Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller - Scarlet Wilson страница 6

Название: Moonlight Romance Staffel 2 – Romantic Thriller

Автор: Scarlet Wilson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Moonlight Romance Staffel

isbn: 9783740943066

isbn:

СКАЧАТЬ tat ihr dieser Sachverhalt allerdings keineswegs leid. Im Gegenteil! Ihre Gefühle gegenüber Bernd hatten sich im Laufe der Zeit sogar intensiviert und damit eine breitere Basis gewonnen im Vergleich zur anfänglichen blinden Verliebtheit.

      Für sie war jedenfalls klar, dass Bernd und sie für immer zusammen gehörten. Er war der Mann ihres Lebens! Darüber hinaus war sie sicher, dass ihre Liebe zu ihm auch imstande wäre, stärkere Krisen zu überwinden. Warum fiel es ihr nur so schwer, ihm das Gleiche zuzutrauen?

      Aber stimmte es denn auch wirklich – oder machte sie sich nur etwas vor?

      »Doch, ja, es ist die Wahrheit. Sollte er wider Erwarten doch einmal – was Gott verhüten möge! – »ausrutschen« und in eine Affäre mit einer anderen Frau »hineinstolpern«, wäre ich in der Lage, ihm zu verzeihen – natürlich erst nach einer gewissen Zeit – und mein Leben weiterhin mit ihm zu teilen«, überlegte sie im Stillen. Dass sie selbst sich der Untreue schuldig machen könnte – diese Möglichkeit schloss sie allerdings kategorisch als Ding der Unmöglichkeit aus.

      Der Fahrer, der bemerkt zu haben schien, dass sein Fahrgast lieber schweigen wollte und in Gedanken versunken war, hatte die ganze Zeit über den Mund gehalten. So viel an Menschenkenntnis hatte er bereits erworben, dass er die Bedürfnisse seiner Kunden erkannte und ihnen Rechnung trug. Aber nun war die Fahrt beendet.

      »So, da sind wir!«, hörte Maja neben sich die sympathische Stimme des kurdischen Taxifahrers.

      Im ersten Augenblick stutzte die junge Lehrerin, fand jedoch sofort in die Gegenwart zurück. Sie riss sich zusammen, bezahlte die Rechnung, stieg aus und ließ sich ihren Rucksack von dem gut aussehenden, schwarzäugigen Fahrer, der etwa einen ganzen Kopf größer war als sie, aus dem Kofferraum holen.

      Dass der freundliche Fremde ihr für die Zukunft alles Gute und ihrer Tante gute und baldige Genesung wünschte, freute sie zwar – auch wenn sie sich absolut nicht daran erinnern konnte, ihm überhaupt von Claudias Gesundheitszustand erzählt zu haben. Oder irrte sie sich?

      Dann fiel ihr ein, dass er ein Medizinstudium in München erwähnt hatte, zu dessen Finanzierung er die Semesterferien benutzte, um als Taxifahrer Geld zu verdienen. Vielleicht hatte sie ihm im Anschluss daran vom Schlaganfall ihrer Tante erzählt? Zu erinnern vermochte sie sich allerdings nicht …

      Während sie Anstalten machte, auf die Haustür zuzugehen, rief sie ihm ihrerseits noch gute Wünsche, sein Studium betreffend, zu, als er erneut in den cremefarbenen Wagen stieg.

      Obwohl heller Tag war, wartete der junge Mann, bis Maja hinter der schweren Tür verschwunden war. Erst dann gab er Gas und fuhr davon. Das konnte sie schmunzelnd erspähen, als sie sich unbewusst noch einmal umdrehte, ehe die schwere Haustür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. Gleich darauf hatte sie den kurdischen Studenten aber auch schon wieder vergessen.

      Als sie die vier Stockwerke des grundsolide gebauten, alten ehemaligen Mietshauses, das seit etlichen Jahren in lauter modernisierte Eigentumswohnungen aufgeteilt worden war, hochstapfte – ein Aufzug sollte seit Jahren schon eingebaut werden – wurde ihr zunehmend beklommen zu Mute. Bei den zahlreichen Absichtserklärungen des Hausbesitzers, der selbst komfortabel im spanischen Marbella lebte, war es bisher geblieben.

      Angeblich war es technisch überaus schwierig, ja, »nahezu unmöglich«, einen Lift in dem bald hundertjährigen Gebäude zu installieren.

      Aber Maja und auch Tante Claudia besaßen doch allerhand Vergleichsmöglichkeiten in Schwabing und anderen Münchner Stadtteilen, wo es hervorragend gelungen war, einen bequemen Personenaufzug in altmodischen Treppenhäusern einzurichten.

      Auch in München wurden die Einwohner immer älter und viele sahen sich gezwungen, sich nur wegen der Treppenstufen eine andere Wohnung zu suchen, was wegen der exorbitanten Preise für Neubauten kaum möglich war – oder gleich und allzu oft gegen ihren Willen in ein Altenheim zu wechseln, weil ihre Beine dieser Belastung nicht mehr gewachsen waren.

