Königin Margot. Александр Дюма
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Название: Königin Margot

Автор: Александр Дюма

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ von einer der Gemsen, die er so oft in den Gebirgen verfolgt hatte, einen Sprung rückwärts, und lehnte sich an die Mauer des Hotel Guise. Sobald er einmal hinsichtlich eines Ueberfalls beruhigt war, nahm er seine Fechterstellung und wurde wieder Spötter.

      »Ah, ah! Vater Mercandon,« sagte er, »Ihr erkennt mich nicht?«

      »Ah, Elender!« rief der alte Hugenott, »ich erkenne Dich im Gegentheil ganz wohl. Du trachtest mir nach dem Leben, mir, dem Freunde, dem Gefährten Deines Vaters!«

      »Und seinem Gläubiger, nicht wahr?«

      »Ja, seinem Gläubiger, da Du es sagst.«

      »Wohl, gerade deshalb,« antwortete Coconnas. »Ich will seine Rechnungen in Ordnung bringen.«

      »Packt ihn, bindet ihn!« rief der Greis den jungen Leuten zu, welche ihn begleiteten und bei seinem rufe gegen die Mauer losstürzten.

      »Einen Augenblick,« sagte Coconnas lachend, »um die Leute zu verhaften, braucht Ihr einen Verhaftsbefehl, und Ihr habt es versäumt, einen solchen vom Prevot zu fordern.«

      Bei diesen Worten kreuzte er sein Schwert mit demjenigen von den jungen Leuten, welcher ihm am nächsten war, und hieb ihm bei dem ersten Losmachen der Klinge die Handwurzel ab.

      Der Unglückliche wich brüllend zurück.

      »Einer,« sprach Coconnas.

      In diesem Augenblicke öffnete sich ächzend das Fenster, unter welchem Coconnas Zuflucht gesucht hatte; Coconnas machte einen Sprung, denn er befürchtete einen Angriff von dieser Seite, aber statt eines Feindes erblickte er eine Frau; statt der mörderischen Waffe, die er zu bekämpfen sich anschickte, war es ein Strauß, der zu seinen Füßen fiel.

      »Halt! eine Frau,« sagte er.

      Er grüßte die Dame mit seinem Degen und bückte sich, um den Strauß aufzuheben.

      »Nehmt Euch in Acht braver Katholik nehmt Euch in Acht!« rief die Dame.

      Coconnas erhob sich, aber nicht so schnell, daß nicht der Dolch des zweiten Neffen seinen Mantel geschlitzt und die andere Schulter gestreift hätte.

      Die Dame stieß einen durchdringenden Schrei aus.

      Coconnas dankte ihr, beruhigte sie mit einer Geberde und warf sich auf den ersten Neffen, der gegen ihn auslegte; aber bei dem zweiten Stoße glitt sein Hinterfuß im Blute aus. Coconnas stürzte mit der Geschwindigkeit einer Tigerkatze auf ihn los und durchbohrte ihm die Brust mit seinem Degen.

      »Gut, gut, braver Cavalier!« rief die Dame des, Hotel Guise, »gut, ich schicke Euch Hilfe.«

      »Es ist nicht der Mühe werth, Euch deshalb zu belästigen, Madame,« rief Coconnas. »Schaut viel mehr bis zum Ende zu, wenn Euch die Sache interessirt, und Ihr werdet sehen, wie der Graf Annibal von Coconnas die Hugenotten in Ordnung bringt.«

      In diesem Augenblick schoß der Sohn des alten Mercandon eine Pistole auf Coconnas ab, und dieser fiel auf ein Knie. Die Dame am Fenster stieß einen Schrei aus; aber Coconnas erhob sich wieder, er war nur niedergekniet, um die Kugel zu vermeiden, welche zwei Fuß von der schönen Zuschauerin in die Mauer drang.

      Beinahe zu derselben Zeit vernahm man aus der Wohnung von Mercandon ein Geschrei der Wuth, und eine alte Frau, welche in Coconnas an seinem Kreuze und an seiner weißen Schärpe einen Katholiken erkannte, schleuderte einen Blumentopf nach ihm, der ihn über dem Knie traf.

      »Gut!« rief Coconnas, »die Eine wirft mir die Blumen, die Andere die Töpfe zu! Wenn das so fortgeht, wird man die Häuser zerstören.«

      »Ich danke, meine Mutter, ich danke!« rief der junge Mann.

