Butler Parker 139 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 139 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 6

Название: Butler Parker 139 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740929794

isbn:

СКАЧАТЬ und gekonnt agierte der Butler, der mit dieser kleinen Einlage einen professionellen Taschendieb tief beschämt hätte.

      Der Entwaffnete, der jedoch nichts gemerkt hatte, sah inzwischen wieder klarer, was das Spülwasser betraf. Er starrte zuerst den Betreiber des Imißstandes an, dann Lady Simpson. Er kam zu dem an sich richtigen Schluß, daß die ältere Dame ihm dies alles eingebrockt hatte, und beging den Riesenfehler, sich weiter mit ihr zu befassen. Ja, er holte sogar aus seinem Jähzorn heraus zu einem Schlag aus...

      Lady Agatha schien darauf nur gewartet zu haben.

      Sie hatte ihre rechte Hand bereits in richtige Position gebracht und brauchte nur noch die Finger zu schließen, um die Grillzange heben zu können. Es handelte sich dabei um ein recht solide aussehendes Gebilde aus nichtrostendem Stahl, mit dem man die heißen Würste auf dem Rost wenden konnte. Diese Grillzange hatte sich am Rand des Holzkohlenbehälters mit Hitze aufgeladen und gab sie an das Handgelenk des Mannes weiter, der mit solch einer an sich einfachen Reaktion überhaupt nicht gerechnet hatte. Das Resultat war frappierend.

      Der Mann jaulte entsetzt auf und starrte auf sein Handgelenk, das verständlicherweise schmerzte. Dann schüttelte er die flachen Enden der Zange ab, die sich um das Gelenk schlossen und konnte für einige Sekunden nichts mehr sehen, weil dicke Tränen ihm die Sicht versperrten.

      »Lassen Sie sich das eine Warnung sein«, sagte Agatha Simpson streng, »es gehört sich einfach nicht, eine hilflose Frau schlagen zu wollen ...«

      Der Mann wich einen Schritt zurück und wischte sich mit der vorerst noch gesunden Hand die Tränen aus den Augen. Dann besann er sich wohl auf die Waffe in seiner Schulterhalfter und wollte entsprechend reagieren. Bevor er jedoch ein wenig umständlich nach dem nicht mehr vorhandenen Revolver langen konnte, hörte Parker einen schrillen, warnenden Pfiff. Der Mann zuckte förmlich zusammen, wandte sich halb um und ... boxte sich durch die Umstehenden. Er kümmerte sich überhaupt nicht um den Protest der Jahrmarktsbesucher und war innerhalb weniger Sekunden verschwunden.

      »Das war sein Glück«, kommentierte die ältere Dame diese Flucht, »ich wollte gerade ärgerlich werden, Mr. Parker.«

      »Was mit letzter Sicherheit furchtbar für den Waffenträger geworden wäre, Mylady.«

      »Waffenträger, Mr. Parker?«

      »Meine Wenigkeit war so frei, dem Störenfried eine Schußwaffe abzunehmen, Mylady.«

      »Das ist ja interessant«, gab die ältere Dame zurück, »man versucht also mit allen Mitteln, Mr. Parker, mich umzubringen. Zuerst dieser Lümmel von einem Messerwerfer, dann dieser Scharfschütze!«

      »Es ist in der Tat mehr als nur erstaunlich, daß man Mylady hier auf dem Jahrmarkt erwartet«, entgegnete Butler Parker, während er Lady Simpson unmerklich vom Imbißstand wegdirigierte, »Myladys Entschluß, das Land einer glücklichen Kindheit aufzusuchen, kam schließlich spontan und wurde keineswegs vorangekündigt.«

      »Das sage ich doch die ganze Zeit«, meinte sie nachdenklich, »aber Sie wollten mir natürlich wieder mal nicht glauben. Warum haben Sie dieses Subjekt nicht gestellt?«

      »Die Dinge entwickelten sich mit einer unvorhergesehenen Schnelligkeit«, erwiderte Parker und war froh, daß er Lady Agatha aus dem Bereich der amüsierten und neugierigen Zuschauer herausgebracht hatte.

