Название: Vermählt
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Der Weg Der Vampire
isbn: 9781632910530
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Was um alles in der Welt konnte sie wollen?, fragte sich Caitlin. Sie fragte sich, ob es ein streunender Hund war, oder ob sie vielleicht einfach nur einen Punkt erreicht hatte, wo der Hunger zu groß war und sie Nahrung nachjagte. Sie war immerhin ein Wolf. Caitlin durfte das nicht vergessen. Sie hätte stärker nach Nahrung für sie suchen sollen, und früher.
Doch als Caitlin um die Ecke bog und die Gasse hinunterblickte, wurde ihr mit einem Schreck klar, was los war.
Am Ende der Gasse saß ein kleines Mädchen, vielleicht acht, im Staub, kauerte, weinte, zitterte. Über ihr türmte sich ein großer, bulliger Mann auf, ohne Hemd, sein riesiger Bauch hervorhängend, unrasiert, mit stark behaarter Brust und Schultern. Er blickte grimmig drein, Zahnlücken waren zu sehen, und er holte mit einem Ledergürtel aus und schnalzte ihn dem armen Mädchen auf den Rücken, wieder und wieder.
„Das kommt davon, wenn du nicht gehorchst!“, schrie der Mann mit boshaftem Ton, während er den Gürtel erneut hob.
Caitlin war entsetzt, und ohne nachzudenken machte sie sich bereit, in Aktion zu treten.
Aber Ruth kam ihr zuvor. Ruth hatte einen Vorsprung, und als der Mann seinen Arm hob, rannte Ruth vor und sprang in die Luft, mit weit geöffnetem Maul.
Sie schnappte nach dem Unterarm des Mannes und versenkte ihre Zähne vollständig darin. Blut spritzte überall hin, und der Mann kreischte fürchterlich.
Ruth war fuchsteufelswild und ließ sich nicht besänftigen. Sie fauchte und schüttelte ihren Kopf hin und her, riss weiter am Fleisch des Mannes, und ließ nicht locker.
Der Mann schwang Ruth hin und her, was er nur konnte, weil er so groß war und sie noch kein ausgewachsener Wolf. Sie fauchte, und das Geräusch war furchteinflößend genug, dass sich sogar Caitlins Nackenhaare aufstellten.
Doch dieser Mann war sichtlich an Gewalt gewöhnt, und er schwang seine große, bullige Schulter herum und schaffte es, Ruth gegen eine Ziegelmauer zu schmettern. Dann fuhr er mit seiner anderen Hand herum und zog ihr kräftig seinen Gürtel über den Rücken.
Ruth kreischte und winselte. Sie ließ endlich los und ging zu Boden.
Der Mann, mit hasserfüllten Augen, holte mit beiden Händen aus, bereit, Ruth den Gürtel mit aller Kraft ins Gesicht zu schlagen.
Caitlin sprang in Aktion. Bevor der Mann treffen konnte, stürzte sie sich vor und packte ihn mit ihrer rechten Hand an der Kehle. Sie trieb ihn am Hals rückwärts, hob ihn vom Boden hoch, über ihren Kopf hinweg, bis sie ihn in eine Mauer schmetterte und um ihn herum Ziegel zertrümmerte.
Sie ließ ihn vor sich baumeln, bis sein Gesicht blau anlief und er fast erstickte. Sie war viel kleiner als er, doch er hatte keine Chance gegen ihren eisernen Griff.
Schließlich ließ sie ihn fallen. Er fasste nach seinem Gürtel und Caitlin holte aus und trat ihm kräftig ins Gesicht, was ihm die Nase brach.
Dann holte sie aus und trat ihm in die Brust, und der Tritt war so kräftig, dass er mehrere Meter weit rückwärts flog. Er schlug mit solcher Kraft gegen die Mauer, dass er einen Eindruck in den Ziegeln hinterließ, und endlich sank er zu Boden, ein Haufen Elend.
