Название: Ritter, Thronerbe, Prinz
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Für Ruhm und Krone
isbn: 9781632919571
isbn:
Thanos’ Hände ballten sich zu Fäusten. „Bist du hier, um Ärger zu machen? Sollte das der Fall sein, dann kannst du jetzt gehen.“
Lucious’ Grinsen wurde noch breiter. „Und wie würde das aussehen, wenn du den Thronerben von deiner Hochzeitsfeier entfernen ließest? Das würde nicht gut aussehen.“
„Nicht für dich.“
„Denk an deinen Platz, Thanos“, schnappte Lucious zurück.
„Oh, ich kenne meinen Platz“, sagte Thanos mit drohender Stimme. „Wir beide kennen ihn, nicht wahr?“
Ein kaum wahrzunehmendes Zucken huschte über Lucious Gesicht. Selbst wenn Thanos es nicht gewusst hätte, wäre es ihm Bestätigung genug gewesen: Lucious kannte die Umstände von Thanos’ Geburt. Er wusste, dass sie Halbbrüder waren.
„Verflucht seist du und deine Ehe“, sagte Lucious.
„Du bist nur neidisch“, konterte Thanos. „Ich weiß, dass du Stephania für dich haben wolltest und nun bin ich derjenige, der sie heiratet. Ich bin derjenige, der nicht aus dem Stadion geflüchtet ist. Ich bin derjenige, der in Haylon gekämpft hat. Wir beide wissen genau, was ich darüberhinaus auch noch bin. Was bleibt also noch für dich, Lucious? Du bist nichts als ein Rüpel, vor dem man die Menschen von Delos beschützen muss.“
Thanos hörte, wie sich die Hand, mit der Lucious den Kristallkelch hielt, verkrampfte bis er unter dem Druck zerbarst.
„Du machst es dir gerne so einfach, oder?“ sagte Lucious. „Nun, dann denk doch mal über folgendes nach: während du deine Hochzeit geplant hast, habe ich in ein paar Dörfern aufgeräumt. Und damit werde ich weitermachen. Morgen früh, wenn du nach deiner Hochzeitsnacht erwachst, werde ich schon auf dem Weg sein, um ein paar Bauern die Leviten zu lesen. Und du wirst mich nicht davon abhalten können, wer auch immer du zu sein glaubst.“
Thanos hätte Lucious gerne eine verpasst. Er wollte ihn schlagen und nicht aufhören bis er blutverschmiert auf dem Marmorboden lag. Das einzige was ihn davon abhielt, war Stephania, deren Tanz sich dem Ende näherte und die ihre Hand auf seinen Arm gelegt hatte.
„Oh, Lucious, du hast deinen Wein verkippt“, sagte sie mit einem Lächeln, das Thanos gerne im Stande gewesen wäre zu imitieren. „Mach dir nichts draus. Erlaube mir, dass einer meiner Diener dir ein neues Glas holt.“
„Ich hole es mir selbst“, antwortete Lucious ungeniert. „Sie haben mir diesen hier gebracht und sieh, was damit geschehen ist.“
Er stampfte davon und nur Stephanias Hand auf Thanos’ Arm hielt diesen davon ab, ihm zu folgen.
„Mach dir nichts draus“, sagte Stephania. „Ich habe dir doch gesagt, dass viele Wege zum Ziel führen. Vertrau mir.“
„Nach allem, was er getan hat, darf er einfach nicht so davonkommen“, beharrte Thanos.
„Das wird er auch nicht. Sieh es doch einmal so“, sagte sie, „mit wem würdest du lieber den Abend verbringen? Mir Lucious oder mit mir?“
Das zauberte ein Lächeln auf Thanos’ Lippen. „Mit dir. Definitiv mit dir.“
Stephania küsste ihn. „Gute Antwort.“
Thanos spürte, wie ihre Hand die seine ergriff und ihn Richtung der Türen zog. Die dort stehenden Adligen ließen sie passierten und tuschelten vereinzelt amüsiert über das, was nun folgen würde. Thanos folgte Stephania auf dem Weg in Richtung seines Zimmers. Sie stieß die Türen auf und lief auf das Schlafgemach zu. Dort drehte sie sich zu ihm um, warf ihm die Arme um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.
