Vermählt . Морган Райс
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Название: Vermählt

Автор: Морган Райс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Героическая фантастика

Серия: Der Weg Der Vampire

isbn: 9781632910530

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СКАЧАТЬ Pence! Hier entlang!“

      Er streckte die Hand aus und schob Caitlin ein Flugblatt in die Hand. Sie blickte hinunter und sah in großen Buchstaben das Wort „Bärenhetze“ mit einem groben Bild von einem Stadion.

      Sie sah Caleb an, und er blickte im gleichen Moment zu ihr. Sie beide sahen dem Jungen nach, wie er die Straße hinunter verschwand.

      „Bärenhetze?“, fragte Caitlin. „Was ist das?“

      „Jetzt erinnere ich mich“, sagte Caleb. „Es war der große Sport zu dieser Zeit. Sie stecken einen Bären in eine runde Arena und binden ihn an einen Pfahl, und hetzten ihn mit wilden Hunden. Sie wetten darauf, wer gewinnt: der Bär oder die Hunde.“

      „Das ist krank“, sagte Caitlin.

      „Das Rätsel“, sagte er. „ ‚Über die Brücke und hinter dem Bären. Meinst du, das könnte es sein?“

      Wie eine Einheit drehten sie sich beide herum und folgten dem Jungen, der inzwischen weit weg war und immer noch rief.

      Sie bogen von der Brücke aus rechts ab und gingen den Fluss entlang, nun auf der anderen Seite der Themse, eine Straße namens „Clink Street“ entlang. Diese Seite des Flusses, fiel Caitlin auf, unterschied sich sehr stark von der anderen. Sie war weniger bebaut, weniger bevölkert. Die Häuser hier standen auch niedriger, grober, diese Seite des Flusses wirkte verwahrloster. Es gab gewiss weniger Läden und weniger dichte Mengen.

      Bald erreichten sie ein riesiges Bauwerk, und Caitlin konnte an den Gittern vor den Fenstern und den Wachen davor erkennen, dass es ein Gefängnis war.

      Clink Street, dachte Caitlin. Knaststraße. Ein treffender Name.

      Es war ein riesiges, weitläufiges Gebäude, und als sie vorbeikamen, sah Caitlin Hände und Gesichter zwischen den Gitterstäben hervortreten, sie beobachten, während sie vorbeizog. Hunderte Gefangene waren hineingepfercht, gafften zu ihr hinaus, riefen ihr derb zu, während sie vorbeizogen.

      Ruth knurrte zurück, und Caleb kam näher.

      Sie gingen weiter und passierten eine Straße mit einem Schild, auf dem „Dead Man‘s Place“ stand, der Platz des toten Mannes. Sie blickte nach rechts und sah ein weiteres Gerüst, mit einer weiteren Hinrichtung, die gerade vorbereitet wurde. Ein Gefangener stand zitternd auf einer Plattform, mit verbundenen Augen, eine Schlinge um den Hals.

      Caitlin war so abgelenkt, dass sie beinahe den Jungen aus den Augen verlor, als sie spürte, wie Caleb ihre Hand packte und sie weiter die Clink Street hinunterführte.

      Als sie weiterzogen, hörte Caitlin plötzlich ein fernes Rufen und dann ein Brüllen. Sie sah den Jungen in der Ferne um eine Ecke biegen und hörte einen weiteren Ruf aufsteigen. Dann spürte sie überrascht die Erde unter sich beben. Sie hatte so etwas seit dem römischen Kolosseum nicht mehr gespürt. Sie erkannte, dass es um die Ecke irgendeine Art riesiges Stadion geben musste.

      Als sie um die Ecke bogen, war sie von dem Anblick vor sich beeindruckt. Es war ein riesiges, kreisrundes Bauwerk, das wie eine Miniatur-Ausgabe des Kolosseum wirkte. Es war mehrere Stockwerke hoch gebaut und vor Einblicken geschützt, doch in alle Richtungen gab es gewölbte Tore, die hineinführten. Sie konnte die Rufe nun lauter hören—sie kamen hörbar von hinter diesen Mauern.

      Vor dem Bauwerk tummelten sich hunderte Leute, einige der heruntergekommensten Gestalten, die ihr je unter die Augen gekommen waren. Manche waren kaum bekleidet, vielen hingen riesige Bäuche heraus, sie waren unrasiert und ungewaschen. Wilde Hunde streunten unter ihnen herum, und Ruth knurrte mit gesträubtem Fell, sichtlich nervös.

