Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson
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Название: Moonlight Romance Staffel 1 – Romantic Thriller

Автор: Scarlet Wilson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Moonlight Romance Staffel

isbn: 9783740943684

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СКАЧАТЬ Pallin hätte mich abtreiben können, dachte Molly, hat es aber nicht getan, sonst hätte es mich nie gegeben.

      »Ich musste sehr viel Zeit investieren, um all das, was ich heute weiß, zu erfahren«, fuhr Toby Haggerty fort. »Man hält es nicht für möglich, aber die Geschichte hat auch eine unglaublich märchenhafte Komponente. Deine leibliche Mutter schaffte einen sagenhaften Neustart. Sie nahm keine Drogen mehr, schwor dem Dämon Alkohol ab, sah ein, dass sie für die Schauspielerei zu wenig Talent hatte, wurde Hostess und machte eines Tages die Bekanntschaft eines unermesslich reichen Mannes, der sich unsterblich in sie verliebte. Es war ihm egal, wer sie war, woher sie kam, was sie alles hinter sich hatte. Und ihr machte es nichts aus, dass er zwanzig Jahre älter war als sie. Für die beiden zählte nur das Hier und Jetzt, und er wollte nichts so sehr, als dass sie seine Frau wurde. Ihr Ja-Wort machte ihn überglücklich…«

      »Wie heißt der Mann?«, unterbrach Molly den Anwalt.

      »Carlos Careira«, gab Toby Haggerty zur Antwort. »Ein argentinischer Aristokrat. Achtbarster Hochadel. Schwer reich. Astronomisch reich sogar. Seine innigst geliebte Frau schenkte ihm in Argentinien, auf seinem riesigen Landsitz, eine liebreizende Tochter, die sie Raffaela nannten. Doch das Glück war nicht von langer Dauer, denn Carlos Careira wurde schon sehr bald sterbenskrank und verschied schließlich in den Armen seiner geliebten Gemahlin. Kurz nach seinem Tod verließ Agatha mit ihrer Tochter Argentinien und kehrte als sagenhaft reiche Frau nach England zurück.«

      Allmählich konnte Molly einen Handlungsbogen erkennen. Haggerty hatte gesagt, er sei verlobt. Mit Raffaela Careira etwa?

      Als sie ihn das fragte, sah er sie erstaunt an. »Donnerwetter, du hast ja Grips, Mädchen.«

      »Du hast die Absicht, sie zu heiraten.«

      »Ja«, bestätigte Toby Haggerty, »ich werde Raffaela Careira zur Frau nehmen.«

      »Die Tochter meiner leiblichen Mutter.«

      »Du sagst es.«

      »Obwohl sie dir allem Anschein nach nicht gefällt«, sagte Molly.

      Er zog die Schultern hoch. »Nun ja, sagen wir, bei ihr zählen andere Werte.«

      Ich kann mir vorstellen, welche Werte das sind, dachte Molly angewidert. Du willst dir das Careira-Vermögen erheiraten. »Wie alt ist Raffaela?«, wollte sie wissen.

      »Fünfzehn.«

      »Erst fünfzehn.«

      »Aber bereits voll entwickelt«, sagte Haggerty. »Zwar noch mit ein bisschen Babyspeck behaftet, aber das stört mich nicht. Sie wird ihn mit der Zeit verlieren. Und … wegen ihres Alters … Sie bleibt nicht ewig fünfzehn, wird älter – und dann …, dann wird geheiratet. Wir sind einander im Wort. Raffaela vergöttert mich. Ich werde dafür sorgen, dass das in den nächsten Jahren so bleibt. Sie ist ja so leicht zu beeindrucken – das dumme, hässliche Kind. Bedauerlicherweise wird ihre Mutter an unserer Hochzeit nicht mehr teilnehmen können.«

      »Wieso nicht?«

      »Sie hat in ihrer Jugend zu sehr Raubbau an ihrer Gesundheit betrieben, und das rächt sich nun«, erklärte Toby Haggerty ohne jedes Mitgefühl. »Ihr Körper präsentiert ihr jetzt die Rechnung für all die schweren Sünden, die sie begangen hat. Dagegen sind selbst die besten Ärzte machtlos. Agatha Careira ist ausgebrannt, ist nur noch eine leere Hülle. Sie wird noch in diesem Jahr von uns gehen.«

