Название: Gelobt
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Weg der Vampire
isbn: 9781632910547
isbn:
Doch es gab keine Zeit zum Nachdenken. Caitlin drehte sich sofort herum und eilte am Seil hoch. Auch ihr Seil konnte jeden Moment reißen, und sie hatte immer noch Scarlet am Rücken.
Endlich kam sie oben an. Rasch sprang sie auf die grasbewachsene Ebene und setzte Scarlet ab. Sie fühlte sich so dankbar, auf festem Boden zu stehen – doch sie verschwendete keine Zeit. Sie rollte sich herum, nahm das Seil und warf es kräftig ein paar Meter weiter, sodass es dort hinunterhing, wo Caleb unter ihr stand.
Sie blickte hinunter und sah, dass er achtsam danach Ausschau hielt, und als es auf ihn zukam, packte er es und hielt Ruth mit der anderen Hand. Auch er schaffte es, sich rasch hochzuziehen. Caitlin beobachtete sorgsam jeden Schritt von ihm, betend, dass es halten würde.
Endlich hatte er es nach oben geschafft und rollte sich direkt neben sie aufs Gras. Sie rappelten sich weit von der Kante weg, und dabei fielen Scarlet und Ruth einander in die Arme, und Caitlin und Caleb ebenso.
Caitlin konnte spüren, wie die Erleichterung ihren Körper durchflutete, so wie bei ihm auch.
„Du hast mir das Leben gerettete“, sagte er. „Schon wieder.“
Sie schoss ihm ein Lächeln zu.
„Du hast meines viele Male gerettet“, sagte sie. „Ich schulde dir zumindest ein paar.“
Er lächelte zurück.
Sie alle blickten sich in ihrer neuen Umgebung um. Die Insel Skye. Sie war wunderschön, atemberaubend, mystisch, karg und dramatisch zugleich. Die Insel wogte in einer Reihe von Bergen und Tälern und Hügeln und Hochebenen, manche von ihnen felsig und karg, andere von grünem Moos überwachsen. Alles war in einen himmlischen Nebel gehüllt, der in die Ritzen und Furchen kroch und in der Morgensonne orange und rot und gelb beleuchtet wurde. Diese Insel wirkte wie ein Ort in einem Traum. Und sie wirkte auch wie ein Ort, an dem Menschen unmöglich jemals leben konnten.
Während sie den Horizont betrachtete, kamen plötzlich, wie eine Erscheinung, ein Dutzend Vampire aus dem Nebel hervor, über den Hügel, langsam erscheinend, direkt auf sie zusteuernd. Caitlin konnte es nicht glauben. Sie bereitete sich zum Kampf, doch Caleb streckte ihr eine beruhigende Hand entgegen, während sie alle aufstanden.
„Keine Sorge“, sagte Caleb. „Ich kann es spüren. Sie sind freundlich gesinnt.“
Als sie näherkamen, konnte Caitlin ihre Gesichtszüge sehen und spürte, dass er recht hatte. Tatsächlich war sie schockiert von dem, was sie sah.
Da, vor ihr, standen einige ihrer alten Freunde.
KAPITEL VIER
Sam hielt sich fest, während ihr Boot unter heftigem Schaukeln unaufhaltsam dem felsigen Ufer entgegenschnellte. Er konnte Pollys Anspannung spüren, als dutzende Vampirkrieger die steilen Klippen hinunter auf sie zu geklettert kamen.
„Was jetzt?“, fragte Polly, ihr Boot nur wenige Schritte vom Ufer entfernt.
„Wir haben keine Wahl“, sagte Sam. „Wir stellen uns ihnen entgegen.“
Mit diesen Worten sprang er aus dem Boot, hielt Pollys Hand und zog sie mit sich. Die beiden sprangen ein paar Meter hoch in die Luft und landeten am Rande des Wassers. Sam fühlte den Schock des eiskalten Wassers auf seinen nackten Füßen; es jagte ihm einen Schauer über den Rücken und sorgte dafür, dass er völlig wach war. Er erkannte, dass er immer noch in seine Kampfkleidung aus London gekleidet war – enge schwarze Hosen und Hemd, dick gepolstert um die Schultern und Arme, und er blickte hinüber und sah, dass auch Polly so gekleidet war.
