Der grune Kakadu. Arthur Schnitzler
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Название: Der grune Kakadu

Автор: Arthur Schnitzler

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Wirth. Wenn Sie meine kleinen Künstlerinen kennen würden, Herr Commissär, würden Sie das niemandem auf der Welt übel nehmen.

      Commissär. Genug. Es ist der Behörde berichtet worden, daß die Belustigungen, welche Ihre – wie soll ich sagen –

      Wirth. Das Wort »Künstler« dürfte genügen.

      Commissär. Ich werde mich zu dem Wort »Subjekte« entschließen – daß die Belustigungen, welche Ihre Subjekte bieten, in jedem Sinne über das Erlaubte hinausgehen. Es sollen hier von Ihren – wie soll ich sagen – von Ihren künstlichen Verbrechern Reden geführt werden, die – wie sagt nur mein Bericht? Er liest wie schon früher in einem Notizbuch nach – nicht nur unsittlich, was uns wenig geniren würde, sondern auch höchst aufrührerisch zu wirken geeignet sind – was in einer so erregten Epoche, wie die ist, in der wir leben, der Behörde durchaus nicht gleichgültig sein kann.

      Wirth. Herr Commissär, ich kann auf diese Anschuldigung nur mit der höflichen Einladung erwidern, sich die Sache selbst einmal anzusehen. Sie werden bemerken, daß hier gar nichts Aufrührerisches vorgeht, schon aus dem Grunde, weil mein Publikum sich nicht aufrühren läßt. Es wird hier einfach Theater gespielt – das ist alles.

      Commissär. Ihre Einladung nehme ich natürlich nicht an, doch werde ich kraft meines Amtes hierbleiben.

      Wirth. Ich glaube, Ihnen die beste Unterhaltung versprechen zu können, Herr Commissär, doch würde ich mir den Rath erlauben, daß Sie Ihre Amtstracht ablegen und in Civilkleidern hier erscheinen. Wenn man nämlich einen Commissär in Uniform hier sähe, würde sowohl die Naivetät meiner Künstler als die Stimmung meines Publikums darunter leiden.

      Commissär. Sie haben recht, Herr Prospère, ich werde mich entfernen und als junger eleganter Mann wiederkehren.

      Wirth. Das wird Ihnen leicht sein, Herr Commissär, auch als Hallunke sind Sie mir willkommen – das würde nicht auffallen – nur nicht als Commissär.

      Commissär. Adieu. Geht.

      Wirthverbeugt sich. Wann wird der gesegnete Tag kommen, wo ich Dich und Deinesgleichen …  … . .

      Commissärtrifft in der Thür mit Grain zusammen, der äußerst zerlumpt ist und erschrickt, wie er den Commissär sieht. Dieser mißt ihn zuerst, lächelt dann, wendet sich verbindlich zu Prospère. Schon einer Ihrer Künstler? … . Ab.

      Grainspricht weinerlich, pathetisch. Guten Abend.

      Wirthnachdem er ihn lang angesehen. Wenn Du Einer von meiner Truppe bist, so will ich Dir meine Anerkennung nicht versagen, denn ich erkenne Dich nicht.

      Grain. Wie meinen Sie?

      Wirth. Also keinen Scherz, nimm die Perrücke ab, ich möchte doch wissen, wer Du bist. Er reißt ihn an den Haaren.

      Grain. O weh!

      Wirth. Das ist ja echt – Donnerwetter … . . wer sind Sie? … . . Sie scheinen ja ein wirklicher Strolch zu sein?

      Grain. Jawohl.

      Wirth. Was wollen Sie denn von mir?

      Grain. Ich habe die Ehre mit dem Bürger Prospère? … . Wirth vom grünen Kakadu?

      Wirth. Der bin ich.

      Grain. Ich nenne mich Grain … . zuweilen Carniche … in manchen Fällen der schreiende Bimsstein – aber unter dem Namen Grain war ich eingesperrt, Bürger Prospère – und das ist das Wesentliche.

      Wirth. Ah – ich verstehe. Sie wollen sich bei mir engagieren lassen und spielen mir gleich was vor. Auch gut. Weiter.

      Grain. Bürger Prospère, halten Sie mich für keinen Schwindler. Ich bin ein Ehrenmann. Wenn ich sage, daß ich eingesperrt war, so ist es die volle Wahrheit.

      Wirth sieht ihn mißtrauisch an.

      Grainzieht aus dem Rock ein Papier. Hier, Bürger Prospère. Sie ersehen daraus, daß ich gestern nachmittags vier Uhr entlassen wurde.

      Wirth. Nach einer zweijährigen Haft – Donnerwetter, das ist ja echt! –

      Grain. Haben Sie noch immer gezweifelt, Bürger Prospère?

      Wirth. Was haben Sie denn angestellt, daß man Sie auf zwei Jahre –

      Grain. Man hätte mich gehängt; aber zu meinem Glück war ich noch ein halbes Kind, als ich meine arme Tante umbrachte.

      Wirth. Ja, Mensch, wie kann man denn seine Tante umbringen?

      Grain. Bürger Prospère, ich hätte es nicht gethan, wenn die Tante mich nicht mit meinem besten Freunde hintergangen hätte.

      Wirth. Ihre Tante?

      Grain. Jawohl – sie stand mir näher, als sonst Tanten ihren Neffen zu stehen pflegen. Es waren sonderbare Familienverhältnisse … . . ich war verbittert, höchst verbittert. Darf ich Ihnen davon erzählen?

      Wirth. Erzählen Sie immerhin, wir werden vielleicht ein Geschäft miteinander machen können.

      Grain. Meine Schwester war noch ein halbes Kind, als sie aus dem Hause lief – und was glauben Sie – mit wem? –

      Wirth. Es ist schwer zu errathen.

      Grain. Mit ihrem Onkel. Und der hat sie sitzen lassen mit einem Kinde.

      Wirth. Mit einem ganzen will ich hoffen.

      Grain. Es ist unzart von Ihnen, Bürger Prospère, über solche Dinge zu scherzen.

      Wirth. Ich will Ihnen 'was sagen, Sie schreiender Bimsstein. Ihre Familiengeschichten langweilen mich. Glauben Sie, ich bin dazu da, mir von einem jeden hergelaufenen Lumpen erzählen zu lassen, wen er umgebracht hat? Was geht mich das alles an? Ich nehme an, Sie wollen irgend 'was von mir –

      Grain. Jawohl, Bürger Prospère, ich komme, Sie um Arbeit bitten.

      Wirthhöhnisch. Ich mache Sie aufmerksam, daß es bei mir keine Tanten zu ermorden giebt; es ist ein Vergnügungslokal.

      Grain. Oh, ich hab' an dem einen Mal genug gehabt. Ich will ein anständiger Mensch werden – man hat mich an Sie gewiesen.

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