Der Herr der Welt. Robert Hugh Benson
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Название: Der Herr der Welt

Автор: Robert Hugh Benson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Science Fiction & Fantasy bei Null Papier

isbn: 9783954185498

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СКАЧАТЬ Ge­sund­heits­ver­hält­nis­se nö­tig­ten Ben­son zu ei­ner Er­ho­lungs­rei­se nach Ägyp­ten und dem Hei­li­gen Lan­de. Da er­eil­te ihn in Je­ru­sa­lem die Kun­de, dass das Ober­haupt je­ner Mis­si­ons­ge­nos­sen­schaft zum Ka­tho­li­zis­mus über­ge­tre­ten sei. Die­se Nach­richt lös­te eine schmerz­li­che Trau­rig­keit in Ben­son aus. Aber schon hat­te die Gna­de auch ihn be­rührt und sei­ne An­schau­ung, als sei die an­gli­ka­ni­sche Kir­che eine Schwes­ter, ja ein Glied der ka­tho­li­schen, der er an­zu­ge­hö­ren mein­te, wan­kend ge­macht.

      Bei sei­ner Rück­kehr nach Eng­land fand er die Ge­nos­sen­schaft in Auf­lö­sung be­grif­fen, nach­dem noch mehr Mit­glie­der das Bei­spiel des Ober­haup­tes nach­ge­ahmt hat­ten. In Ben­son er­stark­te jetzt das Seh­nen nach der Er­neue­rung Eng­lands im ka­tho­li­schen Sin­ne im­mer mehr. Schon ge­hör­te sein Herz dem Ka­tho­li­zis­mus und mäch­tig zo­gen ihn des­sen Wahr­heit und Schön­heit in sei­nen Bann. Das »Zu­rück zur hei­li­gen Kir­che!« dem be­reits so vie­le Pro­tes­tan­ten ge­folgt sind, klang un­wi­der­steh­lich auch dem Soh­ne des an­gli­ka­ni­schen Pri­mas in der Brust. Doch ehe er den Letz­ten, den ent­schei­den­den Schritt wag­te, ging er auf Wunsch sei­ner in­nig ge­lieb­ten Mut­ter die an­ge­se­hens­ten Au­to­ri­tä­ten der Hoch­kir­che, meis­tens per­sön­li­che Freun­de sei­nes ver­stor­be­nen Va­ters, um ih­ren Rat an. Aber die Hoff­nung der Mut­ter, dass es ih­nen ge­lin­gen wer­de, den Sohn dem an­gli­ka­ni­schen Kir­chen­tum zu er­hal­ten, wur­de ver­ei­telt: Im Jah­re 1903 schied Ben­son aus dem­sel­ben aus, um zur ka­tho­li­schen Kir­che über­zu­tre­ten; ein Jahr spä­ter wur­de er in Rom zum Pries­ter ge­weiht. Als sol­cher leb­te er bis zu sei­nem Tode im Ok­to­ber 1914 in der Nähe von Bun­ting­ford bei Cam­bridge.

      Es war in je­ner Zeit, da er die Wahr­heit in­ner­lich be­reits an­ge­nom­men hat­te, je­doch mit tau­send Fä­den noch an sei­nen bis­he­ri­gen Stand­punkt und so vie­les, was ihm lieb und teu­er ge­wor­den war, sich ge­bun­den sah, in je­ner Zeit auch, da er von den wi­der­stre­bends­ten Ge­füh­len und Re­gun­gen hin und her ge­wor­fen den­noch das un­ver­meid­li­che Ende klar er­kann­te, dass ihm ein Ma­nu­skript über die Zeit der Kö­ni­gin Eli­sa­beth un­ter die Hän­de kam. Es er­weck­te sein In­ter­es­se, und um sich dem Be­wusst­sein sei­nes un­er­träg­li­chen Ge­müts­zu­stan­des ei­ni­ger­ma­ßen zu ent­zie­hen, nahm er Ver­an­las­sung, eine Art his­to­ri­scher Er­zäh­lung über den Ge­gen­stand zu schrei­ben. So ent­stand sein ers­tes Buch »By what Aut­ho­ri­ty«, von dem Ben­son selbst be­kennt: »Die­se Ar­beit war, glau­be ich, ein aus­ge­zeich­ne­tes Si­cher­heits­ven­til für mei­ne Geis­tes­ver­fas­sung, und hät­te ich sie nicht ge­fun­den, ich weiß nicht, was ge­sche­hen wäre.« Es ist be­reits eine Apo­lo­gie des ka­tho­li­schen Stand­punk­tes und hat zum Ge­gen­stand die Haupt­schwä­che der an­gli­ka­ni­schen Po­si­ti­on, den Man­gel an Au­to­ri­tät.

      Die Wir­kung des Bu­ches auf den Ver­fas­ser war eine aus­ge­zeich­ne­te, denn die stren­ge, kon­se­quen­te Durch­füh­rung der ein­zel­nen Cha­rak­tere, so­wie ih­res re­li­gi­ösen Stand­punk­tes hat­te klä­rend, rei­ni­gend und be­ru­hi­gend auf ihn ge­wirkt, den ge­won­ne­nen Stand­punkt er­heb­lich ge­stärkt, vie­le Vor­ur­tei­le in ihm nie­der­ge­ris­sen und ihn die Halt­lo­sig­keit vie­ler lieb ge­wor­de­ner Auf­fas­sun­gen er­ken­nen las­sen. Der Ab­schluss des Bu­ches fällt mit dem Ent­schlüs­se zu­sam­men, den un­ver­meid­li­chen Schritt in die Kir­che zu tun. Als Pro­tes­tant hat­te er be­gon­nen, doch auch als Ka­tho­lik leg­te er die Fe­der nicht nie­der und zwei wei­te­re his­to­ri­sche Ro­ma­ne ent­stan­den in der Fol­ge, »The Kings Achie­ve­ment« (Des Kö­nigs Werk), das die ge­walt­sa­me Ein­füh­rung des Pro­tes­tan­tis­mus in Eng­land schil­dert, und des­sen Fol­ge »The Queens Tra­ge­dy«, in de­ren Mit­tel­punkt Ma­ria die Ka­tho­li­sche steht.

