Ãœberrascht von Freude. C. S. Lewis
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Название: Ãœberrascht von Freude

Автор: C. S. Lewis

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783765571510

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      DRITTES KAPITEL

      Mountbracken und Campbell

      Denn all diese schönen Leute in der Halle standen in der Blüte ihrer Jugend; es gab niemand Glücklicheren unter dem Himmel; der von edelster Art unter ihnen war ihr König. Es wäre eine schwere Aufgabe, heute in irgendeinem Schloss eine so liebliche Gesellschaft zu finden.

       Gawain und der Grüne Ritter

      Wenn ich von meiner näheren Verwandtschaft spreche, dann erinnert mich das daran, wie sehr der Gegensatz zwischen den Lewis’ und den Hamiltons meine Jugend beherrschte. Für mich begann es mit den Großeltern. Mein Großvater Lewis, taub, langsam, Psalmenmelodien summend, sehr besorgt um seine Gesundheit und stets beflissen, die Familie daran zu erinnern, dass er nicht mehr lange bei ihr weilen werde, steht meiner Großmutter Hamilton gegenüber, einer Witwe mit scharfer Zunge und scharfem Geist, die, jeder Zoll eine Warren und der Konvention gegenüber so gleichgültig, wie es nur eine alte südirische Aristokratin sein konnte, voller häretischer Ansichten steckte (zum allgemeinen Entsetzen war sie gar eine Verfechterin der Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien) und mit einem halben Hundert Katzen zur Gesellschaft in einem alten verfallenen Haus lebte. Wie oft sie wohl auf einen arglosen Konversationsvorstoß geantwortet hat mit: „Du redest großen Unsinn“?

      Wäre sie ein wenig später geboren worden, so wäre sie, glaube ich, bestimmt Sozialistin geworden. Vagen Floskeln hielt sie rücksichtslos nachprüfbare Tatsachen entgegen und wenn ihr jemand mit abgedroschenen Maximen kam, bestand sie unnachgiebig darauf, dass er seine Äußerungen durch Beweise stützte. Verständlich, dass die Leute sie als exzentrisch bezeichneten.

      Wenn ich eine Generation weiter gehe, finde ich denselben Gegensatz. Onkel Joe, der ältere Bruder meines Vaters, lebte mit seiner Familie, zwei Jungen und drei Mädchen, ganz in unserer Nähe, als wir noch im alten Haus wohnten. Sein jüngster Sohn war mein erster Freund, doch wir entfernten uns voneinander, als wir älter wurden. Onkel Joe war ebenso klug wie freundlich, und mich mochte er besonders. Worüber unsere Eltern in jenem Haus redeten, erinnere ich mich nicht, für mich waren das einfach „Erwachsenengespräche“ – über Leute, Geschäfte, Politik und Gesundheit, nehme ich an.

      Doch Onkel Gussie – der Bruder meiner Mutter, A. W. Hamilton – sprach mit mir, als ob wir Gleichaltrige wären. Damit meine ich, dass er über Gegenständliches redete. Er brachte mir alle naturwissenschaftlichen Kenntnisse bei, die ich damals schon aufnehmen konnte; und er tat es klar, eifrig und ohne alberne Witze und Herablassung; es machte ihm offensichtlich genauso viel Spaß wie mir. So verschaffte er mir den intellektuellen Hintergrund für meine Lektüre der Bücher von H. G. Wells. Ich glaube nicht, dass er für mich als Person auch nur halb so viel übrig hatte wie Onkel Joe; aber gerade das war es, was mir gefiel (ob man das nun eine Ungerechtigkeit nennt oder nicht). In unseren Gesprächen konzentrierten wir uns nicht aufeinander, sondern auf das Thema.

      Von seiner kanadischen Frau habe ich bereits gesprochen. Auch bei ihr fand ich die Eigenschaften, die mir bestens gefielen – ein unveränderliches, freundliches Willkommen ohne jede Sentimentalität, einen unverdorbenen Menschenverstand und die wenig augenfällige Gabe, zu jeder Zeit alle Dinge so heiter und angenehm zu machen, wie es die Umstände erlaubten: Wenn etwas fehlte, kam man auch ohne aus und machte das Beste daraus.

      Die Neigung der Lewis’, alte Wunden aufzureißen und schlafende Hunde zu wecken, war ihr ebenso fremd wie ihrem Mann.

      Doch wir hatten noch andere Verwandte, die viel mehr für uns bedeuteten als unsere Tanten und Onkel. Weniger als eine Meile von unserem Haus entfernt stand das größte Haus, das ich damals kannte – nennen wir es Mountbracken. Dort lebte Sir W. E.

