Название: Butler Parker 136 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740927936
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»Nun sehen Sie sich das an, Mister Parker!« Myladys Stimme klang entrüstet. »Das hier ist doch ein Totschläger! Und das hier eine Fahrradkette.«
»Ich kann mit einer Faustfeuerwaffe und einem Dolch dienen, Mylady«, vermeldete der Butler.
»Haben Sie irgendwelche Papiere entdeckt?«
»Damit war von vornherein nicht zu rechnen, Mylady.« Parker schüttelte den Kopf. »Es scheint sich um zwei gedungene Handlanger zu handeln.«
»Und was wollten die von uns? Warum suchten sie nach uns?«
»Darf ich Mylady eine mögliche Erklärung anbieten?«
»Nun zieren Sie sich nicht!« Ihre Stimme klang ungeduldig.
»Wahrscheinlich sollte nach den Wagenschlüsseln gefahndet werden, Mylady.«
»Nach welchen Wagenschlüsseln?« Die Detektivin verstand nicht sofort.
»Die ich vor der einsetzenden Ohnmacht noch unter das Polster meines Sitzes zu schieben vermochte, Mylady.«
»Reden Sie etwa vom Schlüssel zu Ihrem unmöglichen Auto?« Agatha Simpson war ein Licht aufgegangen.
»In der Tat, Mylady«, lautete Parkers Antwort. »Meiner bescheidenen Ansicht nach dürften gewisse Herrschaften Mühe haben, an die drei Frühlingsrollen heranzukommen.«
*
Die beiden Strolche, wie Lady Simpson sie genannt hatte, waren wieder zu sich gekommen und fühlten sich schlecht.
Sie befingerten ihre wunden Stellen und sprachen von der Tücke gewisser Leute, die aus dem Dunkeln heraus und ohne jede Vorwarnung zulangten. Aus der Unterhaltung ergab sich, daß der größere der beiden Männer Fred, der kleinere Oscar hieß. Natürlich suchten sie nicht weiter nach ihren Opfern, sondern sie arbeiteten sich zurück zu einer der nahen Dockstraßen, wo ihr Wagen stand. Sie waren nicht gerade Spitzenklasse, die beiden Gauner, und kamen überhaupt nicht auf die Idee, daß man sie weiter aus nächster Nähe beobachtete. Sie stiegen in ihren Ford und wollten losfahren. Oscar hatte das Steuer übernommen und zündete sich gerade eine Zigarette an, als er im Rückspiegel ein glattes Pokergesicht entdeckte.
Er ließ das brennende Streichholz fallen, das auf Freds Knien landete, der daraufhin lautstark fluchte.
»Ich möchte doch um Manieren bitten«, ließ sich eine würdevolle Stimme vernehmen. »Sie befinden sich immerhin in Gesellschaft einer Dame.«
Diese Dame rügte den Fluch auf ihre spezielle Art und Weise. Sie legte ihren Pompadour auf Freds Kopf, der daraufhin um etwa anderthalb Zentimeter zusammenrutschte.
Oscar hob schleunigst die Hände und zeigte damit, daß er an Gegenwehr überhaupt nicht dachte. Ihm ging mit einiger Spätzündung auf, daß ihre beiden Opfer sich während ihrer Abwesenheit in den Wagen gestohlen und auf den Rücksitzen versteckt gehalten hatten.
»Worauf warten Sie noch?« grollte die ältere Dame. »Fahren Sie hinaus nach Shepherd’s Market!«
»Na ... Na ... Natürlich, Madam«, antwortete Oscar mit vibrierender Stimme. »Ehrenwort, wir wollten eigentlich nichts von Ihnen, großes Ehrenwort!«
»Wonach sollten Sie suchen?« erkundigte sich Butler Parker, während Oscar langsam anfuhr.
»Wir... Wir hatten da’n Geräusch gehört, so’n Stöhnen und Rascheln«, schwindelte er.
»Verärgern Sie mich nicht, Sie Lümmel!« Lady Simpson verabreichte Oscar eine harmlose Ohrfeige, worauf Oscar leicht das Steuer verriß.
»Ging es nicht um die Schlüssel eines Wagens?« fragte Parker höflich weiter.
»Ich ... Ich weiß von nichts«, stotterte Oscar, während Fred sich endlich wieder hochdrücken konnte.
»Ich ... Ich weiß auch von nichts«, fügte Fred hinzu, während er gleichzeitig sicherheitshalber den Kopf einzog.
»Ihre Auftraggeber werden mit Ihnen sehr unzufrieden sein«, stellte Josuah Parker fest. »Möglicherweise müssen Sie sogar mit erheblichem Ärger rechnen, falls es sich herausstellt, daß Sie versagt haben.«
»Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken«, unkte Agatha Simpson. »Es stirbt sich schnell in gewissen Kreisen!«
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