Gedichte. Фридрих Шиллер
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Gedichte - Фридрих Шиллер страница 21

Название: Gedichte

Автор: Фридрих Шиллер

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027207459

isbn:

СКАЧАТЬ der Lebende hat Recht.

      Freunde, es gibt glücklichere Zonen,

      Als das Land, worin wir leidlich wohnen,

      Wie der weitgereiste Wandrer spricht.

      Aber hat Natur uns viel entzogen,

      War die Kunst uns freundlich doch gewogen,

      Unser Herz erwarmt an ihrem Licht.

      Will der Lorbeer hier sich nicht gewöhnen,

      Wird die Myrte unsers Winters Raub,

      Grünet doch, die Schläfe zu bekrönen,

      Uns der Rebe muntres Laub.

      Wohl von größern Leben mag es rauschen,

      Wo vier Welten ihre Schätze tauschen,

      An der Themse, auf dem Markt der Welt.

      Tausend Schiffe landen an und gehen,

      Da ist jedes Köstliche zu sehen,

      Und es herrscht der Erde Gott, das Geld.

      Aber nicht im trüben Schlamm der Bäche,

      Der von wilden Regengüssen schwillt,

      Auf des stillen Baches ebner Fläche

      Spiegelt sich das Sonnenbild.

      Prächtiger, als wir in unserm Norden,

      Wohnt der Bettler an der Engelspforten,

      Denn er sieht das ewig einz'ge Rom!

      Ihn umgibt der Schönheit Glanzgewimmel,

      Und ein zweiter Himmel in den Himmel

      Steigt Sanct Peters wunderbarer Dom.

      Aber Rom in allem seinem Glanze

      Ist ein Grab nur der Vergangenheit;

      Leben duftet nur die frische Pflanze,

      Die die grüne Stunde streut.

      Größres mag sich anderswo begeben,

      Als bei uns in unserm kleinen Leben;

      Neues – hat die Sonne nie gesehn.

      Sehn wir doch das Große aller Zeiten

      Auf den Brettern, die die Welt bedeuten,

      Sinnvoll still an uns vorübergehn.

      Alles wiederholt sich nur im Leben,

      Ewig jung ist nur die Phantasie;

      Was sich nie und nirgends hat begeben,

      Das allein veraltet nie!

      Die Freundschaft

      Freund! genügsam ist der Wesenlenker –

      Schämen sich kleinmeisterische Denker,

      Die so ängstlich nach Gesetzen spähn –

      Geisterreich und Körperweltgewühle

      Wälzet eines Rades Schwung zum Ziele;

      Hier sah es mein Newton gehn.

      Sphären lehrt es, Sklaven eines Zaumes,

      Um das Herz des großen Weltenraumes

      Labyrinthenbahnen ziehn –

      Geister in umarmenden Systemen

      Nach der großen Geistersonne strömen,

      Wie zum Meere Bäche fliehn.

      War's nicht dies allmächtige Getriebe,

      Das zum ew'gen Jubelbund der Liebe

      Unsre Herzen an einander zwang?

      Raphael, an deinem Arm – o Wonne!

      Wag' auch ich zur großen Geistersonne

      Freudigmuthig den Vollendungsgang.

      Glücklich! glücklich! dich hab' ich gefunden,

      Hab' aus Millionen dich umwunden,

      Und aus Millionen mein bist du

      Laß das Chaos diese Welt umrütteln,

      Durcheinander die Atomen schütteln;

      Ewig fliehn sich unsre Herzen zu.

      Muß ich nicht aus deinen Flammenaugen

      Meiner Wollust Wiederstrahlen saugen?

      Nur in dir bestaun' ich mich –

      Schöner malt sich mir die schöne Erde,

      Heller spiegelt in des Freunds Geberde

      Reizender der Himmel sich.

      Schwermuth wirft die bangen Thränenlasten,

      Süßer von des Leidens Sturm zu rasten,

      In der Liebe Busen ab;

      Sucht nicht selbst das folternde Entzücken

      In des Freunds beredten Strahlenblicken

      Ungeduldig ein wollüst'ges Grab?

      Stünd' im All der Schöpfung ich alleine,

      Seelen träumt' ich in die Felsensteine,

      Und umarmend küßt' ich sie –

      Meine Klagen stöhnt' ich in die Lüfte,

      Freute mich, antworteten die Klüfte,

      Thor genug! der süßen Sympathie.

      Todte Gruppen sind wir – wenn wir hassen,

      Götter – wenn wir liebend uns umfassen!

      Lechzen nach dem süßen Fesselzwang –

      Aufwärts durch die tausendfachen Stufen

      Zahlenloser Geister, die nicht schufen,

      Waltet göttlich dieser Drang.

      Arm in Arme, höher stets und höher,

      Vom Mongolen bis zum griech'schen Seher,

      Der sich an den letzten Seraph reiht,

      Wallen wir, einmüth'gen Ringeltanzes,

      Bis sich dort im Meer des ew'gen Glanzes

      Sterbend untertauchen Maß und Zeit. –

      Freundlos war der große Weltenmeister,

      Fühlte Mangel – darum schuf er Geister,

      Sel'ge Spiegel seiner Seligkeit!

      Fand das höchste Wesen schon kein gleiches,

      Aus dem Kelch des ganzen Seelenreiches

      Schäumt ihm – die Unendlichkeit.

      Kleinigkeiten

Der epische Hexameter

      Schwindelnd trägt er dich fort auf rastlos strömenden Wogen,

      Hinter dir siehst du, du siehst vor dir nur Himmel und Meer.

Das Distichon

      Im Hexameter steigt des Springquells flüssige Säule,

      Im Pentameter drauf fällt sie melodisch herab.

Die achtzeilige Stanze

      Stanze, dich schuf die Liebe, die zärtlich schmachtende – dreimal

      Fliehest du schamhaft und kehrst dreimal verlangend zurück.

Der Obelisk

      Aufgerichtet hat mich auf hohem Gestell der Meister.

      Stehe, sprach er, und ich steh' ihm mit Kraft und mit Lust.

Der Triumphbogen

      Fürchte nicht, sagte der Meister, des Himmels Bogen; ich stelle

      Dich СКАЧАТЬ