Doch es blieb nicht viel Zeit, sonst viel anderes zu bemerken. Als Sam ans Ufer blickte, sah er dutzende Menschenkrieger auf sie zu stürmen. Von Kopf bis Fuß in Kettenrüstung gekleidet, Schwerter schwingend, Schilde tragend, waren sie der klassische Anblick von Rittern in strahlender Rüstung, die Sam seine gesamte Kindheit lang in Bilderbüchern gesehen hatte –Ritter, wie er einst selbst einer werden wollte. Als Kind hatte er sie vergöttert. Doch nun, da er ein Vampir war, wusste er, dass er so viel stärker war, als sie je sein würden. Er wusste, dass sie niemals die Stärke oder Geschwindigkeit erreichen konnten, die er besaß; niemals an seine Kampffertigkeiten herankommen würden. Also hatte Sam keine Angst.
Doch er fühlte sich sehr stark als Pollys Beschützer. Er war nicht ganz sicher, wie weit Pollys Kampffertigkeit entwickelt war, und diese Menschenwaffen gefielen ihm gar nicht. Sie waren anders als andere Schwerter und Schilde, die er gesehen hatte. Er konnte jetzt schon daran sehen, wie sie in der Morgensonne glänzten, dass sie scheinbar Silberspitzen hatten. Gefertigt, um Vampire zu töten.
Er wusste, dass er die Bedrohung ernst nehmen musste.
Ihren Gesichtern nach zu schließen war es diesen Menschen sehr ernst, und er konnte an ihrer soliden, koordinierten Formation sehen, dass sie gut ausgebildet waren. Für Menschen waren dies die wahrscheinlich besten Krieger dieser Zeit. Sie waren auch gut organisiert, griffen aus beiden Richtungen an.
Sam würde ihnen nicht den Vorteil des ersten Schlags überlassen.
Sam stürmte selbst auf sie zu, spurtete los und kam plötzlich schneller auf sie zu, als sie auf ihn.
Das hatten sie sichtlich nicht erwartet. Er konnte ihr Zögern sehen, unsicher, wie sie reagieren sollten.
Doch er ließ ihnen keine Zeit. Mit einem fliegenden Satz sprang er über ihre Köpfe hinweg, seine Flügel einsetzend, um ihn vorwärtszutreiben, bis er über die gesamte Truppe hinweg war und hinter ihnen landete. Dabei fasste er nach unten und schnappte sich eine Lanze von einem der hinteren Krieger. Im Landen schwang er sie in weitem Bogen und warf so mehrere von ihnen mit einem Schwung von ihren Pferden.
Die Pferde wieherten und traten aus, rannten in die restliche Truppe hinein und sorgten so für Chaos.
Dennoch, diese Ritter waren gut ausgebildet und ließen sich nicht aus der Fassung bringen. Jeder andere menschliche Kriegertrupp wäre sofort auseinandergestoben, doch dieser, zu Sams Überraschung, drehte sich herum und formierte sich neu, bildete eine einzelne Reihe und stürmte auf Sam los.
Sam war davon überrascht und fragte sich, wo genau er war. War er in einer Art Königreich der Elite-Krieger gelandet?
Sam hatte keine Zeit, es herauszufinden. Und er wollte diese Menschen nicht töten. Ein Teil von ihm ahnte, dass sie nicht darauf aus waren, zu töten; er hatte das Gefühl, sie waren hier, um sie zu konfrontieren und möglicherweise gefangen zu nehmen. Oder, wahrscheinlicher, sie zu prüfen. Immerhin waren sie auf ihrem Revier gelandet: er spürte, dass sie sehen wollten, aus welchem Zeug sie geschnitzt waren.
Zumindest war es Sam gelungen, sie von Polly abzulenken. Nun gingen sie auf ihn los.
Er holte mit der Lanze aus und zielte auf das Schild ihres Anführers, mit der Absicht, ihn zu betäuben, aber nicht zu töten. Er warf.
Ein Volltreffer. Er schlug ihm das Schild direkt aus der Hand und warf ihm vom Pferd. Der Ritter landete unter lautem Krachen von Metall.
Sam sprang vor und packte das Schwert und Schild aus der Hand des Ritters. Genau rechtzeitig, als mehrere Hiebe auf ihn niederprasselten. Er blockte sie alle und riss dabei einem anderen Ritter einen Morgenstern aus der Hand. Er packte den langen Holzgriff, holte aus und schwang die tödliche Metallkugel an der Kette in weitem Bogen. In allen Richtungen krachte Metall, als es Sam gelang, dutzenden Kriegern die Schwerter aus den СКАЧАТЬ