      »Man muß eben allzeit bereit sein«, sagte sie streng, »ich habe das seinerzeit bei den Pfadfindern gelernt.«

      »Eine Maxime, Mylady, die stets ihre Gültigkeit behalten wird«, meinte Josuah Parker, »sollte man daher nicht vielleicht den sogenannten Rummelplatz verlassen und die Gegner dazu bringen, Mylady zu folgen?«

      »Das wollte ich gerade vorschlagen«, sagte sie wohlwollend, »ich werde die Lümmel in eine Falle locken. Lassen Sie sich etwas einfallen, Mr. Parker! Ich erwarte allerdings von Ihnen, daß diese Falle dann auch zuschnappt!«

      Josuah Parker wollte gerade antworten, als plötzlich ein ausgesprochen schriller und entsetzter Schrei zu vernehmen war, der den allgemeinen Lärm mühelos übertönte.

      »Was war das?« fragte Agatha Simpson unwirsch.

      »Man dürfte eine Entdeckung gemacht haben, Mylady, die das normale Fassungsvermögen übersteigt«, lautete Parkers Antwort, »möglicherweise ist man auf etwas gestoßen, das einem Mord nahekommt.«

      *

      »Auch ein blindes Huhn findet manchmal ein Korn«, sagte die ältere Dame wenige Minuten später und blickte fast gelassen auf den am Boden liegenden Mann, der einen durchaus leblosen Eindruck machte. Er lag auf dem Bauch und rührte sich auch dann nicht, als Parker ihn vorsichtig mit der Spitze seines Universal-Regenschirms berührte. Danach beugte der Butler sich zu dem Mann hinab und drehte ihn vorsichtig auf die Seite. Das bunt karierte Hemd war rot gefärbt. Ein Schuß in die rechte Brustseite hatte diesen muskulösen Mann niedergestreckt.

      »Nun?« fragte die ältere Dame ungeduldig, als Parker seine Untersuchung fortsetzte.

      »Er scheint noch nicht das gesegnet zu haben, was man das Zeitliche zu nennen pflegt«, gab Parker zurück und richtete sich wieder auf, »er sollte allerdings so schnell wie möglich in die Hände eines erstklassigen Unfallarztes kommen, Mylady.«

      »Habe ich diesen Mann schon mal gesehen?« erkundigte sich die ältere Dame. Sie ignorierte souverän die Menschen, die sich halbkreisförmig aufgebaut hatten.

      »Meiner bescheidenen Schätzung nach könnte es sich um jenen Mann handeln, der eine Schneidware auf Mylady schleudern wollte. Eine letzte Sicherheit besteht allerdings nicht.«

      »Natürlich ist es dieses Subjekt«, entschied die Detektivin grimmig. »Was ist mit der rechten Hand dieses Gangsters?«

      »Eine berechtigte Frage, Mylady.« Parker war bereits dabei, diese Hand zu untersuchen. Sie war notdürftig verbunden und mußte verletzt sein. Parker schob den nachlässig geschlungenen Verband ein wenig hoch, nickte dann andeutungsweise und richtete sich auf.

      »Nun, Mr. Parker?« Agatha Simpson fühlte sich durch ein ihrer Meinung nach zu lautes Schluchzen gestört, wandte sich um und musterte die Frau, die auf einem Taschentuch kaute und verweinte Augen hatte, Unter Myladys Blick wurde die Frau augenblicklich ruhig und faßte sich.

      »Es handelt sich um eine starke Prellung mit einer erheblichen Schwellung«, meldete der Butler, »man könnte durchaus unterstellen, daß sie von meiner bescheidenen Kopfbedeckung herrührt.«

      »Ich wußte es sofort«, behauptete Agatha Simpson, »ich habe es also mit dem Mann zu tun, der mich umbringen wollte.«

      »Einiges spricht durchaus dafür, Mylady.«

      »Wird er durchkommen?«

      »Vielleicht sollten Mylady das Urteil des Arztes abwarten«, schlug der Butler vor und deutete auf einen jungen Mann, der einen dunklen Notarztkoffer in der linken Hand trug, auf dem ein großes rotes Kreuz angebracht war. Dieser junge Mann arbeitete sich durch die Menge und kümmerte sich dann umgehend um den angeschossenen Mann. Nach wenigen Augenblicken richtete er sich wieder auf.

      »Wie beurteilen Sie die Verletzung, Sir?« fragte Parker.

      »Es sieht ernst aus«, lautete die Antwort, »er muß sofort operiert werden. Hoffentlich ist der Rettungswagen schnell genug hier.«

      »Ist СКАЧАТЬ