Название: Eine Spur von Verbrechen
Автор: Блейк ПирÑ
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Keri Locke Mystery
isbn: 9781640292819
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„Nun, ich bin nicht sicher, ob es überhaupt einen Unterschied macht. Wir wissen fast nichts und haben nicht viel Zeit. Ob er nun wirklich verrückt ist oder es nur vorgibt, fest steht, dass das Treffen schon in ein paar Stunden stattfinden soll.“
„Ich sehe das etwas anders“, sagte Keri daraufhin. Sie widersprach ihrem Partner nicht gerne vor versammelter Mannschaft, auch weil es zwischen ihnen gerade Probleme gab, aber darum durfte es jetzt nicht gehen. Es ging um den Fall und um das Leben dieses Mädchens. Keri hatte sich noch nie zurückhalten können, wenn es um einen Fall ging und jetzt würde sie damit bestimmt nicht anfangen.
„Ich weiß auch nicht, ob der Kidnapper es ernst meint, aber ich glaube, dass es einen großen Unterschied macht. Ehrlich gesagt würde ich es bevorzugen, wenn er kein religiöser Fanatiker ist und es ihm rein um das Lösegeld geht. Dann wäre es mit der Transaktion getan. Dieses Szenario ist viel kalkulierbarer. Er würde heute Nacht garantiert erscheinen, um sein Geld zu holen und er würde Jessica nichts antun, weil er sonst leer ausgeht.“
„Aber du glaubst das nicht?“, fragte Ray. Er kannte Keri ebenso gut wie sie ihn.
„Ich bin skeptisch. Ich denke, es ist möglich, dass er die Zahlungsanweisungen so direkt gestellt hat, weil er alles andere selbst nicht glaubt und sich nur eine Geschichte ausgedacht hat. Aber was ist, wenn er wirklich verrückt ist und gar nicht wirklich hinter dem Geld her ist? Ich meine, der Unterschied ist so radikal, dass es fast lächerlich ist. Für mich scheint seine wahre Leidenschaft in den überspitzt formulierten Wahnvorstellungen zu liegen.“
„Aha, so scheint es also“, unterbrach Brody. Keri bemühte sich, ruhig zu bleiben. Er wollte sie nur aus der Reserve locken, damit sie weniger glaubhaft wirkte. Also nickte sie nur knapp und redete weiter.
„Ja, Frank. So scheint es. Ich bin mir nicht sicher, aber dieses Gerede über das Werk des Herrn klingt, als hätte er eine Art persönliche Liturgie für seine eigene verzerrte Religion entwickelt – bei der er die Macht hat. Wenn das wahr ist, haben wir ein weit größeres Problem.“
„Warum?“, fragte Edgerton.
„Wenn es wirklich um das Austreiben einen bösen Geistes geht, um göttliche Weisung, dann ist das Geld nur zweitrangig. Vielleicht hat er die Lösegeldforderung dann nur gestellt, um die Entführung vor sich selbst zu rechtfertigen. Er sagt sich, dass er wie ein ‚normaler‘ Entführer tickt, auch wenn es in Wirklichkeit nur eine Ausrede ist und sein Grund viel tiefer geht.“
„Wenn ich Sie richtig verstehe, Locke, wollen Sie sagen, dass er mit dem Lösegeld nur vertuschen will, dass er dem Mädchen etwas antun will“, fasste Hillman zusammen.
„Ja. Vielleicht.“
„Das klingt ein bisschen weit hergeholt“, kommentierte er. „Gibt es außer der Sprache noch etwas, das diese Theorie unterstützt?“
„Es ist nicht nur die Sprache, Lieutenant. Der Fakt, dass er dem Vater anbietet, sie zurückzugeben, wenn er verspricht sie zu reinigen, sagt mir, dass er versucht, dagegen anzukämpfen, dass er einen Weg finden will, sie nicht zu reinigen, indem er sie tötet.“
Als sie aufhörte zu reden, sah sie sich unter ihren Kollegen um. In den Gesichtern sah sie sowohl Skepsis als auch Faszination. Selbst Hillman schien die Theorie abzuwägen.
„oder er will eben doch nur die Kohle und der ganze Hokuspokus ist einfach nur Quatsch“, donnerte Brody. Sofort veränderte sich die Atmosphäre unter den Männern und Keri spürte, wie sie sich vor ihrer Theorie verschlossen.
„Neandertaler“, zischte Castillo Brody genervt zu.
