Название: Eine Spur von Hoffnung
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Keri Locke Mystery
isbn: 9781640294387
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Leider hatte sie keine Beweise für die Verbindung von Jackson Cave zu dem Mann, der ihre Tochter entführt hatte oder zu dem Netzwerk, dem er scheinbar vorstand. Jedenfalls keine, an die sie auf legale Weise gekommen war.
In ihrer Verzweiflung war sie einmal in sein Büro eingebrochen und hatte eine verschlüsselte Akte gefunden, die ihr eine Hilfe gewesen war. Aber weil sie sie gestohlen hatte, war sie vor Gericht nicht verwendbar. Ansonsten war die Verbindung zwischen Cave und dem Netzwerk so gut verborgen und so spärlich, dass es fast unmöglich war, seine Verwicklung darin zu beweisen. Er hatte seine Top Position in der juristischen Welt von Los Angeles nicht dadurch erreicht, indem er schlampig oder nachlässig war.
Sie hatte sogar versucht, ihren Ex-Mann Stephen, einen erfolgreichen Hollywood Talentsucher, dazu zu überreden, sich an den Kosten für einen Privatdetektiv, der Cave beschatten sollte, zu beteiligen. Sie selbst konnte sich einen guten Privatdetektiv nicht leisten. Doch Stephen weigerte sich, da er im Grunde glaubte, dass Evie tot war und Keri sich etwas vormachte.
Cave hatte natürlich keine derartigen finanziellen Einschränkungen. Und als er mitbekommen hatte, dass Keri ihm auf den Fersen war, ließ er sie beschatten. Sowohl sie selbst als auch Ray hatten Wanzen in ihren Häusern und Autos gefunden. Beide untersuchten regelmäßig alles, von ihrer Kleidung bis hin zu ihren Telefonen und Schuhen auf Wanzen, bevor sie Vertrauliches besprachen. Sie nahmen an, dass sogar ihre LAPD-Büros überwacht wurden und verhielten sich entsprechend.
Deshalb saßen sie in einem lauten Lokal, trugen Kleidung, die sie vorher auf Wanzen gefilzt hatten und stellten sicher, dass niemand an den Tischen in der Nähe zuhörte, während sie ihren Plan ausarbeiteten. Wenn es eine Person gab, die nicht wissen durfte, dass sie über die Vista Bescheid wussten, dann war es Jackson Cave.
Während ihrer mehrfachen verbalen Auseinandersetzungen mit ihm war Keri klar geworden, dass sich Cave`s Haltung verändert hatte. Anfangs hatte er sie nur als Bedrohung seines Business angesehen, ein weiteres Hindernis, das es zu überwinden galt. Aber nun nicht mehr.
Schließlich hatte sie zwei seiner Großverdiener umgebracht, Akten aus seinem Büro gestohlen, Codes geknackt, und sein Business und vielleicht sogar seine Freiheit aufs Spiel gesetzt. Natürlich tat sie all dies, um ihre Tochter zu finden.
Doch sie spürte, dass Cave in ihr jetzt mehr als nur eine Gegnerin sah, eine Polizistin, die verzweifelt ihr Kind finden wollte. Er sah sie jetzt eher als seinen Erzfeind, als eine Art Todesfeind. Er wollte sie nicht mehr nur besiegen. Er wollte sie zerstören.
Keri war sicher, dass Evie deshalb der Blutpreis bei der Vista war. Sie bezweifelte, dass Cave wusste, wo Evie festgehalten wurde, oder wer sie festhielt. Ganz sicher kannte er die Leute, die wiederum die Leute kannten, die über diese Dinge Bescheid wussten. Und mit ziemlicher Sicherheit hatte er angeordnet, zumindest indirekt, dass Evie auf der morgigen Party geopfert werden sollte, um Keri unwiederbringlich zu brechen.
Es hatte keinen Sinn ihn zu beschatten oder ihn offiziell zu vernehmen. Er war viel zu schlau und vorsichtig, um Fehler zu machen, vor allem, da er wusste, dass sie ihm auf den Fersen war. Aber er steckte hinter alldem – da war sich Keri sicher. Sie musste nur einen anderen Weg finden, ihn zu überführen.
Mit neuer Entschlossenheit blickte sie auf und sah, wie Ray sie beobachtete.
„Wie lange starrst du mich schon so an?“, fragte sie.
