Sämtliche Werke (Über 190 Titel in einem Buch). Уильям Шекспир
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Название: Sämtliche Werke (Über 190 Titel in einem Buch)

Автор: Уильям Шекспир

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788075834164

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СКАЧАТЬ die in seinem Gesichte kämpften?

      Luciana.

       Fürs erste, so läugnete er, daß ihr ein Recht an ihn habet.

      Adriana.

       Er meynt', er lasse mir mein Recht nicht wiederfahren.

      Luciana.

       Hernach schwur er, er sey hier fremde.

      Adriana.

       Und schwur die Wahrheit, ob er gleich dadurch meineydig wurde.

      Luciana.

       Und da nahm ich eure Parthey.

      Adriana.

       Und was sagt' er dazu?

      Luciana.

       Die Liebe, um die ich ihn für euch bat, erbat er von mir.

      Adriana.

       Durch was für Ueberredungen sucht' er eure Liebe zu gewinnen?

      Luciana.

       Durch Worte, die bey ehrlichen Absichten hätten bewegen können; er lobte zuerst meine Schönheit, hernach meinen Verstand.

      Adriana.

       Redtest du freundlich mit ihm?

      Luciana.

       Seyd geduldig, ich bitte euch.

      Adriana.

       Ich kan nicht mehr still halten, ich will nicht; ich will wenigstens meiner Zunge den Lauf lassen. Er ist ungestalt, krumm-beinicht, alt und kalt, häßlich, mißgeschaffen, lasterhaft, ungesittet, albern, grob und unartig; eine Mißgeburt am Leib, und noch schlimmer am Gemüth.

      Luciana.

       Wie mögt ihr denn über so einen eifersüchtig seyn? Man beweint den Verlust eines Uebels nicht, dessen man los worden ist.

      Adriana.

       Ach! ich denk' ihn doch besser als ich sage; mein Herz betet für ihn, ob ihm gleich meine Zunge flucht.

      VIERTE SCENE

       Inhaltsverzeichnis

      Dromio von Syracus zu den Vorigen.

      Dromio von Syracus (ausser Athem.)

       Hier, geht; der Pult, der Beutel; ich bitt' euch, macht hurtig.

      Luciana.

       Wie bist du so aus dem Athem gekommen?

      Dromio von Syracus.

       Weil ich stark geloffen bin.

      Adriana.

       Wo ist dein Herr, Dromio? Ist er wohl?

      Dromio von Syracus.

       Nein, er ist im Tartar-Limbo, der noch ärger als die Hölle selbst ist. Ein Teufel in einem immerwährenden Rok hat ihn; einer, dessen Herz mit Stahl zugeknöpft ist; ein böser Feind, eine unbarmherzige Furie, ein Wolf, nein, noch was ärgers, ein Kerl über und über in Büffelsleder; ein Rüken-Freund, ein Schulter-Klopfer, einer der die Zugänge der Strassen, die Schiff-Länden und enge Pässe besezt; einer der, vor Gericht, arme Seelen zur Hölle führt; mit einem Wort, Frau, ein Gerichtsdiener.

      Adriana.

       Wie, Mann, was ist die Sache?

      Dromio von Syracus.

       Das weiß ich nicht; aber das weiß ich, daß er im Arrest ist. Wollt ihr ihm kein Lösegeld schiken, Frau? Das Geld ist in seinem Pult.

      Adriana.

       Geht, Schwester, holt es. (Luciana geht ab.) Das ist wunderbar, daß er Schulden haben soll, wovon ich nichts weiß! Sag mir, hat man ihn wegen einer Obligation in Verhaft genommen?

      Dromio von Syracus.

       Wegen etwas weit stärkerm, wegen einer Kette; einer Kette; hört ihr sie nicht klingeln?

      Adriana.

       Was, die Kette?

      Dromio von Syracus.

       Nein, die Gloke; es ist Zeit, daß ich gehe; es war zwey, da ich ihn verließ, und nun schlägt die Glok, eins.

      Adriana.

       Das hab ich nie gehört, daß die Stunden zurük gehen.

      Dromio von Syracus.

       O ja, wenn eine Stunde einen Gerichtsdiener antrift, so lauft sie vor Schreken zurük.

      Luciana kommt wieder.

      Adriana.

       Geh, Dromio; hier ist das Geld, trag es hin, und bring deinen Herren unmittelbar nach Hause. – – Kommt, Schwester, ich weiß nimmer, wo ich hin denken soll – –

      (Sie gehen ab.)

      FÜNFTE SCENE

       Inhaltsverzeichnis

      Verwandelt sich in die Strasse.

      Antipholis von Syracus tritt auf.

      Antipholis.

       Es begegnet mir kein Mensch auf der Strasse, der mich nicht grüsse, als ob ich längst mit ihm bekannt wäre, und jedermann nennte mich bey meinem Namen. Einige bieten mir Geld an, andre laden mich ein, andre danken mir für Höflichkeiten die ich ihnen erwiesen haben soll; andre tragen mir Sachen zum Kauf an. Diesen Augenblik rief mir ein Schneider in seine Werkstatt, und zeigte mir einen seidnen Zeug den er für mich gekauft habe, und wozu er das Maaß von mir nahm. Es kan nicht anders seyn, es besteht hier alles in lauter Einbildungen, und es wohnen lauter lapländische Zauberer hier.

      Dromio von Syracus tritt auf.

      Dromio von Syracus.

       Herr, hier ist das Geld, warum ihr mich geschikt habt; wie, seyd ihr von dem neugekleideten Ebenbild des alten Adams los gekommen?

      Antipholis von Syracus.

       Was für Geld ist das? Und was meinst du für einen Adam?

      Dromio von Syracus.

       Nicht den Adam der das Paradies hütete, sondern den Adam, der das Gefängniß hütet; den, der in des Kalbs Fell geht, das für den verlohrnen Sohn geschlachtet wurde; der, wie ein böser Engel hinter euch hergeschlichen kam, und euch eure Freyheit vergessen ließ.

      Antipholis СКАЧАТЬ