicht schnell genug.
Butler Parker benützte seine konventionelle Kopfbedeckung als eine Art Nahkampfwaffe und setzte die Wölbung auf die Nase des Managers. Da die Innenseite der Melone mit Stahlblech gefüttert war, verformte sich nur die Nase des Mannes, dem die Tränen in die Augen schossen.
Er wich zurück, stöhnte ein wenig und tastete sich zu seinem Schreibtisch. Hier ließ er sich in seinen Sessel fallen und gab sich wehleidig. Er fingerte vorsichtig an seiner Nase herum und schniefte dazu ausgiebig.
»Nun haben Sie sich gefälligst nicht so«, herrschte Lady Agatha ihn an. »Sie wollten mir schließlich die Tür vor der Nase zuschlagen, junger Mann. Und das sicher nicht ohne Grund.«
»Sie wollten Mylady und meiner Wenigkeit eine bestimmte Adresse nennen«, erinnerte Josuah Parker höflich. »Sie sollten sich nicht genieren, so zu verfahren.«
»Sie haben das alles völlig falsch verstanden«, log der Club-Manager und bog äußerst vorsichtig seine Nase zurecht, »Die Adresse, wenn man bitten darf«, wiederholte der Butler. »Sie möchten doch sicher nicht Gefahr laufen, daß Ihre Nase erneut in Schwierigkeiten gerät, nicht wahr?«
Der Club-Manager nannte die Adresse und in diesem Zusammenhang den Namen eines gewissen Andy Stilking.
»Sie erweisen sich als eine Person, die zur Kooperation durchaus fähig ist«, meinte der Butler. »Nun bitte noch den Nachnamen des Mannes, den man mit Ron anredete.«
»Ron Parham«, kam prompt die Antwort. Zusätzlich lieferte der Club-Manager dann auch noch fast freiwillig die Adresse des betreffenden Mannes.
»Da sich der Eindruck aufdrängt, daß Sie sich ein wenig unwohl fühlen, wird man Sie umgehend nach Hause bringen«, erklärte der Butler anschließend. »Sie sollten sich der Fürsorge Myladys und meiner Wenigkeit voll und ganz anvertrauen.«
»Oder auch nicht, junger Mann, falls Sie Schwierigkeiten machen«, fügte Lady Agatha hinzu. Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, ließ sie ihren perlenbestickten Pompadour pendeln.
*
Der Club-Manager wollte bereits an der nächsten Ampel ohne jede Vorankündigung aussteigen. Er sah schließlich deutlich, daß die Verriegelung der beiden hinteren Wagentüren nicht geschlossen war.
Als Parker sein hochbeiniges Monstrum stoppte, warf der Club-Manager sich förmlich auf die linke Wagentür, drückte den Griff hinunter und... mußte erkennen, daß die Tür sich nicht rührte.
Der Mann verdoppelte seine Anstrengungen und mühte sich redlich ab. Dabei warf er immer wieder Blicke auf Mylady und Parker, die jenseits der geschlossenen Trennscheibe vorn auf den Sitzen saßen.
»Ihre Anstrengungen sind durchaus lobenswert«, ließ der Butler sich schließlich beim Anfahren vernehmen, nachdem die Ampel die Farbe gewechselt hatte. »Sie sollten allerdings davon ausgehen, daß es eine zentrale Verriegelung gibt.«
»Ich will raus«, erklärte der Club-Manager wütend und hämmerte zur Abwechslung mit den Fäusten gegen die schwere, schußsichere Trennscheibe. »Das hier ist eine Entführung ... Dafür werde ich Sie anzeigen.«
»Mylady sieht dies völlig anders«, gab Parker über die Bordsprechanlage zurück. »Mylady ist nach wie vor der Ansicht, daß Sie um diese Aus- und Mitfahrt geradezu inständig baten.«
»Das ist doch völliger Blödsinn«, beschwerte sich der Club-Manager weiter. »Sie haben mich mit Gewalt hier in den Schlitten geschafft. Das kann ich beeiden.«
»Würden Sie auch die Tatsache beeiden, daß sie Mister Andy Stilking beauftragten, Mylady und meine Wenigkeit für einige Wochen in Gips zu legen?«
»Das hatte doch überhaupt nichts mit Ihnen zu tun«, behauptete der Club-Manager verbissen. »Das haben Sie falsch verstanden. Und überhaupt: Ich werde alles abstreiten.«
»Falls Sie später dazu überhaupt noch in der Lage sein werden, junger Mann«, deutete die ältere Dame diskret an.
»Was ... was wollen Sie damit sagen?« fragte der Manager und hüstelte nervös.
»Mylady will damit zum Ausdruck bringen, daß СКАЧАТЬ