Название: Ritter, Thronerbe, Prinz
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Für Ruhm und Krone
isbn: 9781632919571
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Und dann war da noch ein Gedanke, der ihn nicht in Ruhe lassen würde:
Ceres.
Selbst jetzt noch versetzte der Gedanke an sie ihm einen Stich, der so gewaltig war, dass er das Gefühl hatte, er würde seine Brust sprengen. Er konnte noch immer kaum glauben, dass sie tot war und niemals wiederkommen würde, dahingerafft auf einem Gefangenenschiff während er auf Haylon gewesen war. Der bloße Gedanke daran drohte ihn zurück in die Dunkelheit zu reißen, die ihn umgeben hatte, als er diese Nachricht empfangen hatte.
Stephania hatte ihn zurückgebracht. Sie war ihm ein helles Licht gewesen, die einzige Person in Delos, die ihm Freude gebracht hatte als für ihn alles zu Ende gewesen war und er sich kein Leben ohne Ceres hatte vorstellen können.
Es war nicht so, dass er Stephania nicht liebte; das tat er. Mit der Zeit war die Liebe gekommen. Nur wollte er Ceres nicht vergessen. So hegte er die Liebe für beide in seinem Herzen. Das erschloss sich ihm nicht vollends. Warum war Ceres in sein Leben getreten, wenn sie ihn so schnell wieder verlassen hatte? Warum war Stephania in dem Moment da gewesen, als ihm Ceres verloren ging? War Ceres nur ein Wegweiser hin zu Stephania gewesen? Oder hatten die Beiden eigentlich gar nichts miteinander zu tun?
Musik ertönte. Thanos drehte sich um und ihm schlug das Herz bis zum Hals, als er Stephania zum Klang der Lyra auf ihn zukommen sah. Die Adligen erhoben sich und sein Herz schlug schneller als sie in Begleitung ihrer Zofen, die Rosenblätter warfen und Glöckchen schellten um damit das Böse zu verjagen, näherkam. Ihr Kleid war von einem reinen und eleganten Weiß, dem sich auch der Raum zu unterwerfen schien. Auf ihrem goldenen Haar trug sie ein diamantenbesetztes Netz, in das mit anmutiger Geschicklichkeit Blumen eingeflochten worden waren. Die Fäden des ihr Gesicht verhüllenden Schleiers schimmerten silbern und kleine Saphire deuteten auf die Stellen der darunterliegenden Augen.
Thanos spürte, wie seine Angst hinwegschmolz.
Er sah, wie sie über den Boden schwebend in Richtung des Altars auf ihn zukam. Dann stand sie vor ihm und Thanos lüftete den Schleier von ihrem Gesicht.
Es verschlug ihm die Sprache. Sie hatte immer schon zauberhaft ausgesehen, doch heute sah sie so perfekt aus, dass Thanos kaum glauben konnte, dass sie kein Traum war. Er war so von ihr eingenommen, dass er kaum wahrnahm, wie der Priester mit der Zeremonie begann.
„Die Götter haben uns zahlreiche Feste und Zeremonien gegeben, in denen wir sie rühmen dürfen“, stimmte der Hohepriester an. „Unter ihnen ist die Ehe die heiligste, denn ohne sie, würde das Menschengeschlecht nicht fortbestehen. Die heutige Eheschließung ist eine besonders ruhmvolle Verbindung zwischen zwei der wichtigsten Adligen des Reiches. Doch ist sie auch eine Verbindung zwischen einem jungen Mann und einer jungen Frau, die sich innig lieben und deren Glück unser aller Anliegen sein möge.“
Er machte eine Pause, um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen.
„Prinz Thanos, reichen Sie dieser Frau für alle Zeiten Ihren Arm? Um sie zu lieben, sie zu ehren bis die Götter Euch wieder scheiden und um eure Familien zu einen?“
Zuvor hätte er gezögert, doch jetzt war er sich sicher. Er streckte seinen Arm mit der Handinnenfläche nach oben aus. „Das werde ich.“
„Und Lady Stephania“, fuhr der Hohepriester fort, „werden Sie diesem Mann für alle Zeiten Ihren Arm reichen? Um ihn zu lieben und zu ehren bis die Götter Euch wieder scheiden und um eure Familien zu einen?“
Stephanias Lächeln war das schönste was Thanos jemals gesehen hatte. Sie lege ihre Hand in die seine. „Das werde ich.“
Der Hohepriester wickelte ein Stück weißen Stoffs, der sowohl traditionell wie auch elegant war, um ihre Arme.
