Название: Winterfeuer
Автор: Heidi Cullinan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Minnesota Christmas
isbn: 9783958235687
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»Aber das ist es wirklich nicht, es ist nur –«
Kyle ballte alle Finger bis auf einen zur Faust und zielte mit dem Zeigefinger auf Paul. Und zwinkerte.
In seinem Inneren verspürte Paul einen seltsamen Ruck.
Kyle hob beide Hände und lächelte traurig. »Es ist in Ordnung. Wenn du nicht zu sauer auf mich bist, muss nichts weiter darüber gesagt werden, und ich verspreche, dass es nicht noch mal vorkommen wird.«
Paul fühlte sich schwindelig und aus der Bahn geworfen. »Ich bin überhaupt nicht sauer, aber ich will nicht, dass du denkst…« Paul wusste nicht, wie er seinen Satz beenden sollte.
Kyle hatte sein Handy hervorgezogen und wischte über das Display seines Smartphones. »Ich entschuldige mich im Voraus für meinen Terminkalender. Viele Nachtschichten. Für mich wäre der Dienstagabend am besten, aber wenn du da andere Pläne hast, kann ich sicher noch ein Zeitfenster finden.«
Nein, Paul hatte keine verdammten Pläne. »Dienstag passt.«
»Toll. Wäre sieben okay? Etwas spät fürs Abendessen, tut mir leid, aber ich muss bis sechs arbeiten.«
»Okay.« Es kam ihm vor, als wäre alles, was er Kyle zu sagen hatte, okay und in Ordnung.
»Du stehst jetzt in meinem Kalender. Wo willst du dich treffen? Im Café, wie Corrina vorgeschlagen hat?«
Das schien sicher und neutral zu sein und war ein öffentlicher Ort. »Klar.«
Kyle steckte sein Handy weg und zog seine Handschuhe aus den Hosentaschen. »Super. Ich kann einen Großteil der Schablonenausschnitte zu Hause machen und wenn das erledigt ist, könnte den Rest jeder andere auch schaffen. Oder ich könnte vorbeikommen, wenn du nicht arbeitest.«
Jetzt kam sich Paul wie ein Arsch vor. »Keine große Sache.«
Kyle war verlegen, zurückhaltend und… süß. Worauf Paul jetzt nicht länger achten würde. »Danke. Das ist… nett von dir.«
Trotz seiner Panik darüber, welcher Schalter in ihm umgelegt worden war, dass er Kyle unangemessen attraktiv fand, konnte Paul es nicht ertragen, wie unbehaglich sich Kyle fühlte. »Ehrlich, das ist es nicht. Die Skulpturen waren umwerfend. Und die…« Er errötete, als er sich selbst das Wort abschnitt, bevor er sagen konnte, dass die Sexnachrichten heiß gewesen waren. »Es ist in Ordnung. Schon okay. Im Ernst.«
Jetzt funkelten Kyles Augen auf geheimnisvolle, wissende Art, die ihn wie den Typ Mann erscheinen ließ, der Paul Textnachrichten darüber schickte, wie er ihm einen blasen würde, bis er sich nicht länger auf den Beinen halten konnte. Ein Lächeln, das Paul leicht hart werden ließ und all seine Ermahnungen, Kyle nicht süß zu finden, augenblicklich aus seinem Kopf verbannte. Das hier war nicht süß. Das war… heiß.
Es war nicht möglich, dass der tuntige Kyle Parks heiß war, aber, Scheiße, genau das war er.
Kyle salutierte und zwinkerte. »Bis Dienstag.« Er verließ den Laden.
Ein wenig erregt und verwirrt zog Paul sein Handy hervor und sah, dass er eine neue Nachricht von einer unbekannten Nummer hatte. Es war ein Emoji – eins dieser Bilddinger, die Frankie manchmal verschickte. Ein kleiner Schneemann.
Warum zum Teufel das ausreichte, um Paul am Ende doch hart werden zu lassen, konnte er nicht einmal im Ansatz erklären.
