Das Amulett Staffel 3 – Liebesroman. Patricia Vandenberg
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Название: Das Amulett Staffel 3 – Liebesroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Das Amulett Staffel

isbn: 9783740934972

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СКАЧАТЬ Schwäche zu verbergen. Annette war erschüttert. Fürsorglich geleitete sie Almut zu einem Sessel.

      »Mami blutet«, sagte Jasmin ängstlich.

      »Es ist nur eine Schramme«, beruhigte Annette das Kind. »Zeigst du mir das Bad, Jasmin, damit ich das Blut abwaschen kann?«

      »Mein Bruder wird bald kommen. Er würde sich erschrecken«, wehrte Alrnut ab. Aber da ging schon die Tür auf, und gleich darauf erschien Magnus von Thalau. Verblüfft und bestürzt betrachtete er das Bild, das sich seinen Augen bot. Nur einen Moment sah er Annette an, dann beugte er sich liebevoll besorgt zu seiner Schwester hinab.

      »Mami ist gefallen, Onkel Magnus«, erklärte Jasmin, »aber die liebe Tante kam ganz rasch.«

      Annette errötete, als sie so genannt wurde. »Zufällig bemerkte ich es«, setzte sie verlegen hinzu.

      »Herzlichen Dank«, sagte er leise. »Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein, daß ich Sie noch nicht begrüßt habe.«

      »Wenn es Ihnen recht ist, hole ich jetzt meine Hausapotheke«, schlug sie vor.

      »So was haben wir doch auch«, meinte er. »Hast du Schmerzen, Almut?«

      »Nein, nein«, wehrte sie ab. »Aber vielleicht dürfen wir Fräulein Lorenzen zum Tee bitten.«

      »Ja, du sonst dableiben«, mischte sich Jasmin ein. »Du warst so lieb. Wie heißt du?«

      »Annette.«

      Zutraulich griff das Kind nach ihrer Hand. »Jetzt zeig ich dir das Bad. Bist du Krankenschwester?«

      Ein unergründlicher Blick aus Magnus von Thalaus Augen tauchte Annettes Gesicht in dunkle Glut.

      »Ein wenig verstehe ich schon davon«, erwiderte sie befangen.

      Außer einer Schramme war der Sturz Almuts glücklicherweise glimpflich verlaufen. Eine halbe Stunde später konnten sie sich

      um den Teetisch setzen, und nun erst ließ Annette unauffällig den Blick durch den Raum schweifen, der außerordentlich geschmackvoll eingerichtet war. Alles strahlte Harmonie aus, auch das Verhältnis zwischen den Geschwistern, und daß Magnus von Thalau das Kind zärtlich liebte, blieb Annette ebenfalls nicht verborgen.

      Sie hatte schnell begriffen, daß Almut nicht bemitleidet werden wollte, und stellte sich darauf ein.

      »Ich werde mich jetzt verabschieden«, entschloß sich Annette. »Falls Sie Thilde brauchen, sagen Sie mir bitte Bescheid.«

      Magnus von Thalau begleitete sie hinaus. »Bleib du bei Mami«, sagte er zu Jasmin, die ihnen nachlief.

      Die Kleine machte ein enttäuschtes Gesicht. »Kommst du bald wieder, Annette?« fragte sie bittend.

      »Gern, wenn es deiner Mami recht ist«, erwiderte sie.

      »Das ist wirklich ein Kompliment«, sagte Magnus. »Jasmin ist sonst nicht so zutraulich. Ich möchte mich nochmals bei Ihnen bedanken, gnädiges Fräulein. Meine Schwester hat ein Augenleiden«, fügte er erklärend hinzu.

      »Kann man ihr denn nicht helfen?« fragte Annette beklommen.

      »Ich hoffe sehr, daß es möglich ist. Sie ist dadurch sehr scheu. Bitte, verstehen Sie das.«

      »Sie meinen, daß sie es falsch auffassen könnte, wenn ich mich ein wenig um sie kümmere?« meinte Annette enttäuscht. »Ich würde es sehr gern tun. Ich bin ja auch viel allein.«

      Sie mußte noch lange an seinen eigentümlichen Blick denken, den er ihr nach dieser Bemerkung zugeworfen hatte. War nun eine Brücke geschlagen, oder gab sie sich falschen Hoffnungen hin?

      *

      Zwei Tage vergingen, ohne daß sic den Mut hatte, zum Nachbarhaus hinüberzugehen. Es war wieder trübes, regnerisches Wetter. Sie war lustlos und unruhig und beschloß einen Brief an Felicia zu schreiben.

      Zuerst wußte sie nicht, wie sie anfangen sollte, aber dann flossen ihr die Worte plötzlich nur so aus der Feder.

      »Die Thalaus sind eingezogen. Welch ein bedauerliches Schicksal hat diese junge Frau zu tragen. Wußtest du übrigens, daß sie seine Schwester ist? Sie hat eine reizende kleine Tochter, und neulich hatten wir Gelegenheit, uns kennenzulernen.«

      Dann schilderte sie diese Begebenheit und fuhr fort: »Wie glücklich sollte man doch sein, wenn man gesund ist. Welches Wunder könnte das Amulett schon noch bewirken, wenn es echt wäre. Nun staunst du wohl, aber ich will es dir nicht verheimlichen, daß ich einem Gauner aufgesessen bin. Du hattest völlig recht mit deiner Antipathie. Ich habe Lehrgeld zahlen müssen.«

      Soweit war sie gekommen, als es an der Tür läutete. Draußen stand Jasmin.

      »Störe ich dich?« fragte sie schelmisch. »Ich wollte dich mal besuchen. Der Onkel Doktor ist da, und mir ist es langweilig.«

      »Geht es deiner Mami nicht gut?« fragte Annette erschrocken.

      »So wie immer«, erwiderte Jasmin. »Es ist doch wegen der Augen. Es ist schlimm. Warum besuchst du uns denn nicht?«

      »Vielleicht wäre es deiner Mami lästig«, meinte Annette.

      »Iwo«, erwiderte Jasmin unbekümmert, »sie denkt bloß, daß du etwas Besseres vorhast. Was machst du den ganzen Tag?«

      »Mir ist es auch langweilig«, gab sie seufzend zu.

      »Dann spiel doch mit mir«, schlug Jasmin vor.

      »Weiß deine Mami, daß du hier bist?« fragte Annette.

      »Jetzt ist sowieso der Professor da«, beruhigte sie Jasmin. »Hören wir, wenn er wegfährt? Was könnten wir spielen?«

      »Schauen wir mal, was wir noch dahaben«, sagte Annette nach kurzem Zögern.

      *

      Jasmin klatschte beim Anblick der hübschen Spielsachen in die Hände. »Gehört das alles dir?« fragte sie staunend.

      »Meiner Schwester.«

      »Wann lerne ich sie kennen?« fragte Jasmin.

      »Wenn sie wieder daheim ist.«

      »Ich freue mich schon«, strahlte das Kind.

      Eine jähe Eifersucht überfiel Annette.

      »Dann wirst du sie sicher mehr liebhaben als mich«, meinte sie bekümmert.

      Jasmin betrachtete sie aufmerksam. »Nein, das glaube ich nicht«, widersprach sie. »Ich mag dich nämlich sehr gern.«

      Annette streichelte das seidige Haar des Kindes. Ganz plötzlich erwachte in ihr der Wunsch, auch ein Kind zu haben, das ihr gehörte, und das sie liebhaben konnte.

      *

      »Sie wollen mir nur Mut machen, Herr Professor«, sagte Almut von Thalau resigniert. »Es ist doch alles vergeblich.«

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