Der exzellente Butler Parker 8 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Der exzellente Butler Parker 8 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der exzellente Butler Parker

isbn: 9783740934415

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СКАЧАТЬ zu finden«, erinnerte Josuah Parker würdevoll. Er hatte einen freien Tisch erspäht und steuerte ihn an. Dabei übersah er souverän die mehr oder weniger erstaunten Blicke der Anwesenden und überhörte einige anzügliche Kommentare, die sein Aussehen betrafen.

      Agatha Simpson hingegen bekam durchaus mit, was ihr an Kommentaren zugedacht wurde. Sie galten ihrem sehr bequemen, zu weiten Tweed-Kostüm, den derben, nicht gerade neuen Schuhen und vor allen Dingen ihrem Hut, der in der Tat eine eigenwillige Kreuzung aus einem Napfkuchen und einem Südwester zu sein schien.

      Einer der männlichen Gäste tat sich bei diesen Kommentaren besonders hervor. Es handelte sich um einen breitschultrigen Mann von etwa vierzig Jahren, der mit Kollegen in einer Nische saß und besonders witzig sein wollte.

      Er verglich Mylady leichtsinnigerweise und wesentlich zu laut mit einer abgetakelten Vogelscheuche. Diese Äußerung bereicherte er noch zusätzlich mit einem Hinweis auf Myladys Körperfülle.

      Er fiel fast vom Sitz, nachdem Agatha Simpson ihn mit einer ihrer gefürchteten Ohrfeigen bedacht hatte. Der Mann rutschte haltlos gegen seinen Nebenmann, der zur Seite kippte und mit dem Kopf eine Zierpflanze in Bewegung setzte. Sie fiel über die hüfthohe Trennwand der Nische und landete auf dem Schoß einer mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit leichten Dame.

      Es handelte sich um eine Pflanze, die von einer Hydro-Kultur genährt wurde. Die entsprechende Flüssigkeit ergoß sich über das teure Kleid der Betroffenen, die einen grellen Schrei ausstieß.

      »Wagen Sie es nicht noch mal, eine hilflose Frau zu beleidigen«, meinte Lady Agatha grollend. »Ich könnte sonst sehr ärgerlich werden.«

      Nach dieser Feststellung schritt Mylady weiter und erinnerte dabei an eine Bühnen-Heroine, die ihren großen Auftritt hatte. Angst war ihr völlig fremd. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, daß irgendein Mensch es wagte, sich mit ihr anzulegen.

      Parker war wachsam.

      Er wartete, bis Mylady ihn erreicht hatte und sicherte dabei in Richtung Nische. Im halbdunklen Clubraum war verständlicherweise Unruhe aufgekommen.

      Der Geohrfeigte hatte seine Benommenheit abgeschüttelt und stemmte sich hoch. Er hatte ganz klar die Absicht, sich mit Lady Agatha auseinanderzusetzen. Bevor er allerdings aktiv werden konnte, erschien der Manager des Clubs, ein Mann von ebenfalls etwa vierzig Jahren.

      Er schob sich zwischen Mylady und dem Geohrfeigten, der sich aus der Nische schieben wollte. Er zischte ihm etwas zu, was Josuah Parker allerdings nicht verstehen konnte. Daraufhin nahm der Mann zögernd Platz, rieb sich die geohrfeigte Seite seines Gesichts und ließ sich von den übrigen Männern in der Nische beruhigen.

      »Falls man Sie beleidigt haben sollte, Mylady, bitte ich um Entschuldigung«, sagte der Manager dann zu der älteren Dame.

      »Sie kennen Mylady, wenn man höflich fragen darf?« erkundigte sich Josuah Parker.

      »Nicht persönlich, nur vom Hörensagen«, erwiderte der Manager. »Wie gesagt, ich bitte um Entschuldigung, Mylady.«

      »Ich fühle mich noch immer zutiefst beleidigt«, erklärte Agatha Simpson grollend. »Ich glaube kaum, daß ich zu versöhnen bin.«

      »Darf ich Ihnen auf Kosten des Hauses einen Versöhnungsschluck anbieten?« fragte der Manager.