***
Sobald Kyle außer Sichtweite der Eingangstür war, tauchte Corrina unter dem Überhang des leeren Gebäudes neben Logan Design and Repair auf. Sie grinste ihn an, als wäre er mit einem Sack Bargeld entkommen. »Also. Das lief doch gut, denkst du nicht?«
Kyle war nicht sicher. Er rieb über den Handrücken seines Fäustlings, während er über die Schulter zum Gebäude sah. »Hat sich komisch angefühlt. Im Grunde hab ich gelogen.«
»Ach, pst. Paul erfordert ein wenig Arbeit, das ist alles. Du lügst nicht. Du legst eine Spur.« Sie nahm seinen Arm und lehnte sich verschwörerisch zu ihm, während sie durch den Schnee zur Bibliothek stapften. »Jetzt ist es Zeit für Phase zwei.«
Kyle kam immer noch nicht darüber hinweg, wie militärisch diese Kampagne war. »Informationsbeschaffung, richtig? Ich bin immer noch nicht sicher, was du damit meinst.«
»Ich meine damit, dass du einen Crashkurs über Paul Jansen nehmen musst. Zu lernen, was ihm gefällt und was nicht.«
Das war schwer anzufechten, insbesondere da Kyles gewöhnliche Taktik von Mach einen auf nett und flirte ihn nirgendwohin gebracht hatte. Andererseits hatte er fast geglaubt, dass Paul eben doch interessiert war, besonders zum Schluss. »Okay. Wo fangen wir an?«
»Das meiste kann ich dir in einer E-Mail schicken, aber für das Wichtigste brauchen wir die Bibliothek.«
»Die Bibliothek?«, wiederholte Kyle, doch Corrina drängte ihn vorwärts, als würde das, was auch immer sie erwartete, verschwinden, wenn sie nicht rechtzeitig kämen.
Als sie das Gebäude betraten, erhob sich Gabriel von der Ausleihtheke und grinste sie an, als sie sich den Schnee von den Jacken klopften. »Und? Wie ist es gelaufen?«
»Ein exzellenter Start.« Corrina legte ihre durchnässte Mütze in das Regalfach über den Jacken und Mänteln. »Hast du vorbereitet, worum ich dich gebeten habe?«
»Das habe ich in der Tat und sie in Kyles Namen ausgeliehen.« Gabriel bedachte Kyle mit einem Blick über den Rand seiner Brille. »Allerdings kann ich sie dir nicht aushändigen, bis du die Gebühr bezahlt hast, da sie zehn Dollar überschreitet. Bibliotheksvorschrift.«
»Was willst du mir denn geben?«, fragte Kyle.
»DVDs.« Corrina tätschelte Kyles Schulter. »Paul liebt die Filme von Lifetime das ganze Jahr über, aber zu Weihnachten wird er besonders maßlos.«
»Corrina hat die Auswahl getroffen – ich möchte nicht, dass du denkst, ich würde den Datenschutz unserer Stammkunden untergraben, indem ich seine Lieblingsfilme selbst herausgebe.« Gabriel schürzte die Lippen. »Das mit der Gebühr meine ich übrigens ernst. Du schuldest mir sogar über zwanzig Dollar.«
Kyle zog seine Brieftasche hervor und reichte Gabriel einen Zwanziger. »Ich muss mir also einen Haufen kitschiger Liebesfilme reinziehen?« Und Paul mag die?
Linda Kay hatte, begeistert über ihre Sonderbehandlung, in Gabriels Büro einen Film geguckt, während sie auf Kyle gewartet hatte, und flirtete mit ihm, als sie sich verabschiedeten. Kyle verließ die Bibliothek mit seiner Schwester, seinem Stapel DVDs und der Quittung seiner Gebühren, wobei ein roter Kreis um die Bemerkung gezogen war, dass er noch $5,65 nachzuzahlen hatte.
Fürs Mittagessen hielten sie beim Café, in dem Linda Kay abwechselnd die Handlung des Kinderfilms, den sie angesehen hatte, während sie gewartet hatte, wiedergab und Melodien aus ihren Lieblingssendungen sang. Sobald sie wieder im Auto saßen und auf dem Weg nach Hause waren, wühlte sich Linda Kay durch die DVDs, die Kyle ausgeliehen hatte. »Warum hast du diese ganzen Filme?«
Kyle war nicht sicher, wie er das erklären sollte. »Gabriel wollte, dass ich sie mal ausprobiere.«
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