„In der Ehe vereinigt, sind sie nun ein Fleisch, eine Seele, eine Familie“, sagte der Hohepriester. „Mögen sie für immer glücklich sein. Sie dürfen sich jetzt küssen.“
Das brauchte er Thanos nicht zwei Mal sagen. Es war seltsam, so zusammengebunden zu sein, doch das war schon immer der tückischste Teil der Hochzeitsfeier gewesen und doch schafften sie es schließlich. Thanos schmeckte Stephanias Lippen an den seinen, wurde eins mit ihr und zumindest für einen Moment konnte er all seine Sorgen über Bord werfen und ganz bei ihr sein. Sogar die Gedanken an Ceres traten unter den Berührungen Stephanias in den Hintergrund.
Natürlich war es Lucious, der die Magie des Augenblicks störte.
„Gut, ich bin froh, dass wir das geschafft hätten“, dröhnte er über die schweigende Menge. „Können wir jetzt mit der Feier beginnen? Ich brauche ein Glas!“
***
Wenn die Hochzeitszeremonie pompös gewesen war, so war die darauffolgende Feier so spektakulär, dass sich Thanos unweigerlich fragen musste, wie viel sie gekostet haben musste. Es sah aus, als wäre die Hälfte aller Einkünfte aus den letzten Plünderungen aufgewendet worden. Keine Kosten und Mühen waren gescheut worden. Er wusste, dass der König und die Königin dafür aufkamen, denn die Feier war ein Weg ihrer Freude über seine Hochzeit Ausdruck zu verleihen und doch, wie viele Familien der Stadt hätte man mit diesem Geld satt bekommen können?
Um sich erblickte er Trinkbecher und Tänzerinnen, Musikanten und Jongleure zur Unterhaltung des Adels. Sie tanzten gemeinsam in wirbelnden Kreisen während ihnen, wie Thanos schien, kleine Berge aus Pasteten und Konfekt, Austern und reichhaltige Desserts gereicht wurden.
Es gab natürlich ausreichend Wein, so dass die immer wilder werdenden Festlichkeiten fortgesetzt werden konnten. Die Tänze wurden schneller, und Thanos konnte die sich von einem Tanzpartner zum nächsten drehenden Menschen kaum noch auseinanderhalten. Der König und die Königin sowie einige andere hatten sich bereits zurückgezogen. Das ließ die Hochzeitsgäste auch noch die letzte Zurückhaltung vergessen.
Stephania tanzte wirbelnd den traditionellen Abschiedstanz, in dem sich die Braut schnell zwischen den im Raum befindlichen Junggesellen umherbewegt bevor sie am Ende in die Arme ihres Bräutigams zurückfindet. Es war für die Braut traditionell eine Gelegenheit zu zeigen, dass sie die anderen Männer zurückwies und glücklich mit der von ihr getroffenen Wahl war. Darüberhinaus gab sie den jungen Männern die Chance, den jungen adligen Frauen, die zusahen, zu gefallen.
Zu Thanos’ Überraschung beteiligte sich Lucious nicht an dem Tanz. Er hätte vom Prinzen eigentlich etwas Dummes, wie etwa einen Versuch von der Braut einen Kuss zu stehlen, erwartet. Im Vergleich zu seinem Mordversuch an Thanos zu töten, wäre das allerdings harmlos gewesen.
Doch der Prinz stolzierte auf ihn zu während der Tanz noch in vollem Gange war. Er drängelte sich mit gewohnter Arroganz und einem Kristallkelch gefüllt mit bestem Wein durch die Menge. Thanos blickte ihn an und suchte nach Ähnlichkeiten zwischen ihnen. Sie beide waren direkte Nachkommen des Königs, doch konnte sich Thanos nicht vorstellen, auch nur im Entferntesten so wie Lucious zu sein.
„Eine schöne Hochzeit“, sagte Lucious zu ihm. “Es fehlt an nichts: gutes Essen, ordentlicher Wein, unzählige Dienerinnen für später.“
„Pass bloß auf, Lucious“, sagte Thanos.
„Ich habe eine noch bessere Idee“, konterte Lucious. „Warum schauen СКАЧАТЬ