Название: Sklavin, Kriegerin, Königin
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Für Ruhm und Krone
isbn: 9781632917225
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„Stellst du etwa die Weisheit des Königs in Frage?“ fragte die Königin.
Thanos konnte einfach nicht glauben, dass niemand dagegen Einspruch erhob. Sahen sie denn nicht wie ungerecht dieser Vorschlag war? Erkannten sie denn nicht, dass diese neuen Gesetze Öl in das Feuer der Revolution gießen würden?
„Du wirst den Leuten damit nicht einen Moment lang glauben machen können, dass es dir um etwas anderes ginge, als ihnen Leid zuzufügen und deinen eigenen Vorteil zu suchen“, sagte Thanos.
Aus der Gruppe kam Widerspruch.
„Das sind harte Worte, Neffe“, sagte der König und blickte ihm in die Augen. „Ich habe fast den Eindruck, du würdest dich gerne der Rebellion anschließen.“
„Oder vielleicht hat er das bereits?“ sagte die Königin mit skeptischem Blick.
„Habe ich nicht“, knurrte Thanos.
Die Luft in dem Pavillon begann zu brennen und Thanos realisierte, dass, wenn er jetzt nicht aufpasste, er leicht wegen Verrats angeklagt werden konnte – ein Verbrechen auf das die Todesstrafe ohne Prozess stand.
Stephania stand nun auch auf und griff erneut nach Thanos’ Hand – von ihrer Geste genervt, befreite er jedoch erneut seine Hand aus ihrer Umklammerung.
Stephania erbleichte und blickte zu Boden.
„Vielleicht wirst du im Laufe der Zeit erkennen, dass deine Ansichten falsch sind“, sagte der König zu Thanos. „Das neue Gesetz ist beschlossene Sache und soll sofort umgesetzt werden.“
„Gut“, sagte die Königin und lächelte plötzlich. „Nun lasst uns zum zweiten Punkt der heutigen Agenda kommen. Thanos, du bist ein junger Mann von neunzehn Jahren und wir – deine kaiserlichen Vormünder – haben dir eine Frau ausgewählt. Wir haben uns dafür entschieden, dir Stephania zur Frau zu geben.“
Thanos blickte zu Stephania hinüber, ihre Augen waren von Tränen erfüllt und ein besorgter Ausdruck stand ihr im Gesicht geschrieben. Er war angewidert. Wie konnten sie so etwas von ihm verlangen?
„Ich kann sie nicht heiraten“, flüsterte Thanos und ein Kloß bildete sich in seinem Hals.
Ein Murmeln ging durch die Menge und die sprang so schnell auf, dass ihr Stuhl mit einem Krachen rücklings zu Boden fiel.
„Thanos!“ schrie sie und ballte die Fäuste. „Wie kannst du es wagen, dich dem König zu widersetzen? Du wirst Stephania heiraten, ob du es willst oder nicht.“
Beim Anblick der Tränen, die Stephania über die Wangen flossen, warf Thanos ihr einen mitleidigen Blick zu.
„Glaubst du zu gut für mich zu sein?“ fragte sie und ihre Unterlippe bebte.
Er tat einen Schritt auf sie zu und wollte ihr so gut er eben konnte Trost spenden, doch noch bevor er sie erreichen konnte, lief sie bitterlich weinend aus dem Pavillon.
Der König erhob sich sichtlich verärgert.
„Verschmähe sie, mein Sohn“, sagte er und seine Stimme donnerte plötzlich kalt und hart durch die Gartenlaube, „und du landest im Kerker.“
KAPITEL FÜNF
Ceres rannte durch die Straßen der Stadt bis sie spürte, dass ihre Beine sie nicht länger tragen würden, ihre Lungen so sehr brannten, dass sie fast zerrissen und sie sicher sein konnte, dass der Sklavenhalter sie nicht mehr finden konnte.
Sie brach auf einem Hinterhof inmitten von Abfall und Ratten zusammen, sie schlang ihre Arme um ihre Beine und Tränen strömten ihr über die glühenden Wangen. Ohne ihren Vater und eine Mutter, die sie verkaufen wollte, blieb ihr niemand mehr. Wenn sie auf der Straße bliebe und auf den Gehwegen schliefe, dann würde sie irgendwann entweder verhungern oder erfrieren, wenn der Winter einbrach. Vielleicht wäre es das Beste.