      »Nun gut, gegen eine Flasche Champagner habe ich nichts einzuwenden«, willigte Mylady wohlwollend ein. »Anschließend werden Sie mir dann einige Fragen beantworten, junger Mann, die Mister Parker an Sie richten wird.«

      *

      Der Manager bemühte sich höchstpersönlich, Mylady Champagner zu kredenzen. Parker war nicht entgangen, daß er mit einigen Gästen schnelle Blicke tauschte. Dem Manager schien viel daran gelegen zu sein, daß die Situation sich entschärfte.

      Dieser Mann schien auch über einen recht massiven Einfluß zu verfügen. Die Gäste in der Nische waren bereits aufgestanden und entfernten sich.

      »Und nun zu meinen Fragen, junger Mann«, schickte die ältere Dame voraus, wobei sie auf Butler Parker deutete. »Ich erwarte, daß Sie mir nicht mit billigen Ausflüchten kommen.«

      »Vor einigen Stunden hielten sich in diesem Club drei Personen männlichen Geschlechts auf, die über erstaunlich viel Geld verfügten«, schickte Parker gemessen voraus. »Einer der Männer war das, was man im Volksmund drastisch als sturzbetrunken zu bezeichnen pflegt. Er verließ seinen Club und wurde wenig später von den beiden anderen Männern quasi verfolgt.«

      »Wollen Sie das etwa abstreiten, junger Mann?« herrschte Mylady den Manager umgehend an.

      »Natürlich nicht, Mylady«, räumte der Manager ohne weiteres ein und nickte. »Ich war sogar froh, als die drei Männer endlich gegangen waren. Sie paßten einfach nicht in unseren Club.«

      »Der mit Sicherheit betrunkene Mann hat den Vornamen Ron«, redete der Butler weiter. »Sie werden Mylady sicher mit dem Nachnamen dienen können.«

      »Da muß ich bedauern, Mylady«, erklärte der Club-Manager. »Diese Männer waren vorher noch nie hier im Club. Da können Sie alle Angestellten fragen. Die werden Ihnen das bestätigen. Die drei Männer sind hier nicht bekannt.«

      »Falls sich herausstellen wird, daß Sie mich belogen haben, junger Mann, werden Sie was erleben«, kündigte die ältere Dame resolut an. »Eine Lady Simpson belügt man nicht.«

      »Ich habe ein gutes Gewissen, Mylady«, versicherte der Manager hastig.

      »Sie sahen einen der drei Männer später noch mal?« wollte der Butler wissen.

      »Wie meinen Sie das?« fragte der Club-Manager vorsichtig.

      »Könnte es möglich sein, daß er später in diesen Club zurückkehrte?«

      »Da bin ich ehrlich überfragt, ich bin ja nicht ununterbrochen hier vorn in den Räumen, ich habe auch in der Küche und im Büro zu tun.«

      »Nun, Mister Parker, was halte ich von dieser Aussage?« wollte Lady Agatha von ihrem Butler wissen.

      »Einer der beiden Männer, die dem Betrunkenen folgten, lief vor dem Eintreffen der Polizei zurück in den Club«, erinnerte der Butler. »Ein Irrtum ist ausgeschlossen.«

      »Dann habe ich das bestimmt nicht mitbekommen«, verteidigte der Club-Manager sich. »Aber ich könnte ja mal die Angestellten fragen. Hat dieser Mann etwas angestellt? Darf man darüber mehr wissen, Mylady?«

      »Er hat mich mit einem Messer bedroht und wollte mich umbringen«, erwiderte Agatha Simpson pauschal. »Dafür werde ich ihn zur Rechenschaft ziehen.«

      »Ich werde sofort meine Angestellten befragen, Mylady«, bot der Club-Manager an. »Wenn Sie sich vielleicht ein wenig gedulden wollen?«

      Die Detektivin nickte hoheitsvoll. Der Manager dienerte und verschwand hastig in Richtung Tresen. Als er hinter einer Tür verschwunden war, räusperte Mylady sich explosionsartig und blickte Parker leicht gereizt an.

      »Ich wette, Mister Parker«, sagte sie, »daß man mich nach Strich und Faden belogen hat.«

      »Falls Mylady erlauben, möchte meine Wenigkeit sich Myladys Betrachtungsweise anschließen«, erwiderte Josuah Parker. »Aus diesem СКАЧАТЬ