Название: Das Geschenk der Schlacht
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Ring der Zauberei
isbn: 9781632912404
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In den Augen seines Vaters machte ihn das zum Versager. Sein Vater missbilligte alles, was Mardig tat; sein scheeler Blick folgte ihm überall hin, und Mardig hatte immer von einem Tag der Abrechnung geträumt. Gleichzeitig konnte Mardig die Macht an sich reißen. Jeder rechnete damit, dass der Thron einem seiner Brüder, Koldo, dem ältesten, zufallen würde, oder wenn schon nicht ihm, dann Mardigs Zwilling, Ludvig. Doch Mardig hatte andere Pläne.
Als Mardig um die Ecke bog, verbeugten sich die Wachen und öffneten ihm ohne Fragen zu stellen die Tür.
Doch plötzlich wandte sich einer von ihnen um und sah ihn an.
„Mylord“, sagte er. „Der König hat uns nicht gesagt, dass er heute Morgen Besucher erwartet.“
Mardigs Herz begann zu rasen, doch er zwang sich, seine selbstbewusste Erscheinung zu bewahren. Er drehte sich um und starrte den Krieger an, bis dieser schließlich verunsichert aussah.
„Bin ich denn nicht mehr als nur ein einfacher Besucher?“, antwortete Mardig kühl, und gab sich Mühe, nicht nervös zu wirken.
Der Wächter wich zurück und Mardig marschierte durch die Tür, die die Wächter hinter ihm wieder schlossen.
Mardig marschierte in den Raum, und sah den überraschten Blick seines Vaters, der am Fenster stand und nachdenklich auf sein Königreich herabgeblickt hatte. Er sah ihn irritiert an.
„Mardig“, sagte er. „Welchem Anlass habe ich diese Ehre zu verdanken? Ich habe dich nicht gerufen, noch hast du dir die Mühe gemacht, mich in den vergangenen Monden zu besuchen – es sei denn du wolltest etwas.“
Mardigs Herz schlug ihm bis zum Hals.
„Ich bin nicht gekommen, um dich um irgendetwas zu bitten“, antwortete Mardig. „Ich bin gekommen, um mir etwas zu nehmen.“
Sein Vater sah ihn verwirrt an.
„Dir etwas zu nehmen?“, fragte er.
„Mir zu nehmen, was mir gehört“, antwortete Mardig.
Mardig ging mit großen Schritten durch die Kammer während sein Vater ihn irritiert ansah.
„Und was hier gehört dir?“, fragte er.
Mardig spürte, wie seine Hände schwitzten. Er hielt den Dolch umklammert und wusste nicht, ob er es durchziehen konnte.
„Nun, das Königreich“, sagte er.
Mardig zog langsam den Dolch aus seinem Gürtel, wollte, dass sein Vater ihn sah, bevor er zustach, wollte, dass er sah, wie sehr er ihn hasste. Er wollte den Ausdruck von Angst, Schock und Wut in den Augen seines Vaters sehen.
Doch als sein Vater den Blick senkte, war es nicht so, wie Mardig es erwartet hatte. Er hatte damit gerechnet, dass sein Vater sich wehren würde; doch stattdessen sah er ihm voller Trauer und Mitgefühl an.
„Mein Junge“, sagte er. „Du bist immer noch mein Sohn, trotz allem, und ich liebe dich. Ich weiß, dass du es tief in deinem Herzen nicht tun willst.“
Mardig kniff verwirrt die Augen zusammen.
„Ich bin krank, mein Sohn“, fuhr der König fort, „und werde ohnehin bald sterben. Und wenn es soweit ist, wird das Königreich an deine Brüder vererbt, nicht an dich. Selbst wenn du mich jetzt tötest, hast du nichts davon. Du bist immer noch der Dritte in der Thronfolge. Also leg deine Waffe nieder, und nimm mich in den Arm. Ich liebe dich immer noch, so wie jeder Vater es täte.“
In einem plötzlichen Anflug von Zorn sprang er mit zitternden Händen auf seinen Vater zu und rammte ihm den Dolch ins Herz.
„Deine Krankheit hat dich schwach werden lassen, Vater“, sagte er. „Vor fünf Jahren noch wäre das hier vollkommen unmöglich gewesen. Und ein Königreich hat keinen schwachen König verdient. Ich weiß, dass du bald sterben wirst – doch das ist mir nicht schnell genug.“
Schließlich sank der König zu Boden und blieb regungslos liegen.