Stundenlang saß sie dort und weinte, ihre Augen waren verquollen und ihre Gedanken vor Verzweiflung verwirrt. Wohin würde sie gehen? Wie konnte sie Geld verdienen, um zu überleben?
Der Tag war fast ins Land gegangen als sie sich dazu entschloss, nach Hause zurückzukehren, sich in die Hütte zu schleichen, die noch übrigen Schwerter zu nehmen und sie dem Palast zu verkaufen. Sie erwarteten sie heute dort sowieso. Auf diese Weise würde sie genug Geld haben, um sich in den nächsten Tagen über Wasser halten und einen Plan schmieden zu können.
Sie würde auch das Schwert, das ihr Vater ihr gegeben hatte und das sie unter den Dielen der Hütte versteckte, an sich nehmen. Aber das würde sie niemals verkaufen. Nicht bis sie dem Tod ins Auge blickte, würde sie das Geschenk ihres Vaters aufgeben.
Sie lief nach Hause und war dabei vor bekannten Gesichtern und dem Wagen des Sklavenhalters auf der Hut. Als sie den letzten Hügel erreichte, ging sie hinter der Häuserreihe in Deckung und von dort aus geduckt durch das Feld. Auf Zehenspitzen lief sie über den vertrockneten Boden und hielt dabei Ausschau nach ihrer Mutter.
Eine Welle von Schuldbewusstsein erfasste sie als sie daran dachte, wie sehr sie ihre Mutter geschlagen hatte. Sie hatte ihr trotz all ihrer Grausamkeit kein Leid zufügen wollen. Auch wenn sie ihr das Herz für immer gebrochen hatte.
Nachdem sie auf der Rückseite der Hütte angekommen war, linste sie durch einen Spalt in der Wand. Sie sah, dass sie leer war und ging hinein, um die Schwerter einzusammeln. Doch gerade als sie ihr unter den Dielen verstecktes Schwert hervorholen wollte, hörte sie von draußen Stimmen nahen.
Sie stand auf und lugte durch ein kleines Loch in der Wand. Zu ihrem Erschrecken erblickte sie ihre Mutter und Sartes auf die Hütte zukommend. Ihre Mutter hatte ein blaues Auge und eine geschwollene Wange. Jetzt, da Ceres sah, dass ihre Mutter wohlauf war, musste sie bei ihrem Anblick und dem was sie auf ihrem Gesicht angerichtet hatte, fast grinsen. All die Wut über die Dreistigkeit ihrer Mutter, sie verkaufen zu wollen, wallte wieder in ihr auf.
„Wenn ich dich dabei erwische, wie du für Ceres Essen rausschmuggelst, dann setzt es was, hast du verstanden?“ sagte ihre Mutter schroff als sie und Sartes den Baum der Großmutter passierten.
Als Sartes nicht antwortete, schlug ihre Mutter ihm ins Gesicht.
„Hast du das verstanden Junge?“ sagte sie.
„Ja“, sagte Sartes und blickte mit einer Träne im Auge auf den Boden.
„Und solltest du sie jemals irgendwo sehen, bring sie nach Hause, sodass ich ihr eine Tracht Prügel verpassen kann, die sie ihren Lebtag nicht vergessen wird.“
Sie setzten sich erneut in Richtung Hütte in Bewegung und Ceres’ Herz begann plötzlich wie wild zu schlagen. Sie griff nach den Schwertern und schoss so schnell und leise sie konnte zur Hintertür der Hütte. Gerade als sie hinausschlüpfte, wurde die Vordertür aufgerissen und sie lehnte sich gegen die Außenwand und horchte. Die Wunden der Klauen der Omnikatze brannten auf ihrem Rücken.
„Wer ist dort?“, sagte ihre Mutter.
Ceres hielt den Atem an und schloss ihre Augen.
„Ich weiß, dass du dort bist“, ihre Mutter und wartete. „Sartes geh und schau nach der Hintertür. Sie ist angelehnt.“
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