„Mindestens ein paar Minuten. Ich wollte dich nicht stören. Du sahst aus, als ob du ernsthaft am nachdenken warst. Hattest du irgendwelche Eingebungen?“
„Eigentlich nicht“, gab sie zu. „Wir wissen beide, wer dahinter steckt, aber ich glaube nicht, dass uns das großartig weiterhelfen wird. Ich muss nochmal von vorne anfangen und darauf hoffen, neue Spuren zu finden.“
„Du meinst wir, nicht wahr?“, meinte Ray.
„Musst du dich nicht heute bei der Arbeit blicken lassen? Du arbeitest schon länger nicht, damit du dich um mich kümmern kannst.“
„Du machst wohl Witze, Tinker Bell“, sagte er mit einem Lächeln, anspielend auf ihren riesigen Größenunterschied. „Meinst du, ich gehe einfach ins Büro, während all das hier läuft? Zur Not nutze ich jeden Krankheits- und Urlaubstag, den ich habe.“
Keri merkte, wie die Freude sich in ihrer Brust ausbreitete, versuchte es jedoch zu verstecken.
„Das weiß ich zu schätzen, Godzilla“, sagte sie. „Aber wo ich noch beurlaubt bin wegen der internen Ermittlungen, müssen wir vielleicht auf deinen Zugang auf offizielle polizeiliche Ressourcen zurückgreifen.“
Keri war beurlaubt, während die internen Ermittlungen hinsichtlich der Umstände zum Tod von Brian „dem Sammler“ Wickwire liefen. Ihr Vorgesetzter, Lieutenant Cole Hillman, hatte angedeutet, dass diese wahrscheinlich bald zu Keris Gunsten eingestellt würden. Doch bis dahin hatte Keri keine Polizeimarke, keine Dienstwaffe, keine offizielle Handhabe und keinen Zugang zu polizeilichen Ressourcen.
„Gibt es deiner Meinung nach etwas Bestimmtes, das ich mir näher ansehen sollte?“ fragte Ray.
„Tatsächlich ja. Susan erwähnte, dass eine der vergangenen Blutpreise eine ehemalige Kinderschauspielerin war, die süchtig geworden und auf der Straße gelandet war. Falls sie vergewaltigt und umgebracht wurde, muss es dazu doch etwas in den Akten geben, vor allem, wenn ihr die Kehle durchgeschnitten wurde. Ich kann mich nicht erinnern, etwas dazu in den Nachrichten gesehen zu haben, aber vielleicht habe ich es verpasst. Vielleicht kannst du dazu etwas aufspüren, zum Beispiel einen forensischen Bericht mit der DNA der Spermien des Mannes, der sie vergewaltigt hat.“
„Möglich, dass es niemanden in den Sinn gekommen ist, die DNA zu überprüfen“, fügte Ray hinzu. „Wenn sie das Mädchen mit durchtrennter Kehle gefunden haben, sah vielleicht niemand die Notwendigkeit, Weiteres zu veranlassen. Wenn wir rausbekommen, wer sie war, dann kann man vielleicht eilig weitere Tests durchführen lassen, und die Identität des Mannes feststellen, der mit ihr zusammen war.“
„Genau“, stimmte Keri zu. „Denk nur daran, diskret zu sein. Zieh so wenige Leute wie möglich ins Vertrauen.“
„Verstanden. Und was hast du vor, während ich alte Akten über ermordete Teenie Mädchen wälze?“
„Ich werde eine mögliche Zeugin vernehmen.“
„Wen denn?“, fragte Ray.
„Susans Prostituiertenfreundin, Lupita – die, die sagte, sie hat diese Typen über die Vista reden hören. Vielleicht erinnert sie sich mit ein bisschen Hilfe an noch an etwas mehr.“
„Okay, Keri, aber vergiss nicht, dich zu schonen. Diese Gegend von Venice ist rau und du bist noch nicht wieder bei vollen Kräften. Außerdem bist du nicht einmal mehr eine Polizistin, im Moment jedenfalls.“
„Danke für dein Mitgefühl, Ray. Aber du kennst mich inzwischen. Mich zu schonen ist nicht mein Stil.“
KAPITEL DREI
Als Keri vor der Adresse in Venice hielt, die Susan ihr getextet hatte, zwang sie sich, nicht auf die anhaltenden Schmerzen in ihrer Brust und ihrem Knie zu achten. Sie betrat jetzt potentiell gefährliches Terrain. СКАЧАТЬ