      Lady E. war eine Cousine ersten Grades meiner Mutter und vielleicht ihre beste Freundin; und zweifellos geschah es um meiner Mutter willen, dass sie die heroische Aufgabe auf sich nahm, meinen Bruder und mich zu zivilisieren. Wann immer wir zu Hause waren, bestand eine generelle Einladung zum Mittagessen in Mountbracken. Fast ausschließlich darauf ist es zurückzuführen, dass wir nicht als Wilde aufwuchsen. Das verdanken wir nicht nur Lady E. (Cousine Mary), sondern ihrer ganzen Familie. Jahr für Jahr wurden wir mit Wanderungen, Autofahrten (die damals etwas aufregend Neues waren), Picknicks und Einladungen ins Theater überhäuft, und das alles mit einer Freundlichkeit, die auch unser ungehobeltes Benehmen, unsere Lautstärke und unsere Unpünktlichkeit nicht ermüdeten. Wir fühlten uns dort fast ebenso zu Hause wie in unserem eigenen Haus, nur mit dem großen Unterschied, dass wir uns an ein gewisses Maß an guten Manieren halten mussten. Was ich über Höflichkeit und Savoir-faire weiß (viel ist es nicht), lernte ich in Mountbracken.

      Sir W. (Cousin Quartus) war der älteste von mehreren Brüdern, die gemeinsam eines der wichtigsten Industrieunternehmen in Belfast besaßen. Er gehörte zu genau der Klasse und Generation, die man heute durch Galsworthys „Forsytes“ kennt. Doch falls Cousin Quartus nicht ganz und gar aus der Art schlug (was natürlich sein kann), ist diese Vorstellung äußerst ungerecht. Nie hat es jemanden gegeben, der weniger Ähnlichkeit mit einer galsworthyschen Figur hatte. Er war großherzig, kindlich, von tiefer und religiöser Demut und wohltätig im Übermaß. Niemand hätte sich seiner Verantwortung für seine Angestellten bewusster sein können. Er besaß eine gehörige Portion jungenhafter Ausgelassenheit; gleichzeitig hatte ich stets den Eindruck, dass der Gedanke der Pflicht sein Leben bestimmte. Seine eindrucksvolle Gestalt, sein grauer Bart und sein auffallend attraktives Profil ergeben ein Bild, an das ich mich stets mit Verehrung erinnern werde.

      Äußere Schönheit war tatsächlich den meisten Mitgliedern dieser Familie zu eigen. Cousine Mary war das Urbild der schönen alten Dame mit ihrem silbernen Haar und ihrem angenehmen südirischen Akzent, der mit dem, was sich Ausländer unter dem irischen Dialekt vorstellen, so wenig gemein hat wie die Sprache eines Gentleman aus dem schottischen Hochland mit dem Jargon der Slums von Glasgow.

      Doch die drei Töchter kannten wir am besten. Alle drei waren schon „erwachsen“, standen uns aber im Alter näher als alle anderen Erwachsenen, die wir kannten, und alle drei waren auffallend hübsch. H., die Älteste und Ernsthafteste, war eine Juno, eine dunkle Königin, die in gewissen Augenblicken wie eine Jüdin aussah. K., die das Profil ihres Vaters geerbt hatte, ähnelte mehr einer Walküre (obwohl sie, glaube ich, alle drei gute Reiterinnen waren). In ihrem Gesicht lag etwas von der feinen Wildheit eines Rassepferdes, eine indignierte Feinheit der Nüstern, die den Eindruck gab, als wollte jeden Augenblick ein Ausdruck exquisiter Verachtung auf ihre Züge treten. Sie besaß das, was die Eitelkeit meines eigenen Geschlechts „männliche“ Ehrlichkeit nennt; kein Mann war je ein treuerer Freund.

      Was die Jüngste, G., angeht, kann ich nur sagen, dass sie die schönste Frau war, die ich je gesehen habe, vollkommen in Gestalt und Farbe und Stimme und jeder Bewegung – doch wer kann Schönheit beschreiben?

      Vielleicht belächelt der Leser dies als fernes Echo einer frühreifen Schwärmerei, aber darin täuscht er sich. Manchmal ist Schönheit so unübersehbar, dass keine Brille solcher Art nötig ist, um sie zu offenbaren; selbst das achtlose und objektive Auge eines Kindes kann sie sehen. (Die erste Frau, die mein Blut in Wallung brachte, war eine Tanzlehrerin in einer Schule, von der in einem späteren Kapitel die Rede sein wird.)

      In mancher Hinsicht hatte Mountbracken Ähnlichkeit mit dem Haus unseres Vaters. Auch dort fanden wir Dachspeicherkammern, verschwiegene Räume und endlose Bücherregale. Anfangs, als wir erst zu einem Viertel gezähmt waren, vernachlässigten wir oft unsere Gastgeberinnen und stöberten allein umher; auf diese Weise fand ich auch Lubbock Ants, Bees, and Wasps. Doch in anderer Hinsicht war es auch ganz anders. Das Leben dort war geräumiger und bedächtiger als bei uns; es glitt dahin wie ein Boot, während es bei uns holperte wie ein Leiterwagen.

      Freunde und Freundinnen in unserem Alter hatten wir keine. Das ist teilweise eine natürliche Folge unseres Internatsbesuchs; СКАЧАТЬ