Название: Der Liebesschwur
Автор: Barbara Cartland
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland
isbn: 9781782136460
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Es waren die Kinder in Portugal, die Kinder der Bauern, deren Ernten zerstört worden waren! Die Armeen hatten sie verhungernd zurückgelassen. Sie hatten das Land verlassen, besonders die Franzosen, ohne etwas für die Einheimischen zurückzulassen.
Hungertod!
Es hatte ihn immer sehr bedrückt, obwohl er wußte, daß dies eine der unvermeidbaren Folgen des Krieges war.
Aber er hatte zu viel davon gesehen, um sich jetzt irren zu können.
Während er über das Mädchen nachgedacht hatte, hatte diese ihre Arbeit beendet. Jetzt zog sie mit zarter Bewegung das Laken über ihn und ergriff ihren Eimer mit den Kohlen.
„Warte!“ sagte der Graf. „Ich habe dich etwas gefragt und bisher noch keine Antwort erhalten. Wer bist du?“
„Meine Name ist Giselda, Mylord ... Giselda ... Chart.“
Das kurze Zögern, bevor sie ihren letzten Namen nannte, war dem Grafen nicht entgangen.
„Du bist an solche Arbeit nicht gewöhnt, nicht wahr?“
„Nein, Mylord, aber ich bin dankbar, daß ich sie habe.“
„Ist deine Familie arm?“
„Sehr arm, Mylord.“
„Wieviele seid ihr?“
„Meine Mutter und mein kleiner Bruder.“
„Ist dein Vater tot?“
„Ja, Mylord.“
„Und wovon habt ihr gelebt, bevor du hierher gekommen bist?“
Er hatte das Gefühl, als würden seine Fragen Giselda verärgern. Jedoch war sie nicht in der Position, die Antwort hierauf zu verweigern.
Der Eimer in ihrer Hand war so schwer, daß er ihren Körper auf der einen Seite hinunterzog. Als sie so vor ihm stand, konnte der Graf die Vertiefungen an ihrem Halsansatz sehen.
Sie war unterernährt - dessen war er sich ganz sicher - und die Blässe ihrer Haut zeugte davon, daß sie an Anämie litt.
„Stell den Eimer hin, wenn ich mit dir rede!“ befahl der Graf scharf.
Sie gehorchte ihm, und ihre großen Augen sahen ihn angstvoll an, als fürchtete sie sich vor dem, was er ihr nun sagen würde.
„Du verschwendest deine Talente, Giselda“, begann er nach einem kurzen Augenblick, „indem du hier Kamine abstaubst und zweifelsohne wohl auch Böden schrubbst, während deine Hände Heilkräfte besitzen.“
Giselda blieb regungslos stehen, und der Graf fuhr fort: „Ich werde mit der Haushälterin sprechen und ihr vorschlagen, daß du in Zukunft nur noch für mich zur Verfügung stehen sollst.“
„Ich glaube nicht, daß sie das gestatten wird, Mylord“, entgegnete Giselda. „Sie haben unten Mangel an Arbeitskräften. Daher war es mir möglich, hier Arbeit zu bekommen.“
„Ich bin nicht von der Einwilligung der Haushälterin abhängig“, erwiderte der Graf ein wenig arrogant. „Wenn sie nicht damit einverstanden ist, werde ich dich in meine persönlichen Dienste nehmen.“
Er dachte einen Augenblick nach.
„Das wird wahrscheinlich sowieso das Beste sein“, fuhr er dann fort. „Du wirst zweimal am Tag mein Bein verbinden müssen. Und es gibt zweifellos noch eine Menge Dinge, die eine Frau besser erledigen kann als ein Mann.“
„Ich ... bin Ihnen sehr dankbar, Mylord ... aber ... ich möchte doch lieber ... ablehnen.“
„Ablehnen? Warum solltest du ablehnen wollen?“
„Weil ich es nicht riskieren kann, meine Arbeit hier zu verlieren, Mylord.“
„Riskieren? Welches Risiko besteht hier denn?“
„Ich möchte nicht eines Tages auf die gleiche Weise entlassen werden, wie vorher Ihr Kammerdiener.“
Der Graf lachte.
„Wenn du glaubst, ich hätte Batley entlassen, dann irrst du dich gewaltig. Selbst wenn ich dies beabsichtigt hätte, bezweifle ich, ob er wirklich gehen würde. Er ist seit fünfzehn Jahren bei mir und kennt meine rauhe Sprache. Aber ich werde mich dir gegenüber ein wenig zurückhalten.“
Giselda hakte ihre Finger ineinander und sah den Grafen noch ängstlicher als vorher an.
„Was bedrückt dich denn nun wieder?“ fragte er sie. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß du es angenehmer findest, hier die Fußböden zu schrubben als die Krankenpflege für mich zu übernehmen.“
„Das ist nicht der Grund, Mylord.“
„Was dann?“
„Ich ... bin mir nicht im Klaren, was Sie mir an Lohn zahlen wollen.“
„Was verdienst du jetzt?“
„Zehn Schilling in der Woche, Mylord. Es ist ein guter Lohn. Aber German Cottage ist bekannt dafür, daß man hier gut bezahlt. Ich würde anderswo kaum ebenso viel verdienen.“
„Zehn Schilling?“ sagte der Graf. „Gut, ich werde dir doppelt so viel zahlen.“
Der Graf bemerkte das kurze Aufleuchten in ihren dunklen Augen. Dann jedoch streckte Giselda ihr Kinn vor und sagte:
„Ich möchte keine Almosen annehmen, Mylord!“
„Obwohl du es bitter nötig hast“, erwiderte der Graf trocken.
Die Röte stieg Giselda in ihre dünnen Wangen, und der Graf fuhr fort: „Ist dein Verdienst das einzige Geld, das in euer Haus kommt?“
„J ... Ja, Mylord.“
„Wovon habt ihr denn gelebt, bevor du hierher gekommen bist?“
„Meine Mutter... sie kann sehr kunstvoll sticken ... aber unglücklicherweise sind ihre Finger in der letzten Zeit sehr steif geworden. Daher kann sie im Augenblick nicht arbeiten.“
„Dann wirst du also ein Pfund in der Woche von mir annehmen.“
Er bemerkte das kurze Zögern, bevor Giselda antwortete: „Vielen Dank ... Mylord.“
„Du erhältst jetzt einen Wochenlohn“, erklärte der Graf. „In der oberen rechten Schublade liegt Geld. Und dann wirst du dich umziehen und mit mir den Lunch einnehmen. Bring gleich auch die Salbe mit, von der du mir erzählt hast.“
„Lunch mit Ihnen ... Mylord?“
„Genau, das habe ich gesagt.“
„Aber ... das ist nicht... recht, Mylord.“
„Warum СКАЧАТЬ