Zielobjekt Null . Джек Марс
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СКАЧАТЬ Mann nickte Adrian dankend zu und murmelte dann einen Satz auf Arabisch, den Adrian verstand – „Allah ist mit dir, Friede sei mit dir“ – und ohne ein weiteres Wort, verließen die zwei Männer die Wohnung.

      Sobald sie gegangen waren, verriegelte Claudette die Tür, zog die Kette zurück ins Schloss und drehte sich dann mit einem verträumten und befriedigten Ausdruck zu ihrem Liebhaber um.

      Adrian stand jedoch mit einem mürrischen Gesichtsausdruck wie angewurzelt da.

      „Liebling?“, sagte sie vorsichtig.

      „Was habe ich gerade getan?“, murmelte er. Er kannte die Antwort bereits; er hatte einen tödlichen Virus anstatt an Imam Khalil in die Hände zweier Fremder gegeben. „Was, wenn sie ihn nicht abliefern? Was, wenn sie ihn fallenlassen, oder öffnen, oder – “

      „Mein Liebster“, Claudette legte einen Arm um seine Taille und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Sie sind Anhänger des Imams. Sie werden vorsichtig damit sein und ihn dahinbringen, wo er hinmuss. Hab Vertrauen. Du hast den ersten Schritt getan, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Du bist der Mahdi. Vergiss das nicht.“

      „Ja“, sagte er sanft. „Natürlich. Du hast recht, wie immer. Und ich muss es zu Ende bringen.“ Wenn seine Mutation nicht so funktionieren würde, wie sie es sollte, oder wenn er nicht die komplette Menge produzierte, dann hatte er keinen Zweifel daran, dass er nicht nur von Khalil als Versager gesehen würde, sondern auch von Claudette. Ohne sie würde er zerbrechen. Er brauchte sie, wie die Luft zum Atmen, wie Nahrung und Sonnenlicht.

      Und trotzdem konnte er nicht anders, als sich zu wundern, was sie wohl mit der Probe vorhatten – ob Imam Khalil sie privat an einem abgelegenen Ort oder doch öffentlich testen würde.

      Aber er würde es noch früh genug herausfinden.

      KAPITEL SECHS

      „Dad, du musst mich nicht jedes Mal zur Tür bringen“, sagte Maya, als sie den Dahlgren Platz in Richtung Healy Halle auf dem Georgetown Campus überquerten.

      „Ich weiß, dass ich es nicht muss“, sagte Reid. „Aber ich möchte es. Wieso, schämst du dich etwa, mit deinem Vater gesehen zu werden?“

      „Das ist es nicht“, murmelte Maya. Die Fahrt hierher war ruhig gewesen, Maya hatte nachdenklich aus dem Fenster gestarrt, während Reid versuchte, etwas zu finden, worüber sie reden könnten, was ihm allerdings nicht gelang.

      Maya stand kurz vor dem Ende ihres letzten Jahres an der Highschool, aber sie hatte bereits einige ihrer Kurse absolviert und belegte nun schon ein paar wöchentliche Kurse auf dem Georgetown Campus. Es war eine gute Art, um Leistungspunkte für das College zu sammeln, und machte sich besonders auf einem Bewerbungsschreiben gut – vor allem, da Georgetown momentan ihre erste Wahl war. Reid hatte nicht nur darauf bestanden, Maya zum College zu fahren, sondern sie auch zu ihrem Klassenzimmer zu begleiten. In der Nacht zuvor, als Maria gezwungen gewesen war, ihr Date unerwartet zu beenden, war Reid zu seinen Mädchen nach Hause geeilt. Er war äußerst beunruhigt über die Nachricht gewesen, dass Rais geflohen war – seine Finger hatten am Lenkrad seines Autos gezittert – aber er hatte sich gezwungen, ruhigzubleiben und logisch zu denken. Die CIA war bereits auf Verfolgungsjagd und Interpol vermutlich auch. Er kannte die Vorgehensweise; jeder Flughafen würde überwacht und es würden Straßensperren auf allen Hauptverkehrsstraßen von Sion errichtet werden. Und Rais hatte keine Verbündeten mehr, an die er sich wenden konnte.

      Außerdem war der Attentäter in der Schweiz, mehr als sechstausend Kilometer entfernt, geflohen. Zwischen ihm und Kent Steele befanden sich ein halber Kontinent und ein riesiger Ozean.

