Father Brown - Krimis. Гилберт Кит Честертон
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Название: Father Brown - Krimis

Автор: Гилберт Кит Честертон

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027206674

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СКАЧАТЬ handelt. Nur und vielleicht um ein wenig Verrücktheit – und was ist daran Schlimmes?«

      Er wandte sich um und blickte die anderen voll Ernst an.

      »Dies ist nicht die Geschichte eines Verbrechens,« sagte er, »es ist vielmehr die einer seltsamen und übelangewandten Ehrlichkeit. Wir haben es vielleicht mit dem einzigen Manne auf Erden zu tun, der sich nicht mehr aneignete, als was ihm zukam. Er ist eine Studie von roher, lebendiger Logik, welche die Religion dieser Rasse gewesen ist. Jener alte Reim auf das Haus Glengyle galt buchstäblich sowohl, wie im übertragenen Sinne. Er bedeutete nicht nur, daß die Glengyles nach Reichtum strebten, es traf auch zu, daß sie buchstäblich Gold anhäuften; sie besaßen eine gewaltige Sammlung von Zieraten und Gerätschaften aus diesem Metall. Sie waren in der Tat Geizhälse, deren Manie eben darin bestand.

      Durchgehen Sie einmal im Lichte dieser Tatsache alles, was wir im Schlosse fanden. Diamanten ohne die dazu gehörigen Goldringe, Kerzen ohne ihre goldenen Leuchter, Schnupftabak ohne die goldenen Dosen, einen Spazierstock ohne seinen goldenen Knopf, Bleistifte ohne die goldenen Halter, Uhrwerke ohne die goldenen Gehäuse. Und so verrückt es auch klingen mag, da die Heiligenscheine und der Name Gottes in den alten Missalen von echtem Golde waren, waren auch sie entfernt worden.«

      Der Garten erschien jetzt lichter, das Gras munterer unter der steigenden Sonne, da die unsinnige Wahrheit offenbar ward. Flambeau zündete sich eine Zigarette an, während sein Freund fortfuhr.

      »– entfernt worden,« knüpfte Father Brown an. »entfernt worden, aber nicht gestohlen! Diebe würden niemals dieses Geheimnis hinterlassen haben. Diebe hätten die goldenen Tabaksdosen mitsamt dem Schnupftabak und allem anderen mitgenommen, die goldenen Bleiftifthalter, das Blei samt dem Nest, wir haben es mit einem Manne von ganz eigenartigem Gewissen, aber doch von Gewissen zu tun. Ich entdeckte diesen verrückten Moralisten heute früh im Gemüsegarten und vernahm dort die ganze Geschichte.

      Der verstorbene Archibald Ogilvie war der einzige vom Stamme der Glengyle, der dem Begriffe eines guten Menschen noch am nächsten kam. Über seine verbissene Tugend verkehrte ihn zum Menschenfeind; er beklagte die Unehrlichkeit seiner Vorfahren, aus der er weiß Gott wie auf eine allgemeine Unehrlichkeit des Menschengeschlechtes schloß. Ganz besonderes Mißtrauen hegte er gegen die Philanthropie oder Freigebigkeit, und er schwor, daß, wenn er einen Mann fände, der nur und ganz seinem Rechte lebe, er ihm all das Gold von Glengyle überlasse. Nachdem er der Menschheit diese Herausforderung entboten hatte, schloß er sich ein ohne die geringste Erwartung, darauf je eine Antwort zu erhalten. Eines Tages jedoch brachte ihm ein tauber und anscheinend aus dem Gleichgewicht geratener Bursche aus einem entfernten Dorfe ein verspätetes Telegramm und Glengyle reichte ihm dafür in seiner bissigen Herablassung ein neues Zweipencestück. Das heißt, er glaubte, ihm dieses gegeben zu haben, als er jedoch sein Geld besah, fand er, daß das Zweipencestück noch da war, dafür aber ein Zwanzigschillingstück fehlte. Der Vorfall eröffnete ihm Ausblicke für hohnvolle Spekulationen. Auf jeden Fall würde der Bursche seine Art verraten. Entweder würde er als Dieb, der eine Münze gestohlen hat, sich nicht mehr sehen lassen, oder er würde hübsch brav zurückkehren und gierig seine Belohnung einfordern. Mitten in der Nacht wurde Lord Glengyle aus dem Bette geklopft – denn er lebte allein – und genötigt, dem tauben Idioten die Türe zu öffnen. Der Idiot überbrachte ihm – nicht das Zwanzigschillingstück, sondern neunzehn Schillinge und 10 Pence, den ganzen Rest.

      Die unerhörte Korrektheit dieser Handlungsweise wirkte wie Feuer auf das Hirn des gräflichen Sonderlings. Er schwor, er sei Diogenes, der lange nach einem ehrlichen Menschen gesucht und ihn endlich gefunden habe. Er machte ein neues Testament, welches ich eingesehen habe. Er nahm den sklavisch getreuen Burschen in sein mächtiges, vernachlässigtes Haus und zog ihn zu seinem Diener heran und – nach Art der Sonderlinge – auch zu seinem Erben. Und wie wenig auch immer dieses eigentümliche Geschöpf begreifen mochte, die beiden fixen Ideen seines Herrn begriff es vollständig. Erstens, daß der Buchstabe des Rechtes über alles geht, und zweitens, daß ihm selbst alles Gold von Glengyle zukomme. Das ist alles und sonst ist nichts daran. Er hat das Haus von allem Golde entblößt und nicht ein Stückchen genommen, das nicht Gold war, auch nicht einmal ein Stäubchen Schnupftabak. Er hob die Goldblättchen aus den alten Handmalereien, ganz befriedigt, all das übrige unberührt gelassen zu haben. Das alles begriff ich, aber die Geschichte mit dem Totenschädel konnte ich nicht begreifen. Ich war wirklich in Unruhe über diesen menschlichen, unter Kartoffeln begrabenen Kopf. Es verstimmte mich – bis Flambeau das Wort sprach.«

      »Es wird wieder alles in Ordnung kommen. Er wird den Schädel in das Grab zurückbringen, sobald er das Gold aus dem Zahn genommen haben wird.«

      Und tatsächlich, als Flambeau an jenem Morgen über den Hügel wanderte, sah er jenes seltsame Wesen, den gerechten, armen Teufel an dem entweihten Grabe arbeiten, das bunte Halstuch im Bergwinde flatternd und auf dem Kopfe den schlichten Zylinder.

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