      In­dem Ben­son die­se Tri­lo­gie zum Dol­met­scher sei­ner ka­tho­li­schen An­schau­un­gen und Emp­fin­dun­gen mach­te, ver­folg­te er mit sei­nem Wer­ke of­fen­sicht­lich eine apo­lo­ge­ti­sche Ten­denz. Dass sie sich nir­gends auf­drängt, er­klärt sich wohl be­son­ders da­durch, dass er die­se Bü­cher nur für sich und zur Be­grün­dung sei­ner Über­zeu­gung sich selbst ge­gen­über ge­schrie­ben hat, nicht aber, um an­de­re zu be­leh­ren oder zu be­ein­flus­sen. Deut­lich und klar spricht auch dar­aus, was mit­ge­wirkt hat­te, ihn zur ka­tho­li­schen Kir­che zu­rück­zu­füh­ren: das Stu­di­um der va­ter­län­di­schen Ge­schich­te und be­son­ders der so­ge­nann­ten Re­for­ma­ti­on, von der vor­ur­teils­lo­se pro­tes­tan­ti­sche Eng­län­der selbst ur­tei­len, dass sie für Eng­land kei­nen Ruh­mes­ti­tel be­deu­te. Fa­ther Ben­sons his­to­ri­sches Ge­mäl­de, aus­ge­zeich­net vor al­lem durch Ver­ständ­nis- und lie­be­vol­les Er­fas­sen der eng­li­schen Kir­che des 16. Jahr­hun­derts, wur­de auch von der pro­tes­tan­ti­schen Kri­tik mit war­mem Bei­fall auf­ge­nom­men, die nicht zö­ger­te, dem Ver­fas­ser einen Platz zwi­schen dem großen Kar­di­nal und Kon­ver­ti­ten Ne­w­man und dem Schöp­fer des his­to­ri­schen Ro­mans. Wal­ter Scott, ein­zuräu­men.

      Ro­bert Hugh Ben­sons li­te­ra­ri­sches Schaf­fen zeugt von ei­ner au­ßer­or­dent­li­chen Frucht­bar­keit und Reg­sam­keit sei­nes Geis­tes, zu­gleich aber auch von ei­ner merk­wür­di­gen Ener­gie im Stre­ben nach künst­le­ri­scher Vollen­dung. Ger­ne wen­det er sich in sei­nen Ro­ma­nen zeit­ge­mä­ßen Pro­ble­men zu, wie dem Sen­ti­men­ta­lis­mus, Kon­ven­tio­na­lis­mus, Spi­ri­tis­mus, wo­bei er sich mit Vor­lie­be von ei­nem mys­ti­schen Zuge trei­ben lässt.

      Aber al­les, was Ben­son auf dem Ge­biet des his­to­ri­schen und mo­der­nen Ro­mans ge­schaf­fen, wird über­trof­fen von sei­nem Wer­ke: »Der Herr der Welt«. Die be­deu­tends­ten Ta­ges­blät­ter Eng­lands gin­gen ei­nig in be­geis­ter­ten Lo­bes­er­he­bun­gen über die­se gran­dio­se Dich­tung, die sich an das Kühns­te wagt, was ei­nem Dich­ter zu wa­gen ver­gönnt ist: an die Schil­de­rung des Wel­ten­des und der Er­schei­nung des All­mäch­ti­gen am Tage des Ge­rich­tes.

      Weit da­von ent­fernt, etwa eine Pro­phe­zei­ung zu sein, sucht das Werk mit vi­sio­närer Ge­walt dem Lau­fe der Jahr­hun­der­te vor­an­zu­ei­len, um ein fan­ta­sie­vol­les Ge­mäl­de der Kul­tur­mensch­heit zu ent­wer­fen, wie sich die­se viel­leicht in ei­nem Jahr­hun­dert ent­wi­ckelt ha­ben mag. Vor dem in­ne­ren Schau­en des Dich­ters er­he­ben sich die gi­gan­ti­schen Tri­um­phe des mensch­li­chen Geis­tes, der die höchs­ten Spit­zen der Wis­sen­schaft er­klom­men ha­ben wird. Dann wird die Mensch­heit nur mehr zwei große re­li­gi­öse La­ger er­ken­nen, den Ka­tho­li­zis­mus und den Hu­ma­ni­ta­ris­mus, zu de­nen sich die Form strengs­ter Ge­setz­ge­bung und mit­leids­lo­ses Blut­ver­gie­ßen als die schärfs­ten Ge­gen­sät­ze ver­hal­ten. Für die ka­tho­li­sche Kir­che aber wird eine neue Zeit hef­tigs­ter Ver­fol­gung an­bre­chen, und dä­mo­ni­sche Mäch­te wer­den sich am Ende der Zei­ten auf sie stür­zen, mit al­len Macht­mit­teln des mensch­li­chen Fort­schrit­tes aus­ge­rüs­tet.

      Mit hin­rei­ßen­der Be­red­sam­keit und ei­ner er­staun­li­chen Plas­tik stellt Ben­son je­nes Zeit­al­ter vor das er­schau­ern­de Ge­müt des Le­sers, der über­wäl­tigt wird von der dra­ma­ti­schen СКАЧАТЬ