Der Traum Der Sterblichen . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Der Traum Der Sterblichen - Морган Райс страница 5

СКАЧАТЬ ihm lag und er doch nichts tun konnte.

      „Alistair“, rief er. „Bitte. Ich bin’s Erec. Wach auf. Ich flehe dich an. Ich brauche dich – wir brauchen dich.“

      Erec wartete, wie schon die ganze Nacht, doch langsam verlor er die Hoffnung. Er wusste nicht, ob sie nach der Anstrengung je wieder zu ihm zurückkehren würde.

      „Alistair“, flehte er immer wieder. „Bitte. Wach auf. Tu’s für mich.“

      Erec wartete und beobachtete sie, doch sie regte sich nicht. Sie lag still, bewusstlos, so schön wie immer im Mondlicht. Er wünschte sich von ganzem Herzen, dass sie aufwachte.

      Er wandte den Blick ab, senkte den Kopf und schloss die Augen. Vielleicht war ja doch alles verloren. Da war einfach nichts, was er an diesem Punkt noch tun konnte.

      „Ich bin hier“, klang eine leise Stimme durch die Nacht.

      Erec blickte auf und sah Alistair, die ihn ansah, und sein Herz schlug schneller, überwältigt von Liebe und Freude. Sie sah erschöpft aus, ihre Augen waren müde, doch sie war wach.

      „Alistair meine Liebe“, sagte er drängend. „Ich brauche dich. Nur dieses eine letzte Mal. Ich schaffe es nicht ohne dich.“

      Sie schloss ihre Augen und öffnete sie erst nach einer ganzen Weile wieder. Sie wirkte schwach.

      „Was brauchst du?“, fragte sie.

      „Unsere Fesseln“, sagte er. „Wir müssen uns befreien. Uns alle.“

      Alistair schloss wieder ihre Augen, und eine ganze Weile verging, in der Erec nicht mehr hörte, als den Wind, der sanft das Schiff wiegte und das leise Plätschern der Wellen am Rumpf des Schiffs. Eine schwere Stille lag über dem Schiff und Erec war sich fast sicher, dass sie die Augen nicht wieder öffnen würde.

      Doch plötzlich sah Erec, wie sie langsam wieder die Augen aufschlug.

      Es schien sie unglaubliche Mühe zu kosten, doch sie hob ihr Kinn und ließ den Blick über die Schiffe schweifen, als ob sie Bestand aufnehmen wollte. Er bemerkte, wie sich die Farbe ihrer Augen verändert. Sie leuchteten in hellstem Blau und erleuchteten die Nacht wie zwei Fackeln.

      Plötzlich fielen Alistairs Fesseln ab. Erec hörte, wie sie rissen, dann sah er, wie sie ihre Hände vor sich ausstreckte.

      Einen Augenblick später spürte Erec, wie die Fesseln hinter seinem Rücken immer heißer wurden und zu lockern begannen, gerade, als er glaubte, die Hitze nicht mehr ertragen zu können. Ein Strang nach dem anderen riss, bis Erec sich schließlich selbst befreien konnte. Er hob seine Hände und sah sie ungläubig an. Er war frei. Er war wirklich frei!

      Erec hörte weitere Fesseln reißen, und sah, dass auch Strom sich von seinen Fesseln befreit hatte. So ging es weiter, auf diesem und auf allen anderen Schiffen, und er sah, wie sich nacheinander alle seine Männer befreit wurden.

      Sie sahen Erec an, doch er legte einen Finger auf die Lippen und bedeutete ihnen sich ruhig zu verhalten. Erec sah, dass keine der Wachen es bemerkt hatte, denn alle hatten ihnen weiter den Rücken zugekehrt, standen an der Reling und scherzten miteinander, während sie aufs Meer hinausblickten. Natürlich war keiner von ihnen auf der Hut.

      Erec bedeutete Strom und den anderen ihm zu folgen, und leise folgten sie ihm, als er auf die Wachen zu kroch.

      „Jetzt!“, befahl er.

      Er rannte los und gemeinsam stürmten alle Männer auf die Wachen zu. Einige der Wachen drehten sich alarmiert vom Knarzen der Planken um und zogen ihre Schwerter.

