Название: Butler Parker Staffel 5 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740913687
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»Haben ihn hier im »kleinen Zimmer«, Chef«, sagte Buck. »Ja, alles abgesichert. Keine Maus kann durch... Sie können kommen.«
»Darf man sich eine Zigarette anstecken?« erkundigte sich Rander bei Louis.
»Halte nur den Rand«, knurrte der Gangster gereizt. »Warte erst mal ab, was der Chef sagen wird...!«
»Wer ist das...?«
»Geht dich einen Dreck an!«
Mike Rander hob erwartungsvoll den Kopf, als die Tür aufgedrückt wurde. Ein fast klein zu nennender Mann erschien, dessen Gesicht einen seltsam fahlen Ausdruck zeigte. Dieser Mann schritt auf Rander zu und baute sich vor ihm auf.
»Wer hat Sie hierher gewiesen?« fragte er mit heiler Stimme, die ein wenig schrill klang. »Woher wußten Sie, daß Louis und Buck hier zu finden sind?«
»Sie vergessen, daß ich Anwalt bin«, antwortete Mike Rander. »Louis und Buck sind mir bekannt... Und das Lokal...? Nun, das hat doch bereits seine Tradition. Ich habe es halt auf einen Versuch ankommen lassen. Sie sehen, es hat sich gelohnt, Hanson...!«
»Aha, das wissen Sie bereits auch?« fragte der kleine Dicke.
»Und was haben Sie hier gewollt?« fragte Hanson weiter.
»Ich wollte Kontakt mit Buck und Louis aufnehmen...!«
»Wollen Sie jetzt noch behaupten, Sie hätten ein Geschäft vorzuschlagen?« fragte Hanson und lachte laut auf. »Jeder weiß doch, daß Sie keine krummen Touren reiten.«
»Vielen Dank für das Kompliment«, sagte Rander. »Selbstverständlich werde ich Ihnen die Wahrheit sagen. Mein Butler und ich bemühen uns, den Mörder Calbots und Ortners zu finden.«
»Für die Polizei...?«
»Falls ja, dann wäre die wohl statt meiner gekommen, oder glauben Sie nicht, Hanson?« gab Mike Rander geschickt zurück. »Parker und ich arbeiten gern allein.«
»Ist mir inzwischen bekannt geworden. Die Polizei war bei Ihnen?«
»Das ließ sich schließlich nicht vermeiden, Hanson. Mein Butler war Augenzeuge des Mordes an Ortner. Dann hatte er noch obendrein das Pech, den erstochenen Calbot zu finden. Ich nehme an, die Polizei wird noch häufiger zu uns kommen.«
»Nicht mehr zu Ihnen, Rander!«
»Darf ich daraus meine Schlüsse ziehen?«
»Das sollen Sie sogar! Ich hasse es, wenn man sich um meine Dinge kümmert. Sie sind auf dem besten Weg, mir ein gutes Geschäft zu verderben. Das' kann ich unmöglich zulassen. Ich habe mich also entschlossen, Sie zu verderben.«
»Wie geistreich ausgedruckt!« sagte Mike Rander ironisch.
»Lassen Sie das lieber sein«, sagte Hanson. »Hören Sie sich an, ob es nicht vielleicht doch noch eine Chance für Sie geben wird...!«
»Gut, ich lasse mich in der Hinsicht gern überraschen.«
»Einzelheiten interessieren Sie nicht«, schickte Hanson voraus, »soviel sei aber gesagt, ich besitze Unterlagen, die ich sehr gut verkaufen kann. Leider sind sie nicht ganz vollständig, was den Preis drücken wird. Falls Sie die Ergänzung zu diesen Unterlagen besitzen, sollten Sie sie mir geben. Vielleicht können Sie damit Ihr bedrohtes Leben eintauschen.«
»Und welche Garantien hätte ich?«
»Eigentlich keine. Aber ich habe vor, die Staaten nach diesem Coup ein für allemal zu verlassen. Sie können mir also nicht mehr gefährlich werden. Damit entfällt mein Interesse an Ihrem Tod!«
»Das hört sich schon besser an. Was aber die Ergänzung angeht, so weiß ich darüber zu wenig. Butler Parker ist wesentlich besser orientiert.«
»Sie geben also zu, daß solche Zusätze existieren?« erkundigte sich Hanson schnell und neugierig. »Und was hat Parker damit vor?«
»Er will sie dem Staat wieder zurückgeben. Sie wissen genau, Hanson, daß weder Parker noch ich solche Geschäfte machen würden, die Ihnen vorschweben.«
»Dann sind Sie in meinen Augen ein ausgemachter Trottel«, stellte Hanson schlicht fest. »Also, wie steht es mit meinem Vorschlag, Rander? Viel Zeit kann ich Ihnen nicht lassen. Sie müssen sich schleunigst entscheiden!«
»Nun ja, in meiner Lage greift man nach einem Strohhalm. Ich bin einverstanden, Hanson.«
»Also gut, wo können meine Leute die Zusätze holen?«
»In meinem Dachbungalow«, erwiderte Mike Rander sofort. »Sie liegen in dem Wandsafe neben dem Kamin.«
»Haben Sie den Schlüssel bei sich?«
»Hier an der Halskette!«
»Das ist ja wunderbar«, meinte Hanson, der sichtlich erfreut war. »Und ich hatte schon die Befürchtung, wir müßten Sie erst windelweich prügeln.«
»Ich weiß, daß Sie über Mittel verfügen, die selbst den hartnäckigsten Mann zum Sprechen bringen«, erwiderte Mike Rander ernst und gefaßt. »Warum soll ich dann also Widerstand leisten? Ich würde doch verspielen.«
»Sehr einsichtig. So... ich werde selbst losfahren und die Unterlagen holen. Sie wissen ja wohl, was Ihnen blüht, falls Sie mich belogen haben sollten.«
»Ein Mensch in meiner Lage schwindelt nicht mehr«, erklärte Mike Rander. »Darf ich mir übrigens eine Zigarette anzünden?«
Er durfte.
Mike Rander rauchte sich eine Zigarette an und bemühte sich erfolgreich darum, recht geknickt auszusehen. Die beiden Gangster Buck und Louis unterhielten sich leise mit ihrem Chef, ohne Rander aber aus den wachsamen Augen zu lassen.
»Meine beiden Leute werden Sie jetzt nach unten in den Keller bringen«, sagte Hanson. »Machen Sie aber keinen Unsinn.«
Mike Rander nickte ergeben.
Hanson verließ das kleine Zimmer. Louis und Buck erklärten Rander, er solle schleunigst aufstehen und losmarschieren. Sie wiesen auf eine Tür, durch die Hanson gegangen war.
Hinter der Tür befand sich ein Treppenhaus, recht eng und schmal und ohne jedes Fenster. Eine aus Beton gegossene Treppe führte steil nach unten.
Louis ging voraus. Dann folgte Mike Rander, der seine Hände im Nacken verschränken mußte, und schließlich beschloß Buck diesen Ausmarsch. Der Anwalt wußte natürlich sehr genau, was ihm blühen würde, wenn Hanson enttäuscht zurückkehrte, falls er dazu noch überhaupt in der Lage war. Aber selbst unter dieser Voraussetzung, daß Hanson wichtige Zusatzunterlagen gefunden hätte, bestand für das weitere Leben Randers nicht die geringste Hoffnung mehr.
Sie hatten inzwischen den Keller erreicht. СКАЧАТЬ