„Ach ja? Dir tut es vielleicht gut, mal ordentlich an den Haaren gezogen zu werden.“
„Ist das eine Herausforderung, alter Mann?“, fragte Castillo und machte selbstbewusst einen Schritt auf ihn zu. Ich trete deinen gestrandeten Wal-Hintern zurück ins Meer!“
„Es reicht!“, rief Hillman. „Wir haben keine Zeit für diese Kindereien! Ein zwölfjähriges Mädchen braucht unsere Hilfe. Brody, noch ein sexistischer Kommentar und ich suspendiere Sie für den Rest Ihrer beruflichen Karriere – auch wenn die nur noch einen Monat dauert. Verstanden?“
Brody presste die Lippen aufeinander. Castillo sah aus. Als wäre sie noch nicht fertig mit ihm, deswegen legte Keri ihre Hand beruhigend auf ihre Schulter und schob drehte sie zu sich um.
„Lass es, Jamie“, flüsterte sie ihr zu. „Der Mann ist nur noch einen Burrito von einem Harzinfarkt entfernt. Du willst doch nicht, dass man dir die Schuld dafür in die Schuhe schiebt.“
Castillo kicherte leise, obwohl sie immer noch wütend war. Sie wollte antworten, doch da betrat Detective Manny Suarez den Konferenzraum. Manny war kein besonders attraktiver Mann. Er war etwas zu dick, hatte wilde Bartstoppeln und Augenlider, die Keri immer an Schnarchi-Schlumpf erinnerten. Er war jedoch ein hervorragender Detective, der gerade von dem FedEx-Büro zurückkam, in dem die Lösegeldforderung aufgegeben worden war. Keri hoffte, dass er Neuigkeiten hatte.
„Was haben Sie herausgefunden?“, fragte Hillman ohne Umschweife.
Suarez schüttelte den Kopf, setzte sich an den Tisch und legte einen einsamen Kassenzettel auf den Tisch.
„Das ist alles“, sagte er. „Das ist das einzige Beweismittel, das in diesem FedEx-Laden aufzuspüren war. Wir wissen jetzt Datum und Uhrzeit sowie dass es bar bezahlt wurde. Mehr nicht.“
„Gibt es denn dort keine Videoüberwachung?“, fragte Hillman.
„Doch, schon, aber sie ist absolut nutzlos. Die Kamera vor dem Gebäude zeigt jemanden mit riesigem Kapuzenpulli, Cappie und Sonnenbrille. Ich habe die Aufnahmen rausgeschickt, aber ich glaube kaum, dass sie etwas ergeben. Man kann nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.“
„Keine Innenaufnahmen?“, fragte Castillo.
Suarez zog ein Blatt Papier aus einem Umschlag und legte es neben den Kassenzettel. Es sah aus wie ein Foto, aber es war weiß mit dunklem Rand.
„Das ist alles, was die Innenkamera aufgenommen hat, solange die Person im Gebäude war. Sieht aus, als hätte er eine Sonnenbrille benutzt, die Laserstrahlen bricht, um die Aufnahmen zu zerstören“, erklärte Manny.
„Dann kennt er sich aber sehr gut mit Technik aus“, bemerkte Edgerton beeindruckt. „So etwas habe ich nur einmal bei einem Banküberfall gesehen.“
„Gab es vielleicht andere Kameras, in die er nicht direkt hineingeschaut hat?“, fragte Ray.
„Ja, die gab es. Aber der Verdächtige schien sich dessen bewusst zu sein und stand so, dass man ihn nur von hinten sieht. Er wusste genau, was er tat.“
„Ich schätze, dass er auch auf keinen anderen Außenkameras zu sehen war?“, hakte Keri nach. „Ist er nicht vielleicht in ein Auto gestiegen, das wir näher bestimmen könnten?“
„Leider nein“, entgegnete Suarez. „Man sieht ihn noch um die nächste Ecke gehen, aber dort gibt es Industrieunternehmen ohne Überwachungskameras. Von dort kann er überallhin gegangen sein. Keine Chance ihn weiter zu verfolgen.“
„Ich sage es nicht gerne“, begann Edgerton mit Blick auf seinen Laptop, „aber ich habe gerade den Bericht der Spurensicherung erhalten. Schlechte Nachrichten: Sie konnten auf Jessicas Handy und Rucksack keine fremden Fingerabdrücke feststellen.“
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