      Maja hoffte inständig, dass Tante Claudia bald wieder auf dem Damm sein würde, um die Treppen bis in den vierten Stock zu bewältigen. Vom Wohnzimmer ihrer Wohnung aus ging es dann über eine Wendeltreppe noch ein weiteres Stockwerk in die Höhe hinauf. Aufs Dach nämlich, wo ein wunderschöner Garten angelegt war mit kleinen Bäumchen in Pflanzkübeln und einer Menge von Tontöpfen in verschiedenen Größen mit Stauden und Blumen in den verschiedensten Formen und großartigsten Farben.

      Ein überdachter Sitzplatz mit Tisch, samt etlichen Rattan-Stühlen und Liegen, dazu ein Elektrogrill machten die Großstadtidylle komplett. Maja jedenfalls hatte den phänomenalen Rundblick über die Dächer Münchens schon immer geliebt.

      Er reichte von den Alpen – bei Föhn hatte man den Eindruck, die Zugspitze direkt vor der Haustür zu haben – bis zu den vielen, architektonisch so verschiedenartigen Türmen von Kirchen, Klöstern, Hotels und anderen wichtigen Gebäuden. Dazwischen gab es ein Meer von roten und braunen Dächern; und dann waren da jeweils viele grüne Flecken und Flächen, nämlich einzelne Stadtteilparks, der Zoo und der alte Kastanienbestand entlang der sich durch die Stadt hindurch schlängelnden Isar. Und die riesige Parkanlage des »Englischen Gartens«, sowie den Alten und Neuen Botanischen Garten durfte man auch nicht vergessen.

      Als Maja vor Tante Claudias Tür stand, hoffte sie, dass Jens zuhause war. Wenn nicht, hatte er hoffentlich daran gedacht, den Schlüssel wie üblich unter die Fußmatte zu legen. Diese Methode hatten zwar weder Claudia noch Maja jemals für eine wirklich gute Idee gehalten. Aber Jens behauptete, jedem Dieb oder Einbrecher wäre es sowieso viel zu mühselig, die vier Etagen zu erklimmen.

      »Kein Gauner tut sich sowas an! Diese Kerle suchen sich ihre Opfer im Parterre, von wo aus sie schnell und leicht wieder abhauen können!«, hatte er schon oft die Bedenken von Mutter und Cousine beschwichtigt. Maja hätte es allerdings vorgezogen, wenn er den Wohnungsschlüssel trotzdem bei einem Nachbarn deponiert hätte.

      Sei’s drum! Die junge Frau bückte sich – den Rucksack, ein wahres Ungetüm wollte ihr auf einmal scheinen – hatte sie vorher abgesetzt – und ihre Finger tasteten unter dem Fußabstreifer herum.

      Kein Schlüssel. Folglich schien ihr Cousin sich in der Wohnung aufzuhalten. Umso besser! Maja beschloss, zu klopfen. Die Türklingel war ausgesprochen schrill und »geeignet, Tote aufzuwecken«, wie sie sich schon des Öfteren darüber lustig gemacht hatte. Also pochte sie gegen die dunkelbraune Eichenholztür; erst verhalten, dann immer stärker. Aber es rührte sich nichts. Hm.

      Auch als Maja ihr Ohr ans polierte Holz presste, konnte sie nicht den leisesten Ton aus der Wohnung vernehmen. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als zu läuten und damit zu riskieren, ihre Tante eventuell unsanft aus dem Schlaf zu reißen.

      Maja läutete einmal, zweimal, dreimal. Um zu demonstrieren, dass nicht ein Zeuge Jehovas oder ein lästiger Hausierer Einlass begehrte – gab’s die Letzteren überhaupt noch? – benutzte sie schließlich den »Code«, den sie schon als Kind benutzt hatte, sooft sie ihre Lieblingstante besucht hatte: dreimal kurz, dreimal lang klingeln. Sie wiederholte das Procedere insgesamt dreimal – vergebens. Es nützte nichts.

      Maja verzog das Gesicht. Ausgesprochen blöd das Ganze! Jens hatte doch gewusst, dass sie kommen würde. Und: Was war mit Tante Claudia? Lag sie womöglich hilflos im Bett – oder hatte ihr Cousin mit seiner Mutter, der es überraschenderweise sehr schnell um vieles besser ging, einen Spaziergang unternommen, von dem sie noch nicht zurückgekehrt waren?

      Maja vergönnte ihrer Tante selbstverständlich jede Besserung – aber eigenartig war das Ganze schon. Am Telefon hatte Jens sich angehört, als sei seine Mutter vollkommen hilflos und er wisse nicht, wie er sie neben Studium und Ferienjob СКАЧАТЬ