      Und trotzdem wusste er, dass er sich deutlich besser fühlen würde, wenn er erfuhr, dass Rais wieder festgenommen worden war. Er vertraute auf Marias Fähigkeiten, aber er wünschte, er hätte die Weitsicht gehabt, sie zu bitten, ihn so gut sie konnte, auf dem Laufenden zu halten.

      Er und Maya erreichten den Eingang zur Healy Halle und Reid verharrte. „Okay, ich schätze, ich werde dich nach dem Unterricht sehen?“

      Sie sah ihn misstrauisch an. „Du wirst mich nicht hineinbringen?“

      „Heute nicht.“ Er hatte das Gefühl, zu wissen, weshalb Maya heute Morgen so ruhig gewesen war. Er hatte ihr in der Nacht zuvor ein wenig Unabhängigkeit gegeben, aber heute war alles wieder wie gewohnt. Er musste sich daran erinnern, dass sie kein kleines Mädchen mehr war. „Hör zu, ich weiß, dass ich dich in letzter Zeit ein wenig eingeengt habe …“

      „Ein wenig“, spottete Maya.

      „… und es tut mir leid. Du bist eine fähige, einfallsreiche und intelligente junge Frau. Und du möchtest nur etwas Unabhängigkeit. Ich bin mir dessen bewusst. Mein überfürsorglicher Charakter ist mein Problem, nicht deins. Es hat mit nichts zu tun, was du getan hast.“

      Maya versuchte, das Grinsen auf ihrem Gesicht zu verbergen. „Hast du gerade die ‚es liegt nicht an dir, es liegt an mir’ Phrase benutzt?“

      Er nickte. „Das habe ich, weil es die Wahrheit ist. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn dir etwas zustoßen würde und ich nicht da wäre.“

      „Aber du wirst nicht immer da sein“, sagte sie. „Egal wie sehr du es versuchst. Und ich muss in der Lage sein, Probleme selbst zu lösen.“

      „Du hast recht. Ich werde mein Bestes tun, um mich ein bisschen zurückzuhalten.“

      Sie hob eine Augenbraue. „Versprichst du es?“

      „Ich verspreche es.“

      „Okay.“ Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Wir sehen uns nach dem Unterricht.“ Sie machte sich auf den Weg zur Tür, hatte dann allerdings einen weiteren Gedanken. „Weißt du, vielleicht sollte ich lernen, wie man schießt, nur für den Fall …“

      Er deutete mit einem erhobenen Finger in ihre Richtung. „Treib es nicht zu weit.“

      Sie grinste und verschwand im Gang. Reid blieb für ein paar Minuten draußen stehen. Gott, seine Kinder wurden zu schnell erwachsen. In zwei kurzen Jahren würde Maya eine volljährige, erwachsene Frau sein. Bald würde es um Autos gehen und Studiengebühren und … und früher oder später wären da auch Jungs im Spiel. Zum Glück war das bisher noch nicht passiert.

      Er lenkte sich selbst damit ab, die Architektur auf dem Gelände zu bewundern, während er auf die Copley Halle zuging. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es ihn jemals langweilen würde, durch die Universität zu spazieren und sich an den Gebäudestrukturen des 18. und 19. Jahrhunderts zu erfreuen. Viele von ihnen waren im romanischen Stil gebaut worden, welcher im Mittelalter in Europa aufblühte. Es half sicherlich auch, dass Mitte März die Wende der Jahreszeiten in Virginia stattfand, zu der das Wetter wärmer wurde – bis zu zehn Grad Celsius und an den wärmeren Tagen sogar bis fünfzehn Grad.

      In seiner Rolle als Aushilfslehrer übernahm er üblicherweise kleinere Klassen mit fünfundzwanzig bis dreißig Schülern und in erster Linie Geschichtsleistungskurse. Er spezialisierte sich auf Unterrichtsstunden zum Thema Kriegsführung und half oft für Professor Hildebrandt aus, der fest angestellt war, allerdings regelmäßig für ein Buch auf Reisen ging, das er gerade schrieb.

      Oder vielleicht ist er insgeheim in der CIA, scherzte Reid.

      „Guten Morgen“, sagte er laut, als er das Klassenzimmer betrat. Die meisten Studenten waren schon dort, als er ankam, also eilte er nach vorne, stellte seine Umhängetasche auf den Schreibtisch und zog seinen Mantel aus. СКАЧАТЬ