Butler Parker 125 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 125 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740922993

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СКАЧАТЬ haben gute Arbeit geleistet«, fuhr er dann zufrieden fort. »In gewissen Kreisen weiß man inzwischen, daß man ohne uns nicht auskommt. Doch es hat sich da, das sei in aller Ehrlichkeit mal gesagt, so etwas wie eine Schmutzkonkurrenz breitgemacht. Diesem Willie Winters werden wir es zeigen! Ich denke, daß wir innerhalb einer Woche an der Beerdigung seines Unternehmens teilnehmen können. Dieser Winters ist eine Schmeißfliege, die wir zerdrücken werden.«

      Daraufhin erfolgte erneut zustimmendes Gemurmel. Balcott genoß den Beifall seiner Gäste und strahlte.

      Doch dann strahlte er plötzlich nicht mehr.

      Irritiert wandte er sich halb um und lauschte auf die Schüsse, die plötzlich zu hören waren. Sie schienen seiner Ansicht nach aus dem Keller des Hauses zu kommen und fielen in schneller Folge.

      Seine Gäste sprangen von ihren Sitzen hoch und riefen ihm Fragen zu, die Balcott verständlicherweise nicht beantworten konnte. Keiner der Anwesenden bekam übrigens mit, daß ein einzelner Kugelschreiber durch die Luft segelte und dann auf dem Tisch landete. Bruchteile von Sekunden später explodierte dieser Kugelschreiber und beförderte eine dichte Rauchwolke in den Raum.

      Einer der Gäste bekam vage etwas mit.

      Er sah wie der Griff eines Regenschirms sich um den Griff des Teewagens legte. Er bekam deutlich mit, daß der Teewagen sich in Bewegung setzte und auf eine halb geöffnete Tür zusteuerte. Der Beobachter gab seinem Erstaunen lauten Ausdruck, deutete auf den rätselhaften und ein wenig unheimlichen Vorgang, wurde aber nicht weiter beachtet. Das Durcheinander der Stimmen war einfach zu laut.

      Der irritierte Gast schob seinen Stuhl zurück, jagte auf den immer schneller werdenden Teewagen zu, nahm die Verfolgung auf und prallte dann mit seiner Stirn gegen einen äußerst harten Gegenstand, der ihn, bevor er sein Bewußtsein verlor, an einen perlenbestickten Pompadour erinnerte.

      *

      »Was will denn die alte Schreckschraube hier?« wunderte sich Willie Winters, ein stämmiger, untersetzter Mann von knapp fünfzig Jahren. Er stand in seinem Büro vor dem Einwegspiegel und sah hinunter in den intimen Clubraum.

      »Meinen Sie die Alte dort, die mit ihrem Butler aufgekreuzt ist?« fragte Marty Nattels, Winters rechte Hand. Marty Nattels war knapp dreißig Jahre alt, sah gut aus und hatte freundliche, braune Augen. Man sah ihm nicht an, daß er ein Killer war, für den ein Menschenleben nicht zählte.

      »Agatha Simpson und Butler Parker«, erklärte Willie Winters. »Amateurdetektive. Die Alte ist steinreich.«

      »Amateurdetektive!« Marty Nattels lächelte ironisch. Er kam aus den Staaten und hatte erst vor wenigen Wochen bei Winters angeheuert. Für Amateure hatte Nattels nur ein müdes Lächeln übrig. Er kam schließlich aus einem Land, das die Wiege des Gangstertums war. Dieses England kam ihm ohnehin reichlich provinziell vor. Er war bereit, diesen Anfängern mal kurz zu zeigen, wie man eine Gang aufzog.

      »Die Alte kommt doch bestimmt nicht aus Langeweile«, sorgte sich Willie Winters.

      »Soll ich sie an die frische Luft setzen lassen?« erkundigte sich Marty Nattels.

      »Sind Sie verrückt, Marty?«

      »Nee, ganz sicher nicht, Mister Winters.« Marty lächelte gewinnend. »Aber diesen Amateuren muß man immer gleich zeigen, wer der Herr im Hause ist.«

      »Sie nehmen den Mund reichlich voll, Marty.«

      »Lassen Sie mir freie Hand?«

      »Okay, aber verbrennen Sie sich nicht die Finger!« Winters lächelte schief.