      »Geh, Frau, geh,« sprach der alte Mercandon, »aber gib wohl auf uns Acht.«

      »Wartet, Herr von Coconnas, wartet,« sagte die. junge Dame vom Hotel Guise, »ich will nach den Fenstern schießen lassen.«

      »Oh! das ist eine Hölle von Frauen, von denen die Einen für mich, die Andern gegen mich sind,« sagte Coconnas, »machen wir der Sache ein Ende.«

      Die Scene hatte sich in der That sehr verändert und nahte sich offenbar ihrer Entwickelung Coconnas gegenüber, der allerdings verwundet, aber in der ganzen Kraft seiner vierundzwanzig Jahre stand, an die Waffen gewöhnt und durch die drei bis vier Schrammen, die er erhalten hatte, mehr gereizt, als geschwächt war, blieben nur noch Mercandon und sein Sohn, Mercandon, ein Greis von sechzig bis siebzig Jahren, sein Sohn, ein Kind von sechzehn bis achtzehn Jahren. Bleich, blond, schwächlich, hatte der Letztere seine entladene und folglich unnütz gewordene Pistole weggeworfen und handhabte zitternd einen Degen, welcher halb so lang war, als der des Piemontesen. Nur mit einem Dolche und einer leeren Büchse bewaffnet, rief der Vater um Hilfe. Eine alte Frau, an einem Fenster, der Mutter des jungen Mannes gegenüber, hielt ein Stück Marmor in der Hand. Einerseits durch die Drohungen, andererseits durch die Ermuthigungen aufgereizt, stolz durch seinen doppelten Sieg, berauscht durch Pulver und Blut, beleuchtet von dem Wiederscheine eines in Flammen stehenden Hauses, begeistert durch den Gedanken, daß er unter den Augen einer Frau kämpfte, deren Schönheit ihm so erhaben gedünkt hatte, als ihm ihr Rang unbestreitbar vorkam, fühlte Coconnas seine Kräfte sich verdoppeln, und als er sah, daß der junge Mensch zögerte, kreuzte er auf dessen kleinem Degen sein furchtbares, blutiges Schwert. Zwei Stöße genügten, um es ihm aus der Hand zu schlagen. Mercandon suchte nun Coconnas zurückzustoßen, damit das aus dem Fenster geschleuderte Wurfgeschoß ihn sicherer erreichen würde. Aber um den doppelten Angriff des alten Mercandon, der ihn mit seinem Dolche zu durchbohren versuchte, und der Mutter des jungen Menschen, welche ihm mit dem Stein, den sie in der Hand hielt, den Kopf zu zerschmettern trachtete, zu vereiteln, ergriff Coconnas seinen Gegner mit dem Arme um den Leib, hielt ihn gegen alle Stöße und Würfe wie einen Schild vor und erstickte ihn beinahe in seinem herculischen Drucke.

      »Zu Hilfe! zu Hilfe!« rief der junge Mensch, »er drückt mir die Brust ein. Zu Hilfe! zu Hilfe!«

      Und seine Stimme fing an sich in einem gepreßten, dumpfen Röcheln zu verlieren.

      Jetzt hörte Mercandon auf zu drohen, und er flehte.

      »Gnade, Gnade!« sagte er, »Herr von Coconnas, Gnade, es ist mein einziges Kind!l«

      »Es ist mein Sohn! es ist mein Sohn!« rief die Mutter, »die Hoffnung unseres Alters. Tödtet ihn nicht, Herr, tödtet ihn nicht!«

      »Ah, wahrlich,« rief Coconnas, in ein Gelächter ausbrechend, »ich soll ihn nicht tödten! Und was wollte er mir denn thun mit seinem Degen und seiner Pistole?«

      »Mein Herr,« fuhr Mercandon die Hände faltend, fort, »ich habe in meinem Hause den von Eurem Vater unterschriebenen Schuldschein ich stelle ihn Euch zurück; ich habe zehntausend Goldthaler, ich gebe sie Euch; ich habe die Juwelen unserer Familie, sie sollen Euch gehören; aber tödtet ihn nicht, tödtet ihn nicht.«

      »Und ich, ich habe meine Liebe,« sprach mit halber Stimme die Frau im Hotel Guise, »ich verspreche sie Euch.«

      Coconnas überlegte eine Secunde und fragte dann rasch den jungen Menschen:

      »Seid Ihr Hugenott?«

      »Ich bin es,« murmelte das Kind.

      »Dann müßt Ihr sterben,« antwortete Coconnas, die Stirne faltend, und näherte der Brust seines Gegners das scharfe, spitzige Schwert.

      »Sterben!« rief der Greis, СКАЧАТЬ