Der Traum Der Sterblichen . Морган Райс
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Читать онлайн книгу Der Traum Der Sterblichen - Морган Райс страница 8

СКАЧАТЬ sah Vokin an, der genauso sprachlos zu sein schien wie sie es war.

      Der Empire-Kommandant hoch oben kicherte auf sie herab.

      „Du bist nicht die einzige, der Zauberei zur Verfügung steht“, sagte er. „Diese Mauern können nicht mit Magie eingerissen werden – sie haben sich über Jahrtausende bewährt, haben Barbaren abgewehrt, ganze Armeen, die weitaus grösser als deine waren. Von Zauberei können sie nicht zu Fall gebracht werden, höchstens von Menschenhand.“

      Er grinste breit.

      „Du siehst also“, fügte er hinzu, „dass du denselben Fehler begangen hast, wie schon so viele Eroberer vor dir. Du hast dich auf Zauberei verlassen, um die Hauptstadt anzugreifen – und nun wirst du dafür zahlen.

      Oben auf den Zinnen erklangen die Hörner, und Volusia sah sich erschrocken um und sah, wie eine riesige Armee am Horizont auftauchte, viel grösser als die, die sie hinter sich hatte. Sie hatten offensichtlich hinter der Stadt in der Wüste gewartet. Sie war nicht nur in eine weitere Schlacht marschiert, sondern in einen Krieg.

      Ein weiteres Horn erklang, und die massiven goldenen Türen vor ihr begannen sich zu öffnen. Sie schwangen auf, begleitet vom Kampfschrie von vielen Tausend Empire-Kriegern, die aus der Stadt auf sie zugestürmt kamen.

      Gleichzeitig setzte sich auch die riesige Armee am Horizont in Bewegung, spaltete sich, und griff sie von rechts und links neben der Stadt an.

      Volusia blieb stehen, hob eine Faust in die Luft und senkte sie wieder.

      Ihre Armee hinter ihr stieß lautes Kampfgeschrei aus und stürmte auf die Männer des Empire zu.

      Volusia wusste, dass diese Schlacht das Schicksal der Hauptstadt entscheiden würde – nein, sogar das Schicksal des Empire. Ihre Zauberer hatten sie enttäuscht – doch ihre Soldaten würden sie nicht im Stich lassen. Schließlich konnte sie grausamer sein als jeder Mann, und dafür brauchte sie keine Zauberei.

      Sie sah die Krieger, die auf sie zustürmten. Sie blieb regungslos stehen und freute sich auf die Chance, zu töten oder getötet zu werden.

      KAPITEL SECHS

      Gwendolyn öffnete ihre Augen als sie einen Ruck und einen Stoß an ihrem Kopf spürte. Desorientiert sah sie sich um. Sie sah, dass sie auf der Seite lag, auf einer harten hölzernen Plattform, und die Welt bewegte sich um sie herum. Sie hörte ein Winseln, spürte etwas an ihrer Wange und sah Krohn, der neben ihr zusammengerollt lag und sie leckte. Ihr Herz machte einen Sprung.

      Kroh sah kränklich aus, ausgehungert, erschöpft, doch er war am Leben. Das war alles, was zählte. Auch er hatte überlebt.

      Gwendolyn leckte sich die Lippen und bemerkte, dass sie nicht mehr ganz so trocken waren, wie zuvor. Sie konnte sie nun sogar benetzen, was sie vorher nicht einmal tun konnte, da ihre Zunge zu sehr geschwollen war. Sie spürte, wie kühles Wasser in ihren Mund geträufelt wurde, blickte auf und sah, wie einer der Wüstennomaden einen Wasserbeutel über sie hielt. Sie trank gierig daraus, bis er ihn wieder wegzog. Als er seine Hand wegzog, hielt Gwendolyn ihn am Arm fest und zog ihn zu Krohn. Zuerst schien der Nomade irritiert zu sein, doch als er begriff, was sie wollte, beugte er sich vor und ließ Krohn trinken. Gwendolyn war erleichtert, als sie sah, wie Krohn gierig aus seiner Hand trank.

      Gwen spürte einen erneuten Ruck und einen Stoß als die Plattform schaukelte, und sie sah sich um, konnte jedoch vor sich nichts sehen als blauen Himmel und Wolken, die vorbeizogen. Sie spürte, wie sie auf der Plattform mit jedem Ruck weiter hochgezogen wurde. Sie verstand weder wo sie war, noch was vor sich ging. Sie war zu schwach, um sich aufzusetzen, doch sie konnte ihren Hals genug strecken, um zu sehen, dass sie sich auf einer hölzernen Plattform befand, die mit Seilen hochgezogen wurde. Irgendjemand hoch oben zog an den Seilen, und mit jedem Ruck bewegte sich die Plattform ein wenig höher. Sie wurde entlang der steilen, endlosen Klippen hochgezogen, die sie gesehen hatte, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte. Die Klippen waren gekrönt von Zinnen auf denen Ritter in glänzenden Rüstungen Wache hielten.