      »Amateure!« Marty Nattels schnaubte verächtlich. »Wenn so was nach zwei Wochen Krankenhausaufenthalt wieder entlassen wird, ist das Hennen für immer gelaufen.«

      »Aber keinen Ärger unten im Club, Marty!«

      »So was erledige ich diskret, Mister Winters.« Marty freute sich darauf, seinem neuen Arbeitgeber mal zu zeigen, wie man »sowas« drüben in den Staaten regelte. Er verließ das Büro und machte sich auf den Weg, um seinem Chef einen kurzen Anschauungsunterricht zu liefern.

      Willie Winters fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er blieb vor dem Einwegspiegel stehen und beobachtete die kleine Nische, in der Lady Simpson Platz genommen hatte. Selbstverständlich saß ihr Butler zusammen mit ihr am Tisch, allerdings in einer Art, die seine Reserve Mylady gegenüber deutlich erkennen ließ.

      Winters fragte sich noch mal, warum die Alte wohl in seinen Club gekommen war. Was hatte dieser Besuch zu bedeuten? Suchte sie vielleicht Streit? Daran war Winters überhaupt nicht gelegen. Sein Club, dem eine Art verbotener Spielhölle zugeschaltet war, zeichnete sich nach außen hin durch vornehme Ruhe aus. Hier verkehrten nur Gäste, die gut betucht waren und sich auch einige Spielverluste leisten konnten.

      Da tauchte bereits Marty Nattels auf.

      Gut sah er aus, vertrauenswürdig und elegant. Winters beglückwünschte sich noch mal zu dieser Neuerwerbung aus den Staaten. Er hatte einiges vor und wollte seine Zusatzgeschäfte noch erheblich ausweiten. Dafür brauchte er einen Vollprofi, der sich in allen Tricks auskannte.

      Marty Nattels stand jetzt vor der Nische und beugte sich diskret zu Agatha Simpson hinunter. Er schien ihr einige deutliche Dinge zu sagen, denn die ältere Dame lehnte sich zurück und schaute Nattels prüfend und ungläubig an. Sie machte einen nervösen Eindruck. Winters hätte nur zu gern gewußt, welche Worte da gewechselt wurden. Agatha Simpson antwortete nämlich gerade.

      *

      »Sie sind ein Flegel, junger Mann«, sagte die Lady, wobei ihre tiefe Stimme fast schon wieder ein wenig freundlich klang. »Woher nehmen Sie eigentlich Ihre Frechheit?«

      »Wollen Sie’s genau wissen?« Nattels lächelte. Ihm war nicht anzumerken, daß er Mylady gerade massiv bedroht hatte.

      »Möglicherweise setzt der Herr auf seine Schnelligkeit und Tücke, Mylady«, schaltete sich Parker gemessen ein.

      »Damit kommen Sie der Sache schon näher.« Nattels nickte. »Ich bin tatsächlich schnell und tückisch. Ich schieße gern aus dem Hinterhalt und treffe immer.«

      »So jung und bereits so verdorben«, seufzte die Sechzigjährige. »Mister Parker, was soll man dazu sagen?«

      »Mister Nattels dürfte die hiesigen Verhältnisse nicht kennen«, antwortete Josuah Parker.

      »Was er eigentlich müßte«, sagte Agatha Simpson.

      »In der Tat, Mylady«, bestätigte Parker höflich und würdevoll.

      »So, und jetzt haben wir genug gequatscht«, fand Marty Nattels und lächelte gewinnend. »In zwei Minuten seid ihr draußen! Ist das klar?«

      »Welche Konsequenzen würden sich aus einer gewissen Zeitüberschreitung ergeben?« wollte Josuah Parker wissen.

      »Das würden Sie dann spätestens auf dem Heimweg merken«, drohte Nattels und lächelte erneut. »Nein, nein, keine Sorge, hier im Club wird Ihnen nichts passieren.«

      »Sind Sie sicher, junger Mann?« Lady Agatha nahm umständlich ihren Hut ab, der eine Art Kreuzung zwischen einem Südwester und Topfhut darstellte. Dazu zog sie eine der beiden langen Hutnadeln aus dem gelockten, weißen Haar.

      »Vollkommen СКАЧАТЬ