Er war tot.
Mardig blickte schwer atmend auf ihn herab, immer noch schockiert über das, was er gerade getan hatte. Er wischte seine Hand an seiner Robe ab und ließ das Messer fallen, das klappernd auf den steinernen Boden fiel.
„Mach dir keine Sorgen über meine Brüder, Vater“, fügte er hinzu. „Für sie habe ich auch schon Pläne.“
Danach stieg er über den Leichnam seines Vaters und ging ans Fenster. Zufrieden ließ er den Blick über die Hauptstadt gleiten. Seine Stadt.
Jetzt gehörte all das ihm.
KAPITEL VIERZEHN
Kendrick hob sein Schwert und wehrte den Hieb eines Sandläufers ab, der mit seinen messerscharfen Krallen nach seinem Gesicht schlug. Klirrend und funkenstiebend blockte er ihn und wich ihm aus, als die Kreatur ihre Krallen von seiner Klinge gleiten ließ und wieder nach seinem Kopf schlug.
Kendrick wirbelte herum und schlug zu, doch die Kreatur war erstaunlich schnell. Sie wich zurück und Kendricks Schwert verfehlte sie knapp. Dann machte sie einen Satz nach vorn und sprang hoch in die Luft, um sich auf Kendrick zu stürzen; doch diesmal war er wohl vorbereitet. Beim ersten Angriff hatte er ihre Geschwindigkeit unterschätzt, doch diesen Fehler würde er kein zweites Mal machen. Er ging in die Hocke, hob sein Schwert senkrecht über seinen Kopf – und sah zu, wie die Kreatur sich selbst aufspießte.
Nachdem er sie abgeschüttelt hatte, ging er in die Knie und schwang sein Schwert auf niedriger Höhe über dem Boden. Dabei schlug er zwei Sandläufern gleichzeitig die Beine ab, die auf ihn zukamen; dann drehte er sich um und stieß sein Schwert nach hinten, wobei er dem einen in den Magen stach, bevor er auf seinem Rücken landen konnte.
Die Kreaturen griffen ihn aus allen Richtungen an und Kendrick fand sich inmitten einer heißen Schlacht wieder, Brandt und Atme auf der einen, Koldo und Ludvig auf der anderen Seite. Instinktiv kehrten die fünf einander den Rücken zu und bildeten einen engen Kreis; Rücken an Rücken schlugen, stachen und traten sie, und hielten die Kreaturen auf Abstand während sie einander gegenseitig Deckung gaben. Im gleißenden Sonnenlicht kämpften sie immer weiter. Kendricks Schultern schmerzten, und überall war Blut. Alle waren von der langen Wanderung und dem endlosen Kampf erschöpft. Sie hatten keine Kraftreserven mehr, keinen Ort, an den sie fliehen konnten und kämpften ums nackte Überleben. Die wütenden Schreie der Kreaturen hallten über die Ebene während sie überall um die Männer herum fielen. Kendrick wusste, dass sie vorsichtig sein mussten; es war ein langer Weg zurück, und wenn auch nur einer von ihnen verwundet werden würde, wäre das fatal.
Während er kämpfte, konnte Kendrick in der Ferne einen Blick auf den jungen Kaden erhaschen, und war erleichtert zu sehen, dass er noch am Leben war. Er sträubte sich an Händen und Füßen gefesselt und von mehreren Sandläufern festgehalten. Sein Anblick motivierte Kendrick und erinnerte ihn daran, wofür sie überhaupt hierhergekommen waren. Er kämpfte wütend, verdoppelte seine Bemühungen, und versuchte sich den Weg durch die Kreaturen zu bahnen, um zu Kaden zu gelangen. Es gefiel ihm nicht, wie sie mit ihm umgingen, und er wusste, dass er ihn erreichen musste, bevor sie ihm etwas Schreckliches antaten.
Kendrick stöhnte vor Schmerzen, als er plötzlich einen Treffer an seinem Arm spürte. Er wirbelte herum und sah, wie die Kreatur wieder ausholte, diesmal direkt in Richtung seines Kopfes. Er konnte nicht rechtzeitig reagieren СКАЧАТЬ