      Händler schoben Karren durch den Schlamm; viele von ihnen verkauften krugweise Gin. Dem Anschein der Menge nach zu schließen, machten sie damit gutes Geschäft. Die Zuschauer rempelten grob gegeneinander, und die meisten von ihnen sahen betrunken aus. Ein weiteres Brüllen stieg auf, und Caitlin blickte hoch und sah das Schild, das über den Stadion hing: „Bärenhetze.“

      Ihr wurde schlecht. War diese Gesellschaft wirklich so grausam?

      Das kleine Stadion schien Teil einer Anlage zu sein. In der Ferne stand ein weiteres kleines Stadion, mit einem riesigen Schild, auf dem „Stierhetze“ stand. Und seitlich davon, etwas von den anderen beiden abgelegen, stand ein anderes große rundes Bauwerk—wobei dieses sich von den anderen beiden unterschied, stilvoller wirkte.

      „Kommt und seht das neue Will Shakespeare-Stück im brandneuen Globe Theatre!“, rief ein vorbeilaufender Junge aus, der einen Stapel Flugblätter trug. Er kam direkt auf Caitlin zu und schob ihr ein Flugblatt in die Hand. Sie blickte hinunter, und auf ihm stand: „Das neue Stück von William Shakespeare: Die Tragödie von Romeo und Julia.“

      „Werden Sie hinkommen, Miss?“, fragte der Junge. „Es ist ein neues Stück, und es wird erstmals in diesem brandneuen Theater uraufgeführt: dem Globe.“

      Caitlin blickte auf das Flugblatt hinunter und verspürte einen Rausch von Aufregung. Konnte es wirklich wahr sein? Geschah dies wirklich?

      „Wo ist es?“, fragte sie.

      Der Junge prustete. Er drehte sich herum und deutete. „Na da drüben, Miss.“

      Caitlin sah seiner Hand nach und sah ein rundes Bauwerk in der Ferne, mit weißem Stuck an den Mauern und Holzrahmen im Tudor-Stil. Das Globe. Shakespeares Globe. Es war unglaublich. Sie war tatsächlich hier.

      Davor tummelten sich tausende Menschen, strömten von allen Richtungen hinein. Und die Menge sah genauso derb aus wie die Menge, die zum Stier- und Bärenhetzen ging. Das überraschte sie. Sie hatte sich das Publikum von Shakespeare-Theater zivilisierter vorgestellt, kultivierter. Sie hatte es nie als Massenunterhaltung betrachtet—noch dazu für die ruppigste aller Massen. Es schien nicht viel anders zu sein als die Bärenhetze.

      Ja, sie würde liebend gerne ein neues Shakespeare-Stück sehen, liebend gerne das Globe besuchen. Doch sie fühlte sich fest entschlossen, zuerst ihre Mission zu erfüllen, das Rätsel zu lösen.

      Ein neues Brüllen kam aus dem Bärenhetze-Stadion hervor, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder darauf. Sie fragte sich, ob die Antwort auf das Rätsel genau hinter seinen Mauern lag.

      Sie wandte sich an Caleb.

      „Was denkst du?“, fragte sie. „Sollen wir es uns einmal ansehen?“

      Caleb wirkte zögerlich.

      „Das Rätsel erwähnte eine Brücke“, sagte er, „und einen Bären. Aber meine Sinne sagen mir etwas anderes. Ich bin nicht ganz sicher —“

      Plötzlich knurrte Ruth und sprintete dann davon.

      „Ruth!“, rief Caitlin.

      Sie war weg. Sie drehte sich nicht einmal um, um zu gehorchen, und sie rannte so schnell sie konnte.

      Caitlin war schockiert. Sie hatte dieses Benehmen noch nie an ihr gesehen, selbst in Zeiten äußerster Gefahr. Was konnte sie nur so angezogen haben? Sie hatte noch nie erlebt, dass Ruth nicht gehorchte.

      Caitlin und Caleb fingen gleichzeitig an, ihr nachzulaufen.

      Doch selbst mit Vampirgeschwindigkeit kamen sie durch den СКАЧАТЬ