      Doch Erec und die anderen – alle kampferprobte Krieger, die sich der Tatsache bewusst waren, dass das ihre einzige Chance auf Freiheit war – kamen ihnen zuvor. Strom warf sich auf einen und ergriff sein Handgelenk, bevor er auch nur ausholen konnte. Erec zog den Dolch des Mannes aus seinem Gürtel und schnitt ihm den Hals durch, während Strom sich sein Schwert schnappte. Trotz ihrer Differenzen arbeiteten die beiden Brüder perfekt zusammen wie immer, wenn sie gegen einen gemeinsamen Feind kämpften.

      Erecs Männer entwaffneten die Wachen und töteten sie mit ihren eigenen Schwertern und Dolche.

      Die anderen warfen einfach die Wachen, die zu langsam waren über die Reling, und schickten sie schreiend über die Reling.

      Erec sah sich nach den anderen Schiffen um, wo seine Männer ebenso eine Wache nach der anderen töteten.

      „Kappt die Ankerleinen!“, befahl Erec.

      Auf allen seinen Schiffen kappten seine Männer die Taue, und bald spürte Erec wieder das wohl bekannte Gefühl seines Schiffs, das frei auf den Wellen tanzte. Sie waren endlich frei.

      Hörner erklangen, Schreie hallten über die Schiffe des Empire hinweg und Fackeln wurden angezündet als sie schließlich bemerkten, was geschah. Erec drehte sich um und sah zur Flotte hinüber, die ihnen den Weg zum offenen Meer abschnitten, und er wusste, dass er den Kampf seines Lebens vor sich hatte.

      Doch es war ihm egal. Seine Männer waren am Leben. Sie waren frei. Jetzt hatten sie ihre Chance. Und jetzt, wenn die Götter es wollten, würden sie kämpfend untergehen.

      KAPITEL VIER

      Darius spürte, wie ihm Blut ins Gesicht spritzte. Als er sich umdrehte, sah er ein Dutzend seiner Männer, die von einem Empire-Krieger auf einem riesigen schwarzen Pferd niedergemäht worden waren. Der Krieger schwang ein Schwert, das grösser war als jedes, das Darius je gesehen hatte, und in einem sauberen Schwung mähte er damit die Köpfe von zwölf Männern ab.

      Darius hörte Schreie überall um sich herum und egal in welche Richtung er sich wandte, überall sah er seine Männer, die niedergemetzelt wurden. Es war surreal. Die Empire-Krieger stürmten auf sie ein und massakrierten sie zu Dutzenden, dann Hunderten – dann Tausenden.

      Darius kletterte auf den Sockel einer Statue und so weit das Auge reichte sah er tausende von Leichen. Alle seine Leute stapelten sich tot in den Straßen von Volusia. Niemand war übrig. Nicht ein einziger Mann.

      Darius stieß einen Schrei der Hilflosigkeit und des Schmerzes aus, als er spürte, wie Empire-Krieger ihn von hinten packten und ihn schreiend in die Dunkelheit wegzerrten.

      Darius erwachte keuchend und um sich schlagend. Er sah sich um, versuchte zu verstehen, was geschah, was real war und was ein Traum. Er hörte das Klirren von Ketten und als sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er, woher das Geräusch kam. Er blickte auf seine Knöchel herab, die mit schweren Ketten gefesselt waren. Sein ganzer Körper schmerzte, des Brennen frischer Wunden und überall an seinen Kleidern klebte getrocknetes Blut. Jede Bewegung fiel ihm schwer, und er fühlte sich, als ob er von einer Million Männern verprügelt worden war. Sein linkes Auge war fast vollkommen zugeschwollen.

      Langsam drehte Darius sich um und betrachtete seine Umgebung. Einerseits war er froh, dass alles ein Traum gewesen war – doch als er alles in sich aufnahm, begann er langsam, sich zu erinnern, und der Schmerz kam zurück. Es war ein Traum gewesen, doch viel Wahrheit war in ihm gelegen. Die Bilder seines Kampfes gegen die Empire-Krieger innerhalb der Tore von Volusia. Er erinnerte sich an den Hinterhalt, wie sich die Tore geschlossen hatten, die Truppen, die sie umzingelt und alle seine Männer niedergemetzelt hatten. Er erinnerte sich an den Verrat.

      Es fiel ihm schwer sich an alles zu erinnern, und das letzte, was er wusste war, dass er einige Empirekrieger getötet hatte, bevor das stumpfe Ende einer Axt ihn am Kopf getroffen hatte.

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