      »Weiß sie das?«

      Haggerty nickte. »Sie weiß es und sie blickt ihrem Ende erstaunlich gefasst entgegen. Eigentlich hält sie nur noch eines davon ab, jetzt schon für immer abzutreten … Sie will eine – mütterliche – Schuld begleichen, kann sich nicht verzeihen, dich damals zur Adoption freigegeben zu haben. Deshalb trug sie mir, dem Anwalt ihres Vertrauens, auf, dich ausfindig zu machen. Wir mussten eine Menge Geld in die Hand nehmen, um uns über Vorschriften hinwegsetzen, Gesetze umgehen und Vereinbarungen ausweichen zu können. Aber Geld spielt bei den Careiras ja keine Rolle – und glücklicherweise gibt es genug korrupte, bestechliche und raffgierige Menschen, die einem eifrig zur Hand gehen und die man sich in jeder erdenklichen Weise dienstbar machen kann, wenn für sie dabei genug herausspringt.« Er blies stolz seinen Brustkorb auf. »Ich habe dich gefunden … Und nun …«

      »Erben müssen sterben«, sagte Molly mit belegter Stimme gallig. »Agatha Careira, meine leibliche Mutter, möchte, dass ich sie beerbe.«

      »Du hast es erfasst«, gab Haggerty zu. »Raffaela und du – ihr sollt das riesige Careira-Vermögen zu gleichen Teilen bekommen.«

      »Was dir natürlich überhaupt nicht passt.«

      Toby Haggerty grinste böse. »Du sagst es.«

      »Du möchtest den Reichtum für dich allein haben.«

      »Für Raffaela und mich, genau«, bestätigte der Anwalt. »Wobei Raffaela genau genommen nur namentlich zählt. Verfügen werde natürlich ausschließlich ich über das Vermögen.« Er lachte. »Ich werde reicher als reich sein.«

      Molly hob den Kopf und sah zu der Schlinge hinauf.

      »Ist jetzt alles klar?«, fragte Haggerty eisig. »Können wir endlich den längst fälligen Schlussstrich ziehen?«

      »Angenommen ich verzichte auf mein Erbteil«, sagte Molly.

      »Ja, heute«, gab Haggerty zurück. »Um für den Augenblick dein bisschen Leben zu retten. Und später …«

      »Ich würde mich daran halten.«

      Haggerty schüttelte mit unerbittlicher Miene den Kopf. »Ich habe mich schon viel zu weit aus dem Fenster gelehnt, meine Liebe. Es gibt kein Zurück mehr. Weder für mich noch für dich. Du weißt zu viel. Ich möchte nicht mit der ständigen Gefahr leben, dass alles auffliegt. Immerhin war ich gezwungen, deinen Freund auszuschalten. Du glaubst doch selbst nicht, dass du auch das auf sich beruhen lassen würdest.« Er machte eine wegwerfende Geste. »Nichts da. Wir hatten unseren Spaß…«

      »Wir?«

      »Nun ja, wenn du so kleinlich sein willst … Ich hatte meinen Spaß«, schränkte er ein. »Ich bin halt ein verspielter Junge. Das war ich schon immer und werde es wohl nie ablegen. Es hat mir gefallen, mit dir zu spielen, dich zu gängeln, zu manipulieren, zu verstören, zu verwirren. Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Sache ihren Reiz verliert, und da muss man dann eben …« Er unterbrach sich. Es war genug geredet. »Auf den Hocker mit dir, Molly Stone!«, befahl er scharf. »Lassen wir den letzten Vorhang fallen. Beenden wir die Geschichte. Es wird kurz und schmerzlos sein, das verspreche ich dir. Ein Plumps – und aus. Wenn du hinterher noch ein bisschen zappelst, sind das nur noch unkontrollierte Muskelkontraktionen, die du nicht mehr spürst. Also … Mach den Sack zu, Molly. Wenn du es nicht tust …«

      Er hob das Messer und deutete mit unbewegter Miene an, ihr die Kehle durchzuschneiden. In Mollys Kopf spielte sich Unbeschreibliches ab. Sie wollte nicht sterben – alles in ihr lehnte sich verzweifelt gegen so ein frühes, gewaltsames Ende auf –, doch Toby Haggerty ließ sie nur zwischen Messer und Strick wählen.

      *

      In wenigen Augenblicken werde ich wieder mit Harry zusammen sein, dachte Molly bestürzt. Ihre Augen schwammen in Tränen.

      Sie zitterte am ganzen Leib. Ihre Kniescheiben vibrierten СКАЧАТЬ