„Bereust du irgendetwas?“ fragte Stephania und trat einen Schritt zurück. „Bist du glücklich, dass du mich geheiratet hast?“
„Ich bin sehr glücklich“, versicherte ihr Thanos. „Wie geht es dir?“
„Ich habe nie etwas anderes gewollt“, sagte Stephania. „Und weißt du, was ich jetzt will?“
„Was ist es?“
Thanos sah, wie sie das Kleid über ihren Kopf streifte und es in Wellen von ihr abfiel.
„Dich.“
***
Thanos erwachte bei den ersten Sonnenstrahlen, die durch die Fenster fielen. Neben ihm konnte er den warmen Körper Stephanias spüren. Sie hatte einen ihrer Arme in der Nacht um ihn geschlungen und sich an ihn geschmiegt. Thanos spürte lächelnd wie Liebe in ihm aufwallte. Er hatte sich schon lange nicht mehr so glücklich gefühlt.
Wenn er das Klicken von Zaumzeug und das Wiehern von Pferden nicht gehört hätte, so hätte er sich vielleicht wieder an Stephania geschmiegt und wäre wieder eingeschlafen oder hätte sie mit einem Kuss geweckt. Doch so stand er auf und trat an eines der Fenster.
Gerade konnte er noch sehen, wie Lucious eine Gruppe Soldaten anführend reitend das Schloss verließ. Fähnchen wehten im Wind, so als wäre er ein fahrender Ritter und nicht ein Schlächter auf dem Weg, ein wehrloses Dorf anzugreifen. Thanos blickte ihm nach, dann zu der noch immer schlafenden Stephania.
Leise begann er sich anzukleiden.
Er konnte nicht dabei zusehen. Er konnte es einfach nicht, nicht einmal für Stephania. Sie hatte von anderen Mitteln und Wegen gesprochen mit Lucious umzugehen, doch wie sollte das genau aussehen? Höflichkeit und ein Glas Wein? Nein, Lucious musste Einhalt geboten werden, jetzt und sogleich und es gab nur einen einzigen Weg, das zu tun.
Geräuschlos und darauf bedacht Stephania nicht zu wecken, schlüpfte er aus dem Gemach. Im Freien angelangt rannte er auf die Ställe zu und wies einen Bediensteten an, ihm seine Rüstung zu bringen.
Es war Zeit, dass Gerechtigkeit einzog.
KAPITEL ZWEI
Berin war von Aufregung erfüllt. Die Luft war gespannt seitdem er die Tunnel betreten hatte. Er bahnte sich seinen Weg durch den Untergrund und folgte mit Sartes an seiner Seite Anka. Sie kamen an Wächtern vorbei, die ihnen respektvoll zunickten und an Rebellen, die überall umherwuselten. Er lief durch den Wächtertor und spürte, dass sich die Sache zum Wohle der Rebellion gewendet hatte.
Jetzt hatten sie vielleicht eine Chance.
„Hier entlang“, sagte Anka und winkte sie zu einem Beobachtungsposten. „Die anderen erwarten uns bereits.“
Sie liefen durch steinerne Korridore, die aussahen als existierten sie schon immer. Die Ruinen von Delos, tief unter der Erde. Berin streifte bewundernd und mit der für einen Schmied typischen Eigenart über den weichen Stein, und er fragte sich, wie lange sie wohl hier schon standen und wer sie erbaut haben musste. Vielleicht hatten sie schon zu Zeiten der Uralten gestanden, zu einer Zeit an die sich schon lange niemand mehr erinnern konnte.
Und das rief die schmerzvolle Erinnerung an seine Tochter, die er verloren hatte, wach.
Ceres.
СКАЧАТЬ