Doch Caitlin konnte immer noch die Rage durch ihre Adern rasen fühlen. Sie dachte an das unschuldige Mädchen, an Ruth, und sie wusste nicht, wann sie zuletzt solche Rage verspürt hatte. Sie konnte sich nicht zurückhalten. Sie ging auf ihm zu, riss ihm den Gürtel aus der Hand, holte aus und schnalzte ihn kräftig direkt auf seinen riesigen Bauch.
Er fuhr hoch und hielt sich den Bauch.
Als er sich aufsetzte, trat sie ihm kräftig ins Gesicht. Sie traf sein Kinn und er flog heftig nach hinten und krachte mit dem Hinterkopf gegen den Boden. Endlich war er bewusstlos.
Aber Caitlin war noch immer nicht zufrieden. Die Rage in ihr war dieser Tage schwer hervorzurufen, doch wenn sie da war, konnte sie sie nicht abdrehen.
Sie trat vor, stellte ihm einen Fuß auf die Kehle und war kurz davor, diesen Mann auf der Stelle umzubringen.
„Caitlin!“, ertönte eine scharfe Stimme.
Sie drehte sich herum, immer noch vor Rage pulsierend, und sah Caleb neben sich stehen. Er schüttelte langsam den Kopf, mit rügendem Blick.
„Du hast genug Schaden angerichtet. Lass ihn gehen.“
Etwas in Calebs Stimme drang zu ihr durch.
Widerwillig hob sie ihren Fuß.
In der Ferne erblickte sie eine riesige Wanne, die mit Exkrementen gefüllt war. Sie konnte die dickflüssige, dunkle Flüssigkeit sehen, die über ihren Rand trat, und konnte den Gestank von hier aus riechen.
Perfekt.
Sie packte den Mann, hob ihn über ihren Kopf, obwohl er bestimmt über 300 Pfund wog, und trug ihn über die Gasse. Sie warf ihn Kopf voran in die Abwassertonne.
Er landete platschend. Sie sah, wie er bis zum Hals in Exkrementen steckte. Ihr gefiel der Gedanke daran, wie er aufwachen würde und ihm klar werden würde, wo er war, und endlich war sie zufrieden.
Gut so, dachte sie. Da gehörst du hin.
Caitlin dachte sofort an Ruth. Sie rannte zu ihr und untersuchte den Gürtelabdruck auf ihrem Rücken; sie kauerte und kam langsam wieder auf die Beine. Caleb kam auch herüber, untersuchte sie, und Ruth legte ihren Kopf in Caitlins Schoß und winselte. Caitlin gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Ruth schüttelte sie plötzlich ab und schoss über die Gasse zu dem Mädchen.
Caitlin wirbelte herum und erinnerte sich plötzlich an sie. Auch sie eilte zu ihr.
Ruth rannte auf das Mädchen zu und leckte ihr das Gesicht. Das Mädchen, das hysterisch weinte, hörte langsam auf, abgelenkt von Ruths Zunge. Sie saß im Dreck, in ihrem schmutzigen Kleid, ihr Rücken von Gürtelstriemen bedeckt, Blut daraus hervorquellend, und sie blickte überrascht zu Ruth hoch.
Ihre nassen Augen öffneten sich weit, als Ruth ohne Pause weiter leckte. Endlich streckte sie langsam, zögerlich, die Hand aus und streichelte Ruth. Dann streckte sie die Arme aus und umarmte sie. Ruth erwiderte das und kam näher.
Es war erstaunlich, dachte Caitlin. Ruth hatte dieses Mädchen viele Blocks entfernt aufgespürt. Es war, als kannten sich die beiden schon ewig.
Caitlin kam herüber, kniete neben dem Mädchen hin, streckte eine Hand aus und half ihr, sich aufzusetzen.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Caitlin.
Das Mädchen blickte sie schockiert an, dann Caleb. Sie zwinkerte ein paar Mal, als würde sie sich wundern, wer diese Leute sein konnten.
Endlich nickte sie langsam. Ihre Augen waren weit offen, und sie sah aus, als hätte sie zu viel Angst, um zu sprechen.
Caitlin wischte ihr sanft das verfilzte Haar aus dem Gesicht. „Alles ist gut“, sagte Caitlin. СКАЧАТЬ