      Als sie den Hals reckte, um nach unten zu sehen, wurde ihr schwindelig. Ihre Plattform hing schon hoch oben über dem Wüstenboden und stieg ständig weiter. Sie blickte wieder nach oben und sah etwa dreißig Meter über sich die Zinnen die mit jedem Rucken am Seil näher kamen.

      Gwendolyn drehte sich auf die andere Seite und sah sich auf der Plattform um. Sie war erleichtert zu sehen, dass ihre Freunde noch da waren: Kendrick, Sandara, Steffen, Arliss, Aberthol, Illepra, Krea – das Baby, Stara, Brandt, Atme und einige der Silver. Sie alle lagen auf der Plattform und wurden von den Nomaden mit Wasser versorgt. Gwendolyn spürte eine Welle der Dankbarkeit gegenüber diesen seltsamen Wesen, die ihnen das Leben gerettet hatten.

      Gwendolyn schloss wieder die Augen und legte ihren Kopf auf dem harten Holzpodest ab, denn ihr Kopf fühlte sich unglaublich schwer an. Krohn rollte sich neben ihr zusammen und legte den Kopf auf ihren Arm. Alles war angenehm still hier oben, nichts war zu hören außer dem Rauschen des Windes und dem Quietschen der Seile. Sie war so lange und so weit gereist, und sie fragte sich, wann es endlich enden würde. Bald würden sie oben ankommen und sie betete nur, dass die Ritter, wer auch immer sie waren, so gastfreundlich waren, wie diese Nomaden aus der Wüste.

      Mit jedem Ruck fühlten sich die Sonnen stärker an, heißer, und es gab nichts, was Schatten spendete. Gwendolyn hatte das Gefühl zu verbrennen, als ob sie direkt ins Zentrum der Sonne gezogen wurde.

      Als sie einen letzten harten Ruck spürte, öffnete sie die Augen wieder und bemerkte, dass sie wieder eingeschlafen war. Sie spürte Bewegung, und sah, dass sie behutsam von den Wüstennomaden von der Plattform auf die Zinnen gehoben wurde. Sie fühlte, wie sie langsam auf den Steinboden abgelegt wurde und blinzelte ein paarmal in die Sonne. Sie war zu erschöpft, um ihren Kopf zu heben,  und war sich nicht sicher ob sie wach war oder träumte.

      Sie sah, wie ein Dutzend Krieger auf sie zukamen, die in makellose glänzende Kettenhemden und Brustpanzer gekleidet waren und sich um sie versammelten und sie neugierig ansahen. Gwendolyn konnte nicht verstehen, wie Ritter so weit hier draußen in der Wüste sein konnten, in dieser riesigen Weite mitten im Nichts, wie sie auf diesem riesigen Bergrücken unter der sengenden Sonne Wache stehen konnten. Wie konnten sie hier draußen überleben? Was bewachten sie? Woher hatten sie diese majestätischen Rüstungen? War alles nur ein Traum?

      Selbst im Ring mit seiner althergebrachten erhabenen Tradition gab es keine Rüstungen, die mit denen zu vergleichen waren, die diese Männer trugen. Es waren die komplexesten Rüstungen, die sie je gesehen hatte, aus Silber, Platin und einem dritten Metall geschmiedet, das sie nicht kannte, mit komplizierten Mustern graviert, und Waffen, die ihresgleichen suchten. Diese Männer mussten ausgebildete Krieger sein. Es erinnerte sie an jene Tage als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war und ihren Vater ins Feld begleitet hatte; er hatte ihr die Kriege gezeigt und sie sah sie, wie sie so prachtvoll aufgereiht standen. Gwendolyn hatte sich damals gefragt, wie solche Schönheit existieren konnte, wie das nur möglich war. Vielleicht war sie gestorben und das war ihr persönlicher Himmel.

      Doch sah sie, wie einer vortrat, seinen Helm abnahm und sie mit leuchtend blauen Augen voller Weisheit und Mitgefühl ansah. Er musste um die Dreißig gewesen sein, eindrucksvoll, mit glattrasiertem Schädel und hellblondem Bart. Er musste der verantwortliche Offizier gewesen sein.

      Der Ritter wand seine Aufmerksamkeit den Nomaden zu.

      „Sind sie am Leben“, fragte er.

      Zur Antwort stieß einer der Nomaden Gwendolyn vorsichtig mit seinem Stab an, die sich daraufhin bewegte. Sie wollte schrecklich gerne aufstehen, herausfinden, wer diese Leute waren – doch sie war zu erschöpft und ihr Mund war